Rebellinnen Fotografie. Underground. DDR.

D 2022 (88 Min.)
  • Dokumentation
  • Geschichte
  • Kunst & Kultur
Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer sind Rebellinnen. In den 70ern und 80ern in der DDR sind sie voller Sturm und Drang – und ohne Furcht. Sie wollen Kunst machen, die ausdrückt, was sie fühlen. Ihre Bilder erzählen von Ausgeliefert-Sein in einem System, das kreative Menschen unterdrückt. Als der Konflikt mit der Stasi eskaliert, müssen sie sich entscheiden: Bleiben oder gehen. – Gabriele Stötzer. – Bild: rbb/​Gabriele Stötzer
Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer sind Rebellinnen. In den 70ern und 80ern in der DDR sind sie voller Sturm und Drang – und ohne Furcht. Sie wollen Kunst machen, die ausdrückt, was sie fühlen. Ihre Bilder erzählen von Ausgeliefert-Sein in einem System, das kreative Menschen unterdrückt. Als der Konflikt mit der Stasi eskaliert, müssen sie sich entscheiden: Bleiben oder gehen. – Gabriele Stötzer.

Unbekannte Welten voller unglaublicher Bilder. Eine junge Frau wird an ihren Haaren festgebunden, die Vergangenheit hält sie fest. Spärlich bekleidete junge Menschen vor bröckelnden Fassaden, die Zeit scheint still zu stehen. Ein Mensch mit Silberfolie umwickelt auf den Elbwiesen in Dresden, wie ein Außerirdischer auf einer Schafsweide. Diese und viele andere performative Fotos erschaffen die drei „Rebellinnen“ in den 1970ern und 80ern, auf der Suche nach sich selbst und nach einer Kunst, die etwas Echtes ausdrückt.

Das Fotografieren oder das Drehen von experimentellen Super-8-Filmen ist dabei so wichtig wie das, was dabei herauskommt. Bildstarker weiblicher Underground in der DDR. Tina Bara, Cornelia Schleime und Gabriele Stötzer sind drei Künstlerinnen, die in der Underground-Kunst-Szene in den 70er und 80er Jahren der DDR aktiv sind, in Ost-Berlin, Erfurt und Dresden. Sie arbeiten entweder für sich allein oder mit Kollegen und Freunden bzw. im Künstlerkollektiv. Ihre Kunst hat direkt oder indirekt immer auch einen biografischen Hintergrund.

Als junge Frauen haben sie eine weibliche Sicht auf ihre Welt. Den austauschbaren Bildern der staatlichen Propaganda setzen sie eine einzigartige und intime Bildsprache entgegen. Doch sie werden von der Stasi und Inoffiziellen Mitarbeitern beschattet … Gabriele Stötzer wird von Mitarbeitern der Stasi ein Transvestit zugespielt, den sie fotografieren soll, in der Hoffnung, dass sie sich beim Fotografieren der Pornografie schuldig macht – mit dieser und ähnlich manipulativen Methoden versucht die Stasi die junge Künstlerin ins Gefängnis zu bringen.

Cornelia Schleime muss das Land 1984 über Nacht verlassen, nachdem sie nach jahrelangem Warten auf die Ausreise mit einem Hungerstreik droht. Tina Bara reist 1989 aus, indem sie heiratet. Im Anschluss braucht sie Jahrzehnte, um zu begreifen, wie tiefgreifend erschütternd der Wechsel von Ost nach West für sie tatsächlich war. Gabriele Stötzer beschließt als einzige der Drei, in der DDR zu bleiben und „dort weiterzukämpfen“. Doch als sie Anfang der 90er ihre Stasi-Akte liest, „verbannt“ sie 20 Jahre lang diejenigen Freund:innen und Wegbegleiter:innen aus ihrem Leben, die sie an die Stasi verraten haben.

Die Wunden der drei Rebellinnen, die sie durch Bespitzelung, Bedrohung, Lüge und Verrat erlitten haben, sind heute noch nicht ganz verheilt. Viele der im Film gezeigten Bilder werden erst jetzt entdeckt, ans Licht geholt und international gefeiert. Der Film von Pamela Meyer-Arndt gibt einen neuen Blick frei auf die Kunst und das Leben dieser drei faszinierenden Frauen. (Text: rbb)

Deutsche TV-Premiere18.10.2023rbbDeutscher Kinostart03.11.2022

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Sendetermine

So 26.11.2023
23:05–00:30
23:05–
Sa 11.11.2023
09:35–10:35
09:35–
So 05.11.2023
12:00–13:00
12:00–
Mi 18.10.2023
22:45–00:10
22:45–

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