Reparieren statt Wegwerfen?

D 2020 (45 Min.)
  • Reportage
Am Wertstoffhof: Heinrich Jung (l) von der „Blitzblume“ auf der Suche nach alten Geräten, die noch zu gebrauchen sind. Seine These: Neun von zehn Dingen, die im Müll landen, wären eigentlich mit wenig Aufwand noch zu retten. – Bild: BR/​WDR/​privat/​Heinrich Jung/​privat/​Heinrich Jung
Am Wertstoffhof: Heinrich Jung (l) von der „Blitzblume“ auf der Suche nach alten Geräten, die noch zu gebrauchen sind. Seine These: Neun von zehn Dingen, die im Müll landen, wären eigentlich mit wenig Aufwand noch zu retten.

aus der Reihe „Die Story“ Der Herd ist 7 Jahre alt und schon kaputt. „Das ist kein Zufall, sondern gewollt,“ sagt Heinrich Jung und krempelt die Ärmel hoch. „Die Dinge werden so gebaut, dass sie kaputt gehen. Sie sollen sich ja ein neues Gerät kaufen,“ sagt er und schraubt die Elektronik des Herdes auf. Vor 37 Jahren hat sich der Elektro-Meister mit seiner Reparaturwerkstatt für defekte Elektrogeräte selbständig gemacht. Er ist ein Überzeugungstäter: „Wir schmeißen viel zu viel weg.“ In vielen Dingen, die uns umgeben, sei eine Sollbruchstelle eingebaut, behauptet Jung: Herde, Toaster, Mixer, Waschmaschinen, Smartphones und Rasierapparate würden absichtlich nicht für die Ewigkeit konstruiert.

Geplante Obsoleszenz nennt dies der Fachmann, der Verfall soll uns zwingen, wegzuwerfen und zu konsumieren. Aber ist das im Angesicht wachsender Müllberge aus Plastik- und Elektro-Schrott, in Zeiten schwindender Ressourcen noch zeitgemäß? Längst gibt es Menschen, die eine neue „Kultur der Reparatur“ fordern. Die Story stellt sie vor: Den Professor, der lieber an seinem alten Autos schraubt, statt sich einen Neuwagen zu holen.

Den Astronauten, der alte Radios wieder zum Laufen bringt. Und den einst arbeitslosen Bastler, der eine Technik gefunden hat, alte Akkus zu erneuern: „Reparieren ist ein lohnendes und zugleich nachhaltiges Geschäft,“ sagt Frank Bräuer, der heute 10 Mitarbeiter beschäftigt. Doch Reparaturwillige müssen viele Hürden überwinden: Nicht mehr lieferbare Ersatzteile, eigens konstruiertes Spezial-Werkzeug, ohne das die Reparatur unmöglich ist, fest verschweißte Teile, die nicht ausgetauscht werden können – Möglichkeiten der Reparatur-Verhinderung gibt es viele.

Was sagen die Hersteller dazu? Und müssten nicht Gesetze gegen solche Praktiken verabschiedet werden? Heinrich Jung ist nicht nur Gründer eines Repair-Cafés, er ist auch Mitglied im „Runden Tisch Reparatur“ – ein Verein, der gesetzliche Veränderungen im Sinne der Nachhaltigkeit fordert. Der Elektro-Meister zieht triumphierend eine kleine Relais-Schaltung aus der Platine des defekten Herdes: „Absichtlich unterdimensioniert, das kenn ich schon!“ Er tauscht das zu kleine Relais gegen ein größeres und der Herd läuft wieder. Materialkosten: keine 4 Euro … (Text: WDR)

Deutsche TV-Premiere18.11.2020WDR

Sendetermine

Mi 14.09.2022
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So 10.04.2022
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Fr 08.04.2022
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Mi 06.04.2022
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Di 22.02.2022
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Mo 21.02.2022
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So 22.11.2020
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