Unter dem Sand

F / J 2000 (Sous le sable, 92 Min.)
  • Psychodrama
  • Drama
 – Bild: KINOWELT TV

Wie in jedem Jahr verbringen Marie und Jean, ein Paar in den Fünfzigern, ihren Urlaub an der Atlantikküste. Während Marie kurz am Strand einschläft, geht ihr Mann schwimmen und verschwindet spurlos. Der Strand wird abgesucht, das Wasser – ohne Resultat. Es gibt keine Leiche und somit auch keinen Beweis seines Todes. Nach dem ersten Schock verweigert sich die Frau jeglicher Trauer, klammert sich an die Vorstellung, dass er noch lebt, schützt sich durch Verdrängung gegen die grausame Wirklichkeit. So ist Jean wie ein Geist in der Wohnung präsent, sie erzählt ihm ihren Tagesablauf, von Freunden oder vom Job, kauft ihm sogar eine Krawatte.

Sie versprüht Energie, zeigt keine Anzeichen von Niedergeschlagenheit und schwebt durch eine Scheinwelt. Ihre Freunde wollen ihr nicht wehtun, spielen das Spiel mit, deuten nur zaghaft auf einen Psychiaterbesuch hin. Maries beste Freundin Amanda versucht, Jean aus Maries Leben zu entfernen, in dem sie sie mit dem Verleger Vincent zu verkuppeln sucht. Marie lässt sich auf eine Affäre ein, doch sie begeht „Ehebruch“, schläft in ihrer Fantasie mit beiden Männern gleichzeitig.

Als Vincent sie zwingen will, der Realität, dem Tod von Jean, ins Auge zu sehen, schickt sie ihn mit beleidigenden Worten weg. Doch es wird immer schwerer, die Illusion aufrecht zu erhalten, immer schwerer, Jean zu sich zu rufen. Auf den Anruf eines Kommissars, der ihr vom Fund einer Leiche berichtet, die man aus dem Meer gefischt habe und bei der es sich höchstwahrscheinlich um Jean handle, reagiert sie nicht. Doch dann konfrontiert sie der Zufall mit einer schmerzlichen Erkenntnis. (Text: rbb)

Der 1967 in Paris geborene François Ozon setzt sich in „Unter dem Sand“ auf sehr subtile und psychologisch differenzierte Weise mit einem besonderen Aspekt der Trauerarbeit auseinander: Das Fehlen des Leichnams macht es der allein zurückbleibenden Marie schwer, den Verlust ihres Ehemanns zu akzeptieren. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit hält sie an der vagen Hoffnung fest, Jean könne noch leben. In Momenten schmerzhafter Einsamkeit flüchtet sie in ein imaginäres Leben mit ihrem Ehemann, dessen Präsenz sie ständig um sich fühlt und sieht. Charlotte Ramplings nuanciertes Spiel in der Rolle der Marie wird zur Basis von Ozons Film, in dem Rampling nach Meinung der Fachkritik eine ihrer größten schauspielerischen Leistungen vollbringt. Ozon wagt es, in seinem Film tabuisierte Gefühle zu thematisieren, tief dringt er in die Psyche seiner Figuren ein und bringt Verborgenes ans Tageslicht. Ausgangspunkt des Films ist ein Kindheitserlebnis des Regisseurs, der als knapp Zehnjähriger miterlebt, wie eine Frau bei einem Badeunfall ihren Mann verlor und alleine den Strand verließ – mit den zurückgebliebenen Sachen ihres Mannes unterm Arm. „Ein Bild, das sich mir eingebrannt hat“, so Ozon. „Ich habe mich später immer wieder gefragt: Was ist danach passiert?“ Der 1967 in Paris geborene Filmemacher beweist nach „Unter dem Sand“ mit seinem erfolgreichen Krimimusical „8 Frauen“, das 2002 auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wird, seine Wandlungsfähigkeit. Sein Film „Swimmingpool“ wird 2003 im Rahmen des Filmfestivals von Cannes uraufgeführt. Sein Film „Die Zeit, die bleibt“ (2005) wird auf dem Valladolid Film Festival ausgezeichnet. Ozons aktuellstes Werk ist nach „Dans la maison“ (2012) der Film „Jeune et Jolie“ (2013). (Text: arte)

Deutscher Kinostart11.10.2001Internationaler Kinostart2000

Originalsprache: Französisch

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