Synonymes

Der junge Israeli Yoav geht nach Paris, um einen Neuanfang zu wagen. Er hat eine Altbauwohnung gemietet, aber nicht möbliert, sondern leer. Während er duscht, um sich aufzuwärmen, wird ihm sein Gepäck gestohlen. Er hat nichts mehr anzuziehen und irrt panisch durch das Treppenhaus. Doch keiner der Nachbarn öffnet ihm die Tür. Am nächsten Morgen wird er in seinem Badezimmer von einem jungen wohlhabenden Paar gefunden – Caroline und Emile. Die beiden geben ihm Kleidung und Geld und Yoav mietet sich daraufhin eine Einzimmerwohnung. Yoavs Ziel: Er möchte sich eine neue Identität erschaffen – er möchte Franzose werden. Mit seiner eigentlichen Heimat Israel hat er gebrochen. Er fängt als Sicherheitsmitarbeiter im israelischen Konsulat an, verliert den Job allerdings sehr schnell wieder, da er alle Besucher bei strömendem Regen ohne Kontrolle in das Gebäude lässt.

Dabei ruft er lautstark: „Es gibt keine Grenzen mehr!“ Um einen Pass zu erhalten, beginnt der Israeli eine Affäre mit Caroline und heiratet sie auf Wunsch von Emile. Trotzdem muss er einen Integrationskurs besuchen. Nach einiger Zeit stößt er auf einen Pornoproduzenten und beginnt, mit ihm Aufnahmen zu machen. Yoav soll beim Dreh in seiner Muttersprache Hebräisch sprechen. Zunächst weigert er sich, doch dann tut er es doch. Als ihn dann auch noch sein Vater besuchen möchte, sucht er einen Ausweg. Er beschließt, Paris zu verlassen … (Text: arte)

In seinem Film über einen jungen Israeli in Paris erzählt Nadav Lapid im Wesentlichen seine eigene Geschichte und reflektiert sein eigenes kompliziertes Verhältnis zu seiner Heimat. Die ARTE-Koproduktion wurde auf der Berlinale 2019 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. In den Hauptrollen sind die beiden Newcomer Tom Mercier und Louise Chevillotte zu sehen. Ähnlich wie seine Filmfigur war Mercier nach Paris gezogen, hatte sich selbst Französisch beigebracht und den Kontakt zu Israel abgebrochen. Er spielt die Hauptrolle in Nadav Lapids Kurzfilm „The Star“ (2021). Louise Chevillotte gab ihr Filmdebüt in „Liebhaber für einen Tag“ (2017) von Philippe Garrel. (Text: arte)