bisher 28 Folgen, Folge 15–28

  • Folge 15 (45 Min.)
    Deutsche TV-PremiereMi 08.01.2020WDR
  • Folge 16 (45 Min.)
    In einem kleinen nepalesischen Dorf nahe des Mount Everest steigt zwischen Bäumen Rauch auf. Umsäumt von traumhafter Natur, schneebedeckten Gipfeln und Wasserfällen wird Müll verbrannt – Plastikflaschen zusammen mit Bierdosen, Papier und Blech. Der höchste Berg der Welt und seine Umgebung – ein Traumziel und Sehnsuchtsort für Individualtouristen und Wanderbegeisterte – ist gleichzeitig Müllkippe: rund 75 offene Müllhalden zählt der Nationalpark am Mount Everest. „Pro Jahr haben wir hier rund 400 Tonnen Müll“, sagt Tommy Gustafsson, Leiter eines Müllprojekts in der Region.
    Ein geeignetes Müllmanagement gibt es noch nicht. Der Müll wird verbrannt oder er verrottet, verschmutzt so Luft und Wasser im Nationalpark. Und es kommen immer mehr Touristen in die abgelegene Region in Nepal und verursachen noch mehr Müll. Im letzten Jahr versuchten so viele Bergsteiger das „Dach der Welt“ zu erklimmen, dass es regelrecht Stau auf dem Mount Everest gab. Die Story „Kritisch Reisen: Trekking am Mount Everest“ begleitet eine deutsche Trekkinggruppe auf ihrem erlebnisreichen und kraftraubenden Weg zum Mount Everest Basislager.
    Wie für fast alle Trekkingtouristen startet die Reise in das Gebiet am Flughafen von Lukla, einem der gefährlichsten Flughafen der Welt. Ab hier gibt es keine Autos und keine Straßen mehr, dafür umso mehr Menschen, die zu Fuß Lebensmittel, Baumaterialien und Luxusgüter auf über 5.000 Meter die Berge hochtragen, damit es den Touristen an nichts mangelt.
    Die Träger profitieren von den steigenden Besucherzahlen. Aber sie leiden auch unter den Schattenseiten, den hohen Lasten, den schwierigen Arbeitsbedingungen. Die story-Autoren Lisa Seemann und Fritz Fechner entdecken bei ihrer Reise durch das Land nicht nur wundervolle und atemberaubende Landschaften, sondern auch die Probleme, die der steigende Tourismus in der Himalaya-Region mit sich bringt. Und sie treffen auf Menschen, die neuartige Lösungsansätze gefunden haben, um zum Beispiel die Region vom Müll zu befreien. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.02.2020WDR
  • Folge 17 (45 Min.)
    Kroatien ist ein beliebtes Reiseziel für Gäste aus der ganzen Welt: traumhaftes Wetter, eine ruhige politische Lage und obendrein die kostenlose Werbung für Städte wie Dubrovnik durch die Serie „Game of Thrones“. Noch im vergangenen Jahr kamen fast 20 Millionen Besucher, ein Rekord. Die Corona-Krise hat Kroatien hart getroffen. Seit Mitte Juni dürfen wieder Urlauber aus dem EU-Ausland kommen, aber schon jetzt ist klar: es sind viel weniger als in den Jahren zuvor. Manche Hotels und Restaurants machen erst gar nicht auf – mit verheerenden Folgen für all die, die mit Tourismus ihren Lebensunterhalt bestreiten.
    Die Autorin Susanna Zdrzalek hat bereits 2018 Kroatien für die Reihe „Kritisch Reisen“ besucht. Damals erlebte sie ein Land im Tourismus- und Investitionsrausch, mit hoffnungslos überfüllten Städten, zahlreichen Umweltproblemen und einem gefährdeten UNESCO-Kulturerbe. Jetzt, im Sommer 2020, geht sie an die gleichen Orte zurück und zeigt, wie sich die Corona-Krise dort auswirkt. Wie schützen Hoteliers, Ferienwohnungs-Betreiber und Restaurantbesitzer die Gäste, die kommen? Wie ist die Stimmung? Wie geht es den Menschen, die vom Tourismus leben? Sorgt die Krise vielleicht auch für ein Umdenken, wird der Tourismus in Kroatien dadurch sogar nachhaltiger, verträglicher? Im ältesten und größten Nationalpark Kroatiens, den Plitvicer Seen, waren Mitte Juni die meisten Pensionen noch geschlossen.
    Vermieter Damir rechnet mit kaum mehr als 10 Prozent der Einnahmen, die er im Vorjahr gemacht hat. Bürgermeister Ante Kovac vergleicht die Situation mit der nach dem Jugoslawien-Krieg: „Alles ist tot.“ Der Nationalpark wirbt damit, dass ein Besuch sicher sei. Karten muss man vorab online kaufen, es gibt beschränkte Kontingente.
    Aber wie hält man Abstand auf den schmalen Parkwegen? Dubrovnik war in den vergangenen Jahren völlig überlaufen. Zahllose Tagestouristen, darunter viele Kreuzfahrtpassagiere, verstopften regelmäßig die kleine Altstadt, sehr zum Ärger der Bewohner. Durch die Corona-Krise hat man nun hier nun Ruhe, aber auch ganz neue Sorgen. Restaurantbesitzerin Nike hat ihr Restaurant vorerst geschlossen. Trotzdem rät sie Gästen aus Deutschland zu einem Besuch: „Es ist eine der seltenen Möglichkeiten die Stadt so zu erleben, wie sie wirklich ist.“ Der Bürgermeister der Stadt sieht in der Krise auch eine Chance: Er hatte ohnehin den Plan, den Tourismus in Dubrovnik nachhaltiger zu gestalten, und hofft, dass er all das jetzt umsetzen kann.
    Die Insel Hvar hatte in den letzten Jahren mit jungen Partygästen vom Typ Ballermann-Tourist zu kämpfen. Aber so ruhig wie jetzt möchte man es auch nicht haben: Partyschiffe bleiben aus, die Hostels sind leer. Wie geht es den Menschen auf Hvar in diesem Sommer? Wie funktioniert Inselurlaub in Zeiten von Corona? Bekommt Kroatien jetzt die Quittung dafür, alles auf eine Karte gesetzt zu haben? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 05.08.2020WDR
  • Folge 18 (45 Min.)
    Noch letzte Saison landeten die Ferienflieger auf Mallorca im Minutentakt. In der Hochsaison drängelten sich die Touristen an den Stränden, im Juli und August war kaum noch ein Zimmer zu bekommen Bis zu sieben riesige Kreuzfahrtschiffe lagen gleichzeitig im Hafen von Palma, Tausende zog es zur Kurzvisite in die Altstadt von Palma. So viele, dass Anwohner Initiativen gründeten, um ihre Stadt vor der Invasion der Kreuzfahrer zu schützen. Im Corona-Sommer 2020 ist alles anders. Selbst zu Beginn der Hochsaison haben viele Hotels geschlossen. An den Stränden sieht man nur wenige ausländische Touristen, und Kreuzfahrtschiffe kommen zur Zeit gar nicht mehr.
    An der berühmten Kathedrale von Palma, vergangenes Jahr noch ein Hotspot des Massentourismus, kann man heute ungestört flanieren. Die Natur profitiert von diesem plötzlichen Wandel: Die Umweltbelastungen durch Müll und Abwässer sind zurückgegangen, das Meer ist sauber wie nie, Tiere und Pflanzen erobern an vielen Stellen den Raum, den sie sonst den Touristen überlassen müssen. Viele Mallorquiner finden, dass ihre Insel so schön ist wie lange nicht mehr. Gleichzeitig zeichnet sich für die Einheimischen eine wirtschaftliche Katastrophe ab.
    Mallorca lebt fast ausschließlich vom Tourismus. Schon jetzt stehen wegen Corona viele Hotels und Geschäfte vor der Pleite. Heerscharen an Kellnern, Köchen und Reinigungskräften sind inzwischen arbeitslos. Viele Saisonkräfte und Selbstständige, die sonst nur zur Hauptsaison nach Mallorca kommen, haben keinerlei Einkommen: sie stehen in den Suppenküchen von Palma für Lebensmittel oder eine warme Mahlzeit an. Wenn der Tourismus sich nicht bald erholt, fürchten die Menschen hier einen Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft auf der noch letztes Jahr so blühenden Urlaubsinsel im Mittelmeer.
    Dennoch fragen sich auf Mallorca viele, ob die Rückkehr des Tourismus in der altbekannten Form wünschenswert ist. Dabei geht es zum einen ganz konkret um die Angst vor einer zweiten Infektionswelle, zum anderen aber auch um den schon lange verfolgten Plan, den Tourismus künftig nachhaltiger zu gestalten, mit weniger Belastungen für die Natur und die Bewohner. Der Film zeigt an verschiedenen Orten, wie dramatisch sich Mallorca durch Corona verändert hat, wie die Menschen auf der Insel damit umgehen und wie ein Urlaub mit und trotz Corona in diesem Sommer aussehen kann. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 19.08.2020WDR
  • Folge 19 (45 Min.)
    „Bulle“ statt „Malle“, „Goldstrand“ statt „Ballermann“ – das war in den letzten Jahren das Motto vieler deutscher Partyurlauber. In Bulgarien ist der Alkohol günstiger als auf Mallorca und man kann feiern ohne Ende, sagen die, die da waren. Auch Party-Schlagerstars wie Ikke Hüftgold zieht es längst ans Schwarze Meer, im vergangenen Jahr hat er sogar eine Chartermaschine gemietet, um mit 150 Fans an den Goldstrand zu fliegen. Und 2020? Obwohl Bulgarien von Covid-19 weniger stark betroffen war als andere Länder, waren die Badeorte im Juni wie ausgestorben, viele Hotels hatten noch nicht einmal geöffnet.
    Dabei feiern um diese Zeit normalerweise Tausende von Abiturientinnen und Abiturienten an der Schwarzmeerküste ihren Schulabschluss. Auch Ikke Hüftgold hat seine Auftritte in diesem Sommer abgesagt, will erst im September nach Bulgarien kommen. Er hat Angst, dass es bei einem seiner Auftritte zu einem Corona-Ausbruch kommen könnte. 2019 haben 9,3 Millionen ausländische Touristen Bulgarien besucht. Die meisten kamen aus Rumänien. Deutschland lag hinter Griechenland mit knapp über 761.000 Urlaubern an dritter Stelle. Für dieses Jahr wagt niemand eine Prognose abzugeben, aber bereits im Mai gab es bei den Hotelbuchungen einen Umsatzrückgang von mehr als 92 Prozent gegenüber 2019. Bulgarien ist das ärmste EU-Land und setzt auf den Massentourismus, auch wenn das Geschäft mit den Urlaubern seine Schattenseiten hat.
    Viele Investoren wittern das Geschäft und bauen Hotels – legal, aber auch illegal. „Sie nutzen Gesetzeslücken aus“, erklärt Assen Jordanov, einer der führenden Investigativ-Journalisten im Land. „Wir haben hier ein korruptes System, alles ist möglich.“ Ein eindrucksvolles Beispiel ist Dead City, eine Geisterstadt – mehrere Hektar Bau-Ruinen.
    Eigentlich hätten hier Hotels, Wohnungen und ein Casino gebaut werden sollen. Doch 2009 war Baustopp – die Bauunternehmer waren Mitglieder der russischen Mafia und landeten im Gefängnis. Bis heute steht der Komplex leer. Auch Plovdiv, die zweitgrößte Stadt Bulgariens, hofft auf Touristen. 2019 war sie EU-Kulturhauptstadt. Ihre malerische Altstadt hat auch viele Menschen aus Deutschland angezogen. Doch was ist in diesem Sommer? Haben Kultureinrichtungen überhaupt geöffnet, gibt es Veranstaltungen? Ja, heißt es, aber wie viele Touristen werden kommen? Ende Juni trafen die ersten Charterflüge aus Deutschland in Bulgarien ein.
    In diesem Jahr soll es eine verlängerte Sommersaison geben, um die Ausfälle im Mai und Juni zumindest teilweise ausgleichen zu können. Doch wie groß sind die Ängste in Bulgarien vor weiteren Corona-Krisen? Wie sieht ein Urlaub im Pandemie-Sommer aus? Wie viele deutsche Touristen kommen in diesem Jahr überhaupt an den Goldstrand? Für Stimmung ist gesorgt – die Auftritte von Ikke Hüftgold übernimmt Almklausi. Aber halten sich die Urlauber an die Abstandsregeln oder gibt es Partyexzesse wie schon in Kroatien und auf Mallorca? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 26.08.2020WDR
  • Folge 20 (45 Min.)
    Die Ostsee mit ihren Sandstränden, Inseln, Nationalparks und den meisten Sonnenstunden Deutschlands wird immer beliebter. Über 7 Millionen Menschen sind 2020 an die Ostsee gereist – 97 Prozent von ihnen sind Deutsche. Auch im zweiten Corona-Jahr laufen die Vorbereitungen für die Sommersaison auf Hochtouren: digitale Strandampeln, Warnschilder mit Hygieneregeln, Zählsysteme, gesperrte Zufahrtsstraßen sollen Massenaufläufe an den Stränden vermeiden. Die Ranger im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen verzweifeln an den Menschenmassen. „Der letzte Sommer war die Hölle“, sagt Ingolf Stodian, der Leiter des Nationalparks, zu dem auch die berühmten Kreidefelsen gehören.
    „Nach Ende des Lockdowns hatte uns eine Touristenwelle erfasst, wie wir sie noch nie erlebt haben.“ Immer häufiger ist von „Versyltung“ der Ostseeorte die Rede: Fast jede frei werdende Immobilie wird in ein Ferienhaus umgewandelt, Verkaufspreise und Mieten haben sich in den letzten Jahren in Timmendorf, Scharbeutz und anderen Urlaubsorten verdreifacht. Wer hier eine neue Wohnung sucht, hat ein Problem. Auf der größten deutschen Insel Rügen leben zwar 80 Prozent der Einheimischen vom Tourismus, aber den Immobilienboom verfolgen sie mit Sorge.
    Eine ausländische Investorengruppe will die schmale Halbinsel Bug mit einem 680-Millionen teuren Ferienprojekt bebauen. Im verschlafenen Promoisel soll ein 50-Millionen-Hotel entstehen, auf der Halbinsel Pütnitz will die niederländische Kette Center Parcs eine riesige Ferienanlage bauen. Was bleibt von der schönen Ostseelandschaft, wenn immer mehr davon neuen Touristenunterkünften geopfert wird? Die Ostsee ist für viele Menschen ein Natur- und Urlaubsparadies. Aber wie lange noch? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 28.07.2021WDR
  • Folge 21 (45 Min.)
    Sommer 2021. Wovon viele geträumt haben, ist endlich wahr geworden: Touristen können wieder auf Mallorca Urlaub machen, die schönsten Wochen des Jahres auf ihrer Trauminsel verbringen. Schon in den Osterferien konnten die ersten Deutschen nach langem Lockdown wieder nach Mallorca reisen. Da waren die meisten Hotels noch geschlossen und man befürchtete – genau wie in Deutschland – steigende Infektionszahlen durch die Urlauber. Die aber waren glücklich: endlich wieder Strand, Sonne, Meer und ein bisschen Normalität – trotz der Maskenpflicht überall auf den Straßen der Insel.
    Es sind vor allem Besitzerinnen und Besitzer von Restaurants und Hotels, Reinigungskräfte, Kellnerinnen und Kellner, die froh und erleichtert sind, dass es wieder losgeht. Denn die Coronakrise hat den Mallorquinern bitter vor Augen geführt, wie abhängig ihre Wirtschaft vom Tourismus ist. Wegen der monatelangen Schließungen stehen viele Hotels und Geschäfte jetzt vor der Pleite, die Zahl der Arbeitslosen ist so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Immer noch stehen Tag für Tag Hunderte an den Suppenküchen in Palma für eine warme Mahlzeit an. Saisonkräfte hat die Krise besonders hart getroffen, sie bekommen oft keinerlei staatliche Unterstützung, haben seit Monaten kein Einkommen.
    Jetzt liegt die Hoffnung auf der Sommersaison 2021. Die Infektionszahlen sind niedrig geblieben, und die Werbetrommel für die Insel wird kräftig gerührt. Kann die wirtschaftliche Katastrophe für die Einheimischen doch noch abgewendet werden? Aber was ist aus den Plänen aus der Zeit vor Corona geworden, die vielen Probleme anzugehen, die durch den Massentourismus auf Mallorca entstanden sind? Was aus der Idee, den Ballermann-Sauftourismus von der Insel zu verbannen? Und was aus dem lange verfolgten Plan, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten, mit weniger Belastungen für die Natur und die Bewohner? Wird jetzt doch alles wieder so werden wie vor Corona, um die wirtschaftliche Krise in den Griff zu bekommen? Oder haben die Politiker und auch die Bewohner der Insel aus der Pandemie gelernt? Der Film schildert an verschiedenen Orten, was sich auf Mallorca durch Corona verändert hat, mit welchen Hoffnungen die Menschen auf der Insel den Sommer 2021 erleben und was sie ändern wollen.
    Und er zeigt, wie ein Urlaub in diesem Sommer auf Deutschlands Lieblingsinsel aussieht. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 04.08.2021WDR
  • Folge 22 (45 Min.)
    Der Lockdown und die unsichere Reisesituation sorgten dafür, dass die Besucherzahlen an verschiedenen Orten in der Eifel in die Höhe schossen. Nur eine gute Autostunde von den großen Ballungsgebieten des Rheinlands entfernt, lockt NRWs einziger Nationalpark. Doch von Erholung war während der Corona-Krise nichts zu spüren – dafür gab es überfüllte Parkplätze, Lärm, Abfall und verärgerte Einwohner. ‚Der Massentourismus hat uns im letzten Jahr brutal erwischt‘, gesteht Marco Schmunkamp, Bürgermeister von Nideggen, einer kleinen Eifelstadt oberhalb des Rurtales.
    Weil der Parkplatz des Beachclubs am Ufer der Rurtalsperre völlig überfüllt war, parkten die Touristen kreuz und quer, blockierten Rettungswege und Einfahrten. Die Anwohner schlugen Alarm. In diesem Jahr soll alles besser werden und ein Shuttle-Service das Parkchaos verhindern, hofft der Bürgermeister. Denn: Ohne Touristen geht es nicht. Wanderer und Motorradfahrer, Camper und Tagesgäste, sie alle lassen Geld in der eher strukturschwachen Region. Die Bedürfnisse der Touristen, die Interessen der Eifelbewohner und den Schutz der Natur zu vereinbaren – keine leichte Aufgabe in diesem Sommer. (Text: Tagesschau24)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.09.2021WDR
    ursprünglich für den 21.07.2021 angekündigt
  • Folge 23 (45 Min.)
    Kreta, Rhodos, Kos und viele andere griechische Inseln waren in den Sommerferien nicht nur beliebte Urlaubsziele, sondern auch richtig gut besucht. Das bedeutet für viele Menschen in Griechenland vor allem Erleichterung; Touristen werden in dem Land mit seiner traditionellen Gastfreundlichkeit gerade in diesem Jahr dringend erwartet. Ein Viertel des griechischen Bruttoinlandsproduktes wird vom Tourismus erwirtschaftet, und die Corona-Pandemie mit ihren monatelangen Schließungen hat das Land schwer getroffen. Schon im letzten Jahr war die Saison für Hotels und Tavernen kurz – umso größer nun die Hoffnung auf den Sommer 2021. Auch deshalb hat Griechenland als eines der ersten Urlaubsländer die Grenzen für Touristen schon Mitte Mai wieder geöffnet, mit umfassenden Schutzmaßnahmen.
    Viele kleine Inseln, wie zum Beispiel Nisyros, konnten sogar damit werben, dass sie wenige oder gar keine Corona-Fälle hatten.. Die Folgen der Corona-Krise waren und sind unübersehbar, noch stärker als nach der Eurokrise vor gut zehn Jahren, unter der Griechenland besonders hart zu leiden hatte.
    Rund 10.000 Hoteliers in Griechenland bangen um ihre Unternehmen, hunderttausende Angestellte haben zumindest zeitweise ihre Arbeit verloren. Christos Penteroudakis errichtet gemeinsam mit einem großen Reiseunternehmen ein Hotel in Georgioupolis auf Kreta. „Normalerweise arbeiten in so einem Hotel etwa 60 Angestellte“, sagt er. Doch jetzt sind die Zahlungen für den halbfertigen Bau gestoppt, den Angestellten musste er absagen – wie es weitergeht, weiß er nicht. Und der Start in die Saison 2021 war schwierig: Unter dem Eindruck von Corona und komplizierten Reiseregelungen sind bis zu den Sommerferien deutlich weniger Touristen nach Griechenland gereist.
    Und dann kam nach monatelanger Trockenheit noch die Angst vor Waldbränden hinzu. Die dramatischen Bilder davon haben viele deutsche Urlauber erschreckt. Doch auch wenn der Tourismus jetzt wieder in Schwung kommt – er sollte sich ändern, finden Experten: Griechenland wird mit dem blau-grünen Wasser der Ägäis, feinen Sandstränden und zahlreichen Sonnentagen wohl auf lange Sicht ein beliebtes Reiseziel sein.
    Aber Baden & Sonnen als Angebot ist zu wenig, das gibt es auch anderswo am Mittelmeer. Deshalb entwickelt man jetzt an vielen Stellen Angebote für landestypischen, unverwechselbar griechischen Urlaub. Besucher sollen griechische Lebensart kennen und lieben lernen und gezielt wiederkommen – und Griechenland weniger abhängig von Konjunkturen und dem Einfluss großer Reisekonzerne werden. Auf Kreta etwa spielt ein mehr als tausend Jahre alter Olivenbaum eine ganz neue Rolle.
    Katerina Karapataki erzählt, dass ihr Vater ihn seiner Gemeinde vermacht hat. „Damit um diesen Baum etwas entsteht, das die Leute von den Küsten zu uns ins Hinterland führt, und sie erfahren, was Oliven für uns bedeuten.“ Und natürlich ist es auch ein guter Anlass, das kretische Olivenöl international bekannt zu machen. Die Story-Autoren Fritz Sprengart und Dirk Bitzer sind unterwegs in einem Land, das die coronabedingte Tourismuskrise mit vielen neuen Ideen überwinden will, und begleiten Urlauber und Gastgeber auf dem Weg durch diesen so wichtigen Sommer 2021. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.10.2021WDR
  • Folge 24 (45 Min.)
    In Zeeland ist Schlafen am Strand erlaubt – in diesen Strandhäusern.
    650 Kilometer Küste, weite Strände und eine kurze Anfahrtszeit: Das niederländische Zeeland ist vor allem bei Menschen aus NRW beliebt. Manfred Bergstermann aus Duisburg kommt mit seiner Familie seit über 30 Jahren hierher. Auf dem Campingplatz „Duinrand“ in Burgh-Haamstede hat er einen Stellplatz gepachtet und ein kleines Holzchalet gekauft. Vor zwei Jahren erhielt er die Kündigung; der Besitzer des Campingplatzes will auf dem Gelände einen luxuriösen Park mit Villen errichten. Manfred Bergstermann und die anderen Bewohner des Campingplatzes wollen sich wehren und ziehen vor Gericht.
    Sie fordern eine Entschädigung und befürchten, dass diese Entwicklung auch an anderen Orten in Zeeland Schule macht. Denn Prognosen gehen von drastisch steigenden Touristenzahlen in den kommenden Jahren an der niederländischen Küste aus. Bereits zu Pfingsten sind kaum noch Unterkünfte zu bekommen. Der Platz ist begrenzt, einfache Campingplätze verwandeln sich in Ferienhaussiedlungen, die Preise steigen. Johanna Pladdet und Sjaco de Visser halten nichts von dicht bebauten Ferienparks, in denen jedes Haus gleich aussieht. Der Landwirt und seine Frau haben einen Bauernhof im Hinterland in Zoutelande renoviert – im ursprünglichen Stil für Gäste, die Ruhe und Entspannung jenseits der überlaufenen Touristenorte suchen.
    In diesem Jahr will das Ehepaar einen weiteren Hof renovieren und zu Ferienwohnungen umbauen. Sie versuchen, möglichst viel der ursprünglichen Architektur zu erhalten. Im Sommer soll alles fertig sein. Ein Versuch, der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden und gleichzeitig die Natur zu schützen, ist das Projekt Waterdunen in der Nähe von Breskens. In dem Vogelschutzgebiet, in dem im Frühjahr tausende Möwen und andere Vögel brüten, entsteht ein Ferienpark mit bis zu 600 Unterkünften.
    Ökologe Marcel Klootwijk ist mit seinem Fernglas oft in dem Gelände unterwegs. Er hofft, dass das Konzept aufgeht und die Touristen die brütenden Tiere nicht stören. In der so genannten Küstenvision ist gesetzlich geregelt, wo und wie entlang der Küste gebaut werden darf – ein Versuch, Tourismus, Nachhaltigkeit und die Interessen der Betreiber von Ferienparks, Hotels, Campingplätzen unter einen Hut zu bekommen. Doch im Laufe des Sommers zeigt sich: Wirtschaftliche Interessen und Klimaschutz lassen sich nur schwer vereinbaren. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.08.2022WDR
  • Folge 25 (45 Min.)
    Raus aus dem Alltag: Die Region Antalya ist seit Jahrzehnten auf Touristen eingestellt.
    Die Türkei gehört zu den beliebtesten Urlaubsländern in Europa. 2019, vor Corona, kamen rund 45 Millionen Touristen ins Land, mehr als 5 Millionen davon waren Deutsche. Aber seitdem hatte und hat der Tourismus als wirtschaftlich starke und wichtige Branche mit einer ganzen Reihe von Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Corona-Krise und der Einbruch der Urlauberzahlen in den Tourismushochburgen schienen schon weitgehend überwunden, doch jetzt sind Hoteliers und Tourismusbeschäftigte von der Wirtschaftskrise und der starken Inflation betroffen und aktuell bleiben unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine zwei besonders große Urlaubergruppen, Russen und Ukrainer, den türkischen Tourismusgebieten fern.
    Was heißt das für den Tourismus – und was heißt das für Urlauber? „Die Story“ reist an die Schwarzmeer- und die Mittelmeerküste, nach Istanbul und Kappadokien und zeigt, wie der türkische Tourismus mit den Krisen umgeht, welche Herausforderungen das für die Einheimischen mit sich bringt – und wieviel Urlaubsfreude trotz allem in der Türkei möglich ist. (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 17.08.2022WDR
  • Folge 26 (45 Min.)
    Im Süden Europas gibt es seit einiger Zeit ein neues, immer stärker drängendes Problem: Wasserknappheit. In Spanien ist die Situation in diesem Jahr so angespannt, dass etwa die besonders betroffene Region Katalonien bereits im April drastische Maßnahmen zum Wassersparen eingeführt hat. Da auch für diesen Sommer wieder Rekordtemperaturen und Trockenheit erwartet werden, steht das Land vor einer großen Herausforderung: Wie lässt sich das knappe Gut Wasser sinnvoll und gerecht verteilen? Schließlich wollen nicht nur die Privathaushalte Wasser nutzen, sondern auch die wichtigen Wirtschaftszweige Landwirtschaft und Tourismus. Konflikte sind vorprogrammiert. Die Story geht der Wasserknappheit in Spanien auf die Spur, schaut in Katalonien und Andalusien, welche Auswirkungen sie bereits hat und wie der Tourismus auf die neue Lage reagiert. Wie sieht Urlaub in Zeiten von Trockenheit und Hitze aus, und welchen Beitrag können Touristen womöglich selbst zur Entspannung der Lage leisten? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 09.08.2023WDR
  • Folge 27 (45 Min.)
    Berghütte auf Zugspitze.
    Die Alpen sind nicht nur im Winter ein beliebtes Urlaubsziel, sondern auch im Sommer ein Besuchermagnet. Man kommt zum Wandern, zum Mountainbiken oder um Selfies auf spektakulären Aussichtsplattformen zu schießen. Vor allem der Tagestourismus hat zugenommen. Auf die Zugspitze, Deutschlands höchstem Berg und bestens erschlossen, kommen in Hochzeiten 7.000 Touristen am Tag. Drei Seilbahnen führen hinauf, ihre modernen gläsernen Bergstationen erinnern an Kongresszentren. Die hölzerne Schutzhütte, die früher einmal Bergsteigern nach dem mühsamen Aufstieg Unterkunft bot, ist ein Relikt aus alter Zeit.
    Hansjörg Barth, Pächter in dritter Generation, macht heute vor allem Umsatz mit Tagestouristen, die bei ihm essen und trinken. „Davon kann man sehr, sehr gut leben“, sagt er. Und doch macht die schiere Masse der Menschen ihm Angst: „Ich glaube manchmal, der Berg hält das nicht aus.“ Doch immer größere Attraktionen sollen noch mehr Menschen in diese grandiose Landschaft locken. Am Dachstein in Österreich führt ein Pfad mit gläsernem Boden über einen klaffenden Abgrund, errichtet mit vielen Tonnen Stahl, endend in einer weit hinausragenden „Treppe ins Nichts“.
    Ungezählte Selfies entstehen hier Tag für Tag. War das Gebirge einst ein Abenteuer, die Gipfel erreichbar nur für die zähen Wanderer und Kletterer, ist es nun zum Freizeitpark für jedermann geworden: Die Gipfel mit Draht gesichert, wo sie aufgrund des Klimawandels bröckeln, damit sich niemand in Gefahr begeben und dennoch hoch hinaus gelangen kann.
    Die entlegensten Täler erreicht man mit dem Auto und kann sich von dort mit Seilbahnen auf Betonaussichtsplattformen auf die Gipfel fahren lassen. Und wer dennoch selbst hinauf klettert und nicht mehr hinunter kommt, ruft die Bergwacht und lässt sich abholen. Eine Vollkaskomentalität hat sich ausgebreitet, wo früher einmal andächtiges Staunen angesichts eines wilden Gebirges herrschte. In Südtirol sind sie längst davon überzeugt: Es ist genug. Hier wird der Tourismus mit strengen Regeln belegt: Nur wenn Gäste-Unterkünfte abgebaut werden, dürfen neue errichtet werden.
    Andererseits gibt es in den Alpen auch Dörfer, die nie vom Tourismus entdeckt wurden. Und die sterben, weil vor allem die Jungen abwandern. Tourismus bringt halt Jobs – fehlen die, gehen die Menschen. Denn allein der Sommertourismus beschert den Alpenländern über 12,5 Milliarden Euro Umsatz alljährlich und ist die wichtigste Einnahmequelle. Zurück in die Zeiten der armen Almbauernhöfe kann und will niemand – aber gibt es Alternativen zu diesem jeden Winkel beanspruchenden Alpenboom? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 16.08.2023WDR
  • Folge 28 (45 Min.)
    Die Müritz ist das größte Gewässer der Mecklenburgischen Seenplatte.
    Die Mecklenburgische Seenplatte ist eine einzigartige Landschaft mit über 1.000 Seen, die mit breiten Kanälen, schmalen Flussläufen und dünnen Bächen miteinander verbunden sind. 3,7 Millionen Übernachtungen gab es hier im vergangenen Jahr, ein Hotspot für Naturliebhaber aus ganz Deutschland, vor allem in der kurzen Sommersaison. Auch dieses Jahr sind Campingplätze und Hotels ausgebucht, freuen sich vor allem Familien mit Kindern auf einen Urlaub am und auf dem Wasser: Schwimmen und Radfahren, Touren mit dem Kanu oder Kajak, auf einem Floß oder sogar einem Hausboot. Doch den Tourismusbetrieben im Naturparadies fehlt das Personal, um der Nachfrage gerecht zu werden.
    Fachkräftemangel und der demografische Wandel machen Hotels, Campingplätzen und Bootsverleihern zu schaffen. Nach der Wende haben viele Menschen hier ihre Betriebe aufgebaut. Arbeitskräfte gab es damals genug, auch wenn Entlohnung nicht fürstlich und die Unterbringung manchmal im Wohnwagen auf der Wiese gegenüber war. Und jetzt? Restaurants müssen ihre Küchen schon um 20 Uhr schließen oder stellen gleich auf Selbstbedienung um. Gut laufende Betriebe machen dicht, weil sie keine Nachfolger finden.
    Dabei ist der Tourismus die größte Einnahmequelle in der strukturschwachen Region. Gutshauspächterin Simone Rattmann sah Anfang des Jahres keinen Ausweg mehr. Trotz bestätigter Buchungen von über 100.000 Euro muss sie zu Beginn der Saison ihren Betrieb schließen. Selbst gute Bezahlung lockt keine Servicekräfte mehr zu ihr, es fehlt an Nachwuchs, der die harte Saisonarbeit macht. Das kleine schmucke Gutshaus steht jetzt leer – ob sich ein Käufer dafür findet? Campingplatzbesitzer Uwe Fischer aus Blankenförde ist Anfang 60. Er glaubt nicht daran, einen Nachfolger zu finden, der sein „Hexenwäldchen“ einmal weiter führt.
    Die Region, fürchtet er, ist einfach zu unattraktiv für junge Menschen, die Arbeit suchen. Preiswerte Mietwohnungen fehlen, manche Saisonkräfte müssen im Wohnwagen leben, es gibt sehr viel Natur und Ruhe, aber wenig Abwechslung. Angebote, die speziell junge Leute auch über die Saison hinaus ansprechen – darüber denkt Uwe Fischer jetzt nach. Aufgeben will er jedenfalls nicht. Im Vegan Resort in Neukalen versucht sich ein junges Team gerade an einem neuen Konzept für eine eng zugeschnittene Zielgruppe, wirbt mit Blockhütten für Familien, veganer Biokost und tariflicher Bezahlung für die Angestellten.
    Seinen Ursprung hat der Betrieb in Berlin, ob das Konzept auch an der Mecklenburgischen Seenplatte aufgeht? Welche Lösungen finden Hotelbetreiber und Kanuverleiher, Campingplatzinhaber und Restaurantchefinnen, um den Erholungssuchenden trotzdem gerecht zu werden? Und haben die Verständnis dafür, wenn sie im Lokal direkt am See in der Schlange an der Selbstbedienungstheke warten müssen? Oder der Campingplatz sie nicht mehr aufnehmen kann, obwohl doch eigentlich noch Platz wäre? Und welche Ideen gibt es für die Zukunft? (Text: WDR)
    Deutsche TV-PremiereMi 23.08.2023WDR

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