Winterquartier

Es ist ein kalter Morgen, an dem der Stadtstreicher Soapy von einem Wächter im Schlaf gestört wird. Er hat auf der Parkbank gelegen, zugedeckt mit zwei dicken Wochenendausgaben einer Zeitung. Nun bleibt ihn nichts anderes übrig, als aufzustehen und am Fluss mit ekelhaft nassem Wasser die Morgentoilette zu beenden. Dabei trifft er einen Kollegen, der ihn zum Frühstück einlädt – in die Stadtmission. Allerdings weniger um der Nahrung als um des heißten Getränks willen, an dem man sich die Hände wärmen kann.

Denn die Kälte ist unerträglich. Für Soapy stellt sich das Problem des Winterquartiers immer dringlicher. In den vergangenen Jahren war es gelöst: Er wohnt billig, warm und gut verpflegt im Zentralgefängnis. Doch diesmal will es damit nicht so recht klappen. Soapy wendet die verschiedensten und bewährtesten Methoden an, um sich straffällig zu machen. Doch man will dem alten Herrn, der bestimmt einmal bessere Tage gesehen hat, einfach keine Schwierigkeiten bereiten. Aber das Schicksal weiß eine Lösung. (Text: Hörzu 51/1963)