Zensierte Stimmen

IL / D 2015 (Censored Voices, 80 Min.)
  • Dokumentation
Der Sechstagekrieg endete 1967 mit dem Sieg Israels. Der jüdische Staat, gerade einmal 19 Jahre alt, schien nun gesichert; auf beeindruckende Weise hatte er seine militärische Überlegenheit demonstriert. Im Triumph des siegreichen Augenblicks gab es kaum jemanden, der die Konflikte der Zukunft hätte voraussehen können. Doch schon damals gab es die Stimmen der Soldaten. Die jungen Männer waren als Sieger in ihre Häuser zurückgekehrt, viele jedoch verwirrt, traumatisiert, voller Angst und Schuldgefühle. – Israelische Soldaten, 1967 – Bild: rbb/​Dan Arazi
Der Sechstagekrieg endete 1967 mit dem Sieg Israels. Der jüdische Staat, gerade einmal 19 Jahre alt, schien nun gesichert; auf beeindruckende Weise hatte er seine militärische Überlegenheit demonstriert. Im Triumph des siegreichen Augenblicks gab es kaum jemanden, der die Konflikte der Zukunft hätte voraussehen können. Doch schon damals gab es die Stimmen der Soldaten. Die jungen Männer waren als Sieger in ihre Häuser zurückgekehrt, viele jedoch verwirrt, traumatisiert, voller Angst und Schuldgefühle. – Israelische Soldaten, 1967

Auf beeindruckende Weise hatte der junge jüdische Staat seine militärische Überlegenheit demonstriert. Im Triumph des siegreichen Augenblicks gab es kaum jemanden, der die Konflikte der Zukunft hätte voraussehen können. Amos Oz war zum damaligen Zeitpunkt noch kein international gefeierter Schriftsteller. Er war ein einfacher Soldat, der am Sechstagekrieg teilgenommen hatte und nach Kriegsende fühlte, dass sich hinter der Euphorie noch etwas anderes verbarg. Mit einem Tonbandgerät ausgerüstet begab er sich mit Abraham Shapira in die Kibbuze des Landes und fragte die Männer nach ihren Kriegserlebnissen. Die Soldaten beschrieben sich selbst als zerrissen zwischen dem Gefühl des Triumphes und dem Gefühl von Schmerz, Scham und Unheil.

Doch ihre Stimmen wurden nie gehört. Sie wurden aufgrund ihrer Brisanz von der israelischen Armee zensiert. Heute, nach Ablauf der fast 50 Jahre währenden Zensur, lässt der Dokumentarfilm CENSORED VOICES die Stimmen wieder aufleben. Sie erzählen, was Krieg bedeutet – in einem universellen Sinne. Die Regisseurin Mor Loushy über ihren Film: Jetzt, wo die Aufnahmen von damals wieder zu hören sind, entsteht ein echtes Bild von diesem Krieg, der so anders verlief als uns Kindern beigebracht wurde. Es ist ein trauriges Bild, ein tragisches. Und während ich diesen Stimmen lausche, stellt sich mir nur eine Frage: Wie wären wir als Gesellschaft geworden, wenn wir diesen Stimmen Raum gegeben hätten? (Text: rbb)

Die Regisseurin Mor Loushy über ihren Film: „Jetzt, wo die Aufnahmen von damals wieder zu hören sind, entsteht ein echtes Bild von diesem Krieg, der so anders verlief als uns Kindern beigebracht wurde. Es ist ein trauriges Bild, ein tragisches. Und während ich diesen Stimmen lausche, stellt sich mir nur eine Frage: Wie wären wir als Gesellschaft geworden, wenn wir diesen Stimmen Raum gegeben hätten?“. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere06.06.2017arte

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Sendetermine

Mo 01.07.2019
22:25–23:45
22:25–
So 06.01.2019
23:30–00:50
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Fr 04.01.2019
01:55–03:20
01:55–
So 13.05.2018
23:20–00:40
23:20–
Fr 20.04.2018
00:00–01:20
00:00–
Mo 28.08.2017
23:45–01:05
23:45–
Mo 26.06.2017
01:55–03:20
01:55–
Di 06.06.2017
21:45–23:10
21:45–

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