So ein Schlamassel

D 2009 (90 Min.)
  • Tragikomödie
Marc (Johannes Zirner) und Jil (Natalia Avelon) bei einem Familienessen, das in einem Eklat endet. – Bild: MDR/​Degeto/​Stephan Rabold
Marc (Johannes Zirner) und Jil (Natalia Avelon) bei einem Familienessen, das in einem Eklat endet.

Eigentlich müsste Jil im siebten Himmel schweben, hat sie in dem Landschaftsarchitekten Marc doch endlich die große Liebe gefunden. Es gibt da nur ein klitzekleines Problem: Marc ist kein Jude, und Jils strenggläubige jüdische Familie würde es niemals akzeptieren, dass sie einen „Goi“, einen Nichtjuden, heiratet. Da hilft nur eines: Marc, Sohn einer bürgerlichen deutschen Familie, muss so tun, als sei er ebenfalls Jude. Nach einem Schnellkurs in Sachen Traditionen und Gebräuche scheint das auch ganz gut zu funktionieren. Jils Familie ist von dem neuen Freund hellauf begeistert.

Doch dann fliegt der Schwindel ausgerechnet während einer großen Bar-Mizwa-Feier auf – und Jil muss sich entscheiden. Mit viel Humor, aber nicht ohne ernste Untertöne, erzählt der Familienfilm „So ein Schlamassel“ von einem Zusammenprall der Kulturen und deutsch-jüdischen Vorbehalten. Zum prominenten Ensemble gehören Natalia Avelon, Johannes Zirner, August Zirner, Michael Mendl und Marianne Sägebrecht. Seit einer gefühlten Ewigkeit wird Jil Grüngras (Natalia Avelon) von ihrem Familienclan mit der Frage belagert, wann sie sich denn endlich einen passenden Mann suchen will.

Nicht nur ihr verwitweter Vater Benno (Michael Mendl), sondern auch der Rest ihrer herrlich „meschuggenen“ jüdischen Familie würde sie gerne unter die Haube bringen – immerhin ist Jil schon Anfang 30, sieht gut aus und steht als erfolgreiche Steuerberaterin mit beiden Beinen fest im Leben. Eines Tages lernt sie bei einem Beinahe-Unfall den sympathischen Marc Norderstedt (Johannes Zirner) kennen – und plötzlich hängt für die romantisch veranlagte Karrierefrau der Himmel über Berlin voller Geigen: Marc, Landschaftsarchitekt von Beruf, ist ein echter Traumtyp, sensibel, gutaussehend, charmant.

Dummerweise hat er einen kleinen „Schönheitsfehler“: Er ist kein Jude. Und Jil weiß genau, dass ihre traditionsbewusste Familie niemals einen „Goi“, einen Nichtjuden, akzeptieren würde. Da hilft nur eines: Marc muss sich als Jude ausgeben. Von Jils bester Freundin, der chassidischen Lesbe Zippi (Cornelia Saborowski), bekommt der leicht irritierte Marc einen Crashkurs in Sachen jüdische Traditionen – und kann so als „Marc Rosenzweig“ während der Sabbat-Feier bei versammelter Familie jede Menge Punkte sammeln.

Sowohl Jils Vater als auch ihr Großvater Mosche (Rolf Hoppe), ihr Cousin Patrick (Gedeon Burkhard), ihre Tante Sarah (Marianne Sägebrecht) und Onkel David (Hans Peter Hallwachs) schließen den jungen Mann sofort ins Herz. Weniger fröhlich verläuft kurz darauf ein Essen bei Marcs Eltern Frederike (Gudrun Landgrebe) und Ludwig (August Zirner). Völlig überraschend wird Jil dort mit Vorurteilen und einer aus Unsicherheit geborenen Befangenheit konfrontiert.

Trotzdem will das Liebespaar nicht einfach aufgeben. Beide sind bereit, für ihre Gefühle und gegen die Engstirnigkeit ihrer Umwelt zu kämpfen. Bei der anstehenden Bar-Mizwa-Feier ihres Großcousins Ruven (Ben Orthen, David Orthen), zu der auch Marcs Eltern eingeladen sind, will Jil der Familie die Wahrheit sagen. Unglücklicherweise kommt der kleine Ruven ihr zuvor und deckt den Schwindel vor allen auf – die Feier endet in einem Eklat. Nun muss Jil sich entscheiden, ob sie der Tradition gehorchen oder ihrem Herzen folgen will.

Mit viel Humor und einer ordentlichen Portion Chuzpe erzählt Regisseur Dirk Regel eine anrührende, interkulturelle Lovestory. Natalia Avelon und Johannes Zirner erobern dabei als romantisches Paar nicht nur die Herzen ihrer (Film-)Familien. Nicht zuletzt handelt „So ein Schlamassel“ von jüdischem Leben in Deutschland und den kulturellen Vorbehalten zwischen deutschen Juden und deutschen Nichtjuden. Zum prominenten Ensemble gehören Michael Mendl, Marianne Sägebrecht, Gudrun Landgrebe, August Zirner, Rolf Hoppe und Gedeon Burkhard. (Text: ARD)

Deutsche TV-Premiere29.01.2010Das ErsteInternationaler Kinostart2009

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Cast & Crew

Reviews & Kommentare

  • am

    Gleich ganz vorweg: Ich war für in etwa einem Jahr mit einer wundervollen Frau zusammen, welche im Gegensatz zu der Hauptdarstellerin nicht zickig und mit Vorurteilen gegenüber Deutschen behaftet war. Auch deren Familie nahm mich herzlich auf ohne dass ich mich verrenken, oder als Goj beschimpft wurde (Das Wort Goj (plural: Gojim) stammt aus dem Hebräischen und bedeutet «Nation, Volk». Es wurde ins Jiddische übernommen und seither in der jüdischen Diaspora meist abwertend als Bezeichnung für Nichtjud:innen verwendet. - Quelle: GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus). Im Gegensatz sie scherzten, dass ich geradezu aussehe wie ein Rabbiner. Also Humor hatte deren Familie im Gegensatz zu dieser jüdischen "Musterfamilie".
    Daher ertrug ich den Film mehr als das er mich erfreute, da er nur so vor Ablehnung und Stereotypen strotzt.
    Die jüdische Familie wünscht sich für deren Tochter einen tollen Partner, der aber alles mögliche sein darf, jedoch bloß kein NICHTjude! Wie "schlimm". Wie wir aus der Geschichte sehen haben seither Ehen zwischen Juden und Nichtjuden bestens funktioniert. Was ist also daran nun so schlimm?
    Als diese Dame ihre Autotür noch einmal aufreißt ohne zu schauen um ein Kleidungsstück das in der Tür eingeklemmt war hineinzuziehen, da bringt sie damit einen Radfahrer herb zu Fall. Anstatt sich jedoch größer um ihn zu kümmern, sorgt sie sich um den Lackschaden an der Türinnenseite, worauf der Radfahrer völlig unrealistisch mit dem Satz: "Da hilft ein Lackstift." beruhigend auf die Fahrerin einwirkt. Drei Treffen später verlieben sich beide ineinander und haben Geschlechtsverkehr (dafür ist der Goj dann schon noch gut genug.) Und schon taucht eine Verwandte in der Wohnung auf, sieht die Hose vom Nichtjuden in der Wohnung und erzählt es in Windeseile bei der ganzen Verwandtschaft herum.
    Nun ist der Schlamassel (auch ein herrliches jüdisches Wort) groß, denn er ist ja nur ein "minderwertiger" Goj.
    Deren beste jüdische Freundin wiederum ist lesbisch, aber völlig intolerant und unterrichtet mit großer Ablehnung im Schnelldurchlauf den Goj im Zeremoniell des Sabbatsegens und einen jüdischen Namen bekommt er auch. 
    Der Sabbatabend verläuft erfolgreich, nachdem er sich zuerst mit jede Menge Vodka Mut antrinken musste.
    Dann ist sie bei dessen Eltern zu Gast, wo schon die nächsten Klischees angeschnitten werden, denn ein nicht näher bezeichneter Verwandter macht nach offensichtlich zu übermäßig ausgefallenen Cognacgenuss einen stereotypen Witz über Juden, dass sie alles nehmen wenn es umsonst ist. Woraufhin sie allen im Raum laut schreiend vorwirft, dass er eine Stereotype vergessen hat, nämlich dass alle Deutschen Lust haben alle Juden umzubringen. Das war mir dann zu viel! 
    So viele gegenseitige platte Vorurteile reißen Gräben auf anstatt uns zu einen wo doch der Antisemitismus in Deutschland gerade massiv gewachsen ist. Außerdem sind diese Vorurteile in den meisten Fällen bei den meisten gebürtigen Deutschen nicht zutreffend. Ebenso verhält es sich auch bei allen Migranten, die sich in Deutschland integriert haben.
    Bis auf einen waren alle Juden die ich bisher traf freundlich, offen und vorurteilsfrei. 
    Mit solch einem Film erweist man der deutsch-jüdischen Verständigung einen Bärendienst.
    Schön, dass ich es mit meiner damaligen jüdischen Partnerin positiv anders erleben durfte.

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