Small World

Diesmal hat es Konrad Lang (Gérard Depardieu) übertrieben. Der an Alzheimer erkrankte 60-Jährige steckt versehentlich ein Landhaus in Brand. Da Konrad ein guter Bekannter der Industriellenfamilie Senn ist, lädt ihn Elvira Senn ein, bei ihnen zu wohnen. Früher war Konrad der beste Freund von Thomas, dem gleichaltrigen Sohn der Familie. Doch wegen eines heftigen Streits haben sich die beiden aus den Augen verloren. Im Gegensatz zu Thomas, der die Freundschaft mit Konrad nicht wiederaufleben lassen möchte, kommen sich seine Schwiegertochter Simone (Alexandra Maria Lara) und der tollpatschige Demenzkranke näher.

Die von den Senns wenig tolerierte Simone ahnt nicht, dass Konrad einst der Geliebte der Mutter ihres Gatten Philippe war. Nach einem Unfall wird Konrad intensiv von Simone gepflegt. Dabei könnten Fotos aus der Vergangenheit helfen, die Gedächtnislücken Konrads zu füllen. Wenig später findet Simone aus Zufall einen Stapel alter Fotografien. Aber damit stößt sie auf dunkle Geheimnisse innerhalb der Fabrikantenfamilie. Bei „Small World“ handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers des Schweizer Schriftsellers Martin Suter.

Dabei hat Regisseur und Drehbuchautor Bruno Chiche das Schwergewicht der Literaturvorlage verlagert. In seinem Film steht nicht das Porträt des durch seine neurologische Situation in eine Identitätskrise gestürzten Protagonisten Konrad im Vordergrund, sondern die geschickt konstruierte Krimihandlung im großbürgerlichen Milieu. Hervorragend in der Rolle des sympathischen demenzkranken Konrad Frankreichs Schauspiel-Ikone Gérard Depardieu. Die Deutsch-Rumänin Alexandra Maria Lara („Der Fall Collini“) stellt seine eigensinnige Weggefährtin Simone dar. (Text: ServusTV)

Je n’ai rien oublié (Text: SRF)