Verlorene Zeit

D 2008 (80 Min.)
  • Dokumentation
  • Gesellschaft

Ein Albtraum wird wahr – Knast. Einige sind fast noch Kinder, die Jungs in der JVA Heinsberg. Patrick (16), Marcel (18), Sascha (18), Al Hatin (21) und René (21) sind auf der Überholspur ihres Lebens immer in die falsche Richtung gerast. Trotzdem erleben sie die Einlieferung ins Gefängnis als Überraschung. „Das war wie ein Schock!“, sagt René. „Da hat es erst Klick gemacht!“, staunt Al Hatin. Jetzt vergeht ihr Leben in Zeitlupe. „Abkacken“ heißt das im Gefängnisjargon, „auf“ der winzigen Zelle sitzen und in die Glotze gucken. Wenn der Fernseher zur Strafe aus der Zelle entfernt wird, beginnen die eigenen Gedanken zu rasen und die Angst vor der Zukunft ist da.

Also versuchen sie nicht aufzubegehren. „Ruhiger werden!“ heißt die Parole, die sie an sich selber ausgeben. Wenn die Jungs von ihrer Ruhe sprechen, klingt es wie Käfertotenstarre, aber nicht nach dem wilden, freien Leben voller Chancen, nach dem sie sich sehnen. Ihre Delikte reichen von Diebstahl und Betrug über Körperverletzung bis hin zu versuchtem Mord. Bereuen sie ihre Taten? Die jungen Männer sind hin- und hergerissen.

Zum einen möchten sie ihren Familien nie wieder Schande bereiten, zum anderen reihen sich ihre Taten nahtlos in das System ihres Lebens ein. Sie haben ihre Überlebensstrategien auf der Straße gelernt und nicht im deutschen Bildungssystem. Nicht alle kommen aus zerrütteten Familien, aber jeder spricht liebevoll von seinen Eltern. René bedauert, dass er im Knast sitzt, statt draußen seinen Eltern beizustehen. Patrick will zu seiner kranken Mutter zurück. Al Hatin freut sich darauf, dass sein Vater ihn eines Tages wieder in seine Arme schließen wird. (Text: WDR)

Deutsche TV-Premiere05.03.2009WDR

DVD & Blu-ray

Sendetermine

Do 05.03.2009
23:15–00:35
23:15–

Cast & Crew

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