Stein

D 1992 (109 Min.)
  • Gesellschaft
  • Drama
Ernst Stein (Rolf Ludwig, Mitte), ein gealterter Theaterschauspieler, wird von den Jugendlichen der Nachbarschaft gern besucht. – Bild: MDR/​PROGRESS/​Heinz Pufahl
Ernst Stein (Rolf Ludwig, Mitte), ein gealterter Theaterschauspieler, wird von den Jugendlichen der Nachbarschaft gern besucht.

DDR-Bühnenstar Ernst Stein verließ am 21. August 1968 aus Protest gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die CSSR mitten in einer Aufführung die Bühne und ging für immer. In seiner alten Villa in Berlin-Wilhelmsruh verbringt er seither ein Leben zwischen Traum und Wahnsinn. Umsorgt wird er von Kindern und Jugendlichen aus der Nachbarschaft, die junge Sara verliebt sich in ihn. Im Sommer 1989 dringen die gesellschaftlichen Unruhen auch in diese abgeschottete Welt ein … Der einst berühmte Schauspieler Ernst Stein (Rolf Ludwig) ist am 21. August 1968 aus Protest gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakt-Staaten Sowjetunion, Polen, Ungarn und Bulgarien in die CSSR während einer Aufführung des „König Lear“ von der Bühne abgegangen – für immer.

Das Theater als moralische Anstalt hatte für ihn seinen Sinn verloren. Gut zwanzig Jahre lebt er seither in selbstgewählter Isolation in seiner alten Villa in Wilhelmsruh – am Stadtrand von Berlin. Man sagt, er sei ein bisschen irre, er spielt den Narren und benimmt sich zuweilen wie ein Kind.

Das trägt ihm allerdings starke Sympathien, vor allem der Kinder aus der Nachbarschaft, ein. Junge Leute interessieren sich für ihn – und mehr noch: sie sorgen für ihn. Sie kommen in sein stets offenes Haus, helfen ihm und passen auf, dass er nicht in die Asozialität abgleitet. Unter ihnen ist auch Sara (Franziska Herold), eine Zwanzigjährige. Sie wärmt ihm das Herz und glaubt ihn zu lieben, weil sie sich ihm seelisch verwandt fühlt. Doch im Spätsommer 1989 bricht die gesellschaftliche Unruhe in diese abgeschlossene Welt ein.

Tramper, Rebellen, Punker, Aussteiger nisten sich bei ihm ein, nehmen, was sie brauchen, verschwinden wieder. Eines Tages verschwindet auch Sara. Auf der Suche nach ihr gerät er in ein Polizeiobjekt, in dem junge Demonstranten schikaniert werden. Nach dem Fall der Mauer bleibt er allein zurück. Stein denkt nun intensiv an den Tod. Im Traum verschwindet er in einer der Katakomben seiner Traumstadt Rom, ihm zur Seite zwei Deserteure der Roten Armee, denen er einst die Tür gewiesen hat. Mit „Stein“ kehrt der ehemalige DDR-Regisseur und DEFA-Avantgardist Egon Günther (geb.

1927) nach der Wende in die DEFA-Studios zurück. Es ist sein „vielleicht persönlichster Film, in dem er auf poetisch erregende Weise mit der deutschen Vergangenheit abrechnete“, meint Filmkritiker F.B. Habel, vor allem aber lobt er die Darstellung Rolf Ludwigs (1925 – 1999), der den Film trage. Er „hält den Stein zwischen Ironie und Altersweisheit, hintergründiger Dalberei und tiefer Verzweiflung. In ihm bündeln sich Ängste und Sehnsüchte einer Epoche.“ und andere. (Text: MDR)

Deutscher Kinostart19.09.1991Internationaler Kinostart1991

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