Rififi
- F 1954 (Du rififi chez les hommes, 115 Min.)
- Thriller
In einer brillanten Mischung aus Film-noir-Atmosphäre und französischer Eleganz erzählt der Filmklassiker von Jules Dassin mit Jean Servais in der Hauptrolle eine Geschichte von Freundschaft und Verrat, Ehre und Rache. Legendär ist die faszinierende Einbruchssequenz, während der kein Wort gesprochen wird. Einst war Tony le Stéphanois ein berühmt-berüchtigter Gangster. Dann aber wurde er geschnappt und zu fünf Jahren Haft verurteilt – und als er endlich aus dem Gefängnis entlassen wird, scheint nichts mehr so zu sein, wie es einmal war: Mittellos und gesundheitlich angeschlagen steht er vor dem Nichts.
Zwar kommt er bei seinem alten Freund Jo unter, aber weder dessen sympathische Frau Louise noch der kleine Sohn Tonio können den depressiven Tony aufmuntern. Nicht einmal auf das verlockende Angebot seines Kumpels Mario, einen Juwelier auszunehmen, springt er an. Tony hat nur ein Ziel: seine frühere Geliebte Mado wiederzusehen. Erst als er erfährt, dass diese sich mit dem betuchten Nachwuchsgangster Pierre Grutter eingelassen hat, kommt Tony wieder zu sich: Von altem Ehrgeiz gepackt, lässt er sich nun doch auf den Juwelenraub ein.
Auf diese Weise will er nicht nur zu Geld kommen, sondern auch wieder der respektierte und gefürchtete Gangster von einst werden. Minuziös plant er gemeinsam mit Mario, Jo und dem Tresorknacker César den Coup. Tatsächlich gelingt dem Quartett in einer spektakulären Aktion der „größte Einbruch des Jahres“, wie es am Tag nach der Tat in den Zeitungen heißt. Doch dann erfahren Pierre Grutter und sein Bruder Rémi, wer hinter dem Coup steckt – und wollen Tony und seinen Männern die Beute abjagen.
Nachdem sie Mario in die Mangel genommen und umgebracht haben, ohne das Versteck zu erfahren, setzen sie Jo unter Druck, indem sie seinen kleinen Sohn entführen. Während der verzweifelte Vater sich bereiterklärt, die Beute gegen das Leben seines Kindes einzutauschen, setzt Tony alles daran, den Jungen auf eigene Faust zu retten. Der Film gilt als stilbildend für das Genre der Heist-Movies oder Caper Movies. Die wichtigste Szene, der Einbruch in ein Juweliergeschäft in der Rue de Rivoli, ist 32 Minuten lang und hat weder einen Dialog noch Musik.
Regisseur Dassin („Topkapi“) tritt unter dem Pseudonym Perlo Vita in der Rolle des Geldschrankknackers César le Milanais auf. Der 2008 verstorbene Jules Dassin schuf mit „Rififi“ einen der großen Klassiker des französischen Kriminalfilms. In der Hauptrolle glänzt Jean Servais („Abenteuer in Rio“), in weiteren Rollen Robert Hossein („Der Profi“) und Carl Möhner („Die letzte Brücke“). Bei den Filmfestspielen von Cannes wurde „Rififi“ 1955 mit dem Preis für die Beste Regie ausgezeichnet. (Text: BR Fernsehen)
Jules Dassin ist ein US-amerikanischer Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler. In der McCathy-Ära wird Dassin Opfer von Denunziation, Zensur und einem drohenden Arbeitsverbot aufgrund seiner ehemaligen Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei. Dies verfolgt ihn bis ins französische Exil, wo er erst 1955 wieder einen Film dreht: „Rififi“ wird ein Welterfolg und Dassin, bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet. Das Wort „rififi“ steht in der französischen Umgangssprache für „Krawall“. „A la Rififi“ oder auch „nach Rififi-Manier“ hat sich infolge von Dassins Film als Redensart für derartige Einbrüche durchgesetzt und inspiriert noch jahrelang die Titel zahlreicher Kriminalfilme. (Text: arte)
Originalsprache: Italienisch
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