Zwischensaison

CH / D / F 1992 (Hors saison, 95 Min.)
  • Gesellschaft
  • Portrait
Fühlen sich von einander angezogen: Marisa Paredes als Sarah Bernhardt, Luis Felipe Pereira als der junge Grossvater – Bild: SRF/​T&C Film AG
Fühlen sich von einander angezogen: Marisa Paredes als Sarah Bernhardt, Luis Felipe Pereira als der junge Grossvater

In einem traditionsreichen Großhotel hat Regisseur Daniel Schmid die Jugend verbracht. Davon erzählt er in seinem Spielfilm, der Erinnerungen, Träume und Realität kunstvoll verwebt. Valentin, ein Mann in mittleren Jahren, kehrt nach langer Abwesenheit an den Ort seiner Kindheit zurück: ins „Grand Hôtel“ in den Bündner Bergen. Einst im Besitz seiner Familie, ist es nun dem Abbruch geweiht. In den verlassenen, verfallenen Räumen, in den ausgestorbenen Korridoren werden Erinnerungen wach an ein geheimnisvolles, aufregendes Leben, das dem Knaben einst als die einzige Wirklichkeit erschien. Der Zurückgekehrte hört verklungene Musik und Stimmen, und es begegnen ihm Gestalten, die längst vergessen waren.

Da ist die liebestolle Blondine, die nicht nur flirtet, sondern auch handfest zur Sache kommt, die verkniffene und an allen und allem herumnörgelnde Mutter, die unentwegt ihren dicklichen Sohn bloßstellt, der Zauberer Malini, der Hotelgäste hypnotisiert und damit irritiert, das Bar-Duo Max und Lilo und die russische Anarchistin, welche die Jungen damals stark beeindruckt hat. Auch die legendäre Theaterdiva Sarah Bernhardt nimmt wieder Gestalt an. Mit „Zwischensaison“ hatte Daniel Schmid (1941 – 2006) sich wie nie zuvor seinem eigenen biografischen Hintergrund genähert: Er selbst war in einem Bündner Grand Hotel aufgewachsen und hatte in dieser faszinierenden Welt mit ihrer die Fantasie anregenden Exotik immer die Quelle seiner Kreativität gesehen.

In der Filmfigur des Valentin erschuf sich der Regisseur eine Art Alter Ego, dessen Erinnerungen nicht immer der Wirklichkeit entsprechen. Denn, wie der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt, auf den sich Daniel Schmid in diesem Zusammenhang gern berief, sagte: „Sobald sie vergangen ist, wird jede Realität unweigerlich zur Fiktion.“ In der Nacht vom 5. zum 6. August 2006 erlag Regisseur Daniel Schmid einem langjährigen Krebsleiden.

Die Schweiz verlor damals einen ihrer profiliertesten Cineasten, der das Filmschaffen des Landes seit den 1970er Jahren maßgeblich mitgeprägt hatte. Von „Heute Nacht oder nie“ über „Schatten der Engel“, „Der Kuss der Tosca“ und „Jenatsch“ bis hin zum autobiografischen „Hors saison“ und seiner Schweiz-Satire „Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz“ hatte Schmid immer wieder sein breites stilistisches und thematisches Spektrum unter Beweis gestellt. 3sat zeigt „Zwischensaison“ in einer neu digitalisierten Fassung. (Text: 3sat)

Die CH:Filmszene zeigt den Film als Hommage an den am 6.8.2006 verstorbenen Schweizer Filmemacher Daniel Schmid (Text: SRF)

Deutscher Kinostart11.11.1993Internationaler Kinostart1992

Originalsprache: Französisch

DVD & Blu-ray

Sendetermine

So 26.12.2021
10:35–12:05
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Mo 15.08.2016
22:27–23:56
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Mi 10.08.2016
23:00–00:30
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Mi 03.08.2011
23:55–01:30
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Mi 09.08.2006
23:45–01:15
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Mi 01.12.2004
23:00–00:30
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Mi 26.12.2001
22:25–23:55
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Mi 24.03.1999
23:50–01:20
23:50–
Mi 11.02.1998
23:30–01:00
23:30–

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