Stein der Geduld

AFG / F / D / GB 2012 (Syngué sabour, pierre de patience, 97 Min.)
  • Kriegsfilm
  • Drama
 – Bild: arte

In einer von Kämpfen erschütterten Stadt in Afghanistan kniet eine junge Frau an der Seite ihres schwer verletzten Mannes , der im Koma liegt. Im Zimmer ist es still, draussen sind Schüsse zu hören. Sie beginnt zu reden. Sie erzählt ihm, was sie vorher nie zu sagen wagte, was die Ehe mit ihm für sie bedeutet. Ihr gewalttätiger Vater hat sie damals an den viel älteren Mann verkauft. Sie offenbart ihm ihre Wünsche und Sehnsüchte.

Gleichzeitig muss sie ihre beiden Töchter vor den marodierenden Soldaten, die durch die Strassen ziehen, in Sicherheit bringen. Sie weiss, dass noch eine einzige Verwandte am anderen Ende der Stadt wohnt. Die Tante, die sich als Prostituierte durchschlägt, nimmt ihre Nichte und deren Töchter bei sich auf. Tagsüber kümmert sich die junge Frau weiter um ihren Mann.

Als zwei Soldaten ins Haus eindringen und der ältere der beiden die Nacht bei ihr verbringen will, sieht sie keinen anderen Ausweg, als sich als Prostituierte auszugeben. Angewidert zieht er davon. Aber dann taucht der jüngere, heftig stotternde Soldat wieder auf und fragt, wie viel er zu bezahlen habe. Er wirft ihr Geld hin und vergewaltigt sie. Am nächsten Tag kommt er wieder. Es beginnt eine ungewöhnliche Beziehung zwischen den beiden.

Die Frau fühlt sich ihrem Ehemann immer weniger ausgeliefert und erzählt ihm schliesslich ihr grösstes Geheimnis. Während sie das erzählt, kommt er zu sich.

Der reglose, meist mit offenen Augen daliegende Mann wird in Atiqu Rahimis Verfilmung seines eigenen Romans zu einem sogenannten «Stein der Geduld», zu einer Gestalt aus der persischen Mythologie, die alle Geheimnisse in sich aufnimmt und die Menschen davor bewahrt, unglücklich zu sein, bis sie eines Tages explodiert. Der sehr nahe an der afghanischen Realität gezeigte Alltag und die tiefen Einblicke in eine fundamentalistisch-islamische Gesellschaft vermischen sich im Film mit einer Emanzipationsgeschichte, wie sie eher einem westlichen Publikum vertraut ist und nur im Kontext einer westlichen Gesellschaft möglich scheint. Im Zentrum der Geschichte steht die vielseitige iranische Schauspielerin Golshifteh Farahani, die zuletzt in Jim Jarmuschs «Paterson» an der Seite von Adam Driver zu sehen war und im Blockbuster «Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales» eine Nebenrolle spielt. (Text: SRF)

Deutsche TV-Premiere21.10.2015arteDeutscher Kinostart10.10.2013Internationaler Kinostart09.09.2012

Originalsprache: Persisch

DVD & Blu-ray

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Sendetermine

Di 09.07.2019
01:05–02:45
01:05–
Fr 04.08.2017
04:05–05:40
04:05–
Fr 04.08.2017
00:05–01:40
00:05–
Mi 21.10.2015
23:45–01:25
23:45–

Cast & Crew

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