Prinz Friedrich von Homburg

D 1997 (180 Min.)
  • Drama
  • Theater

1675: Die Schlacht der Preußen mit den Schweden steht bevor. Der General der Reiterei des Kurfürs­ten von Brandenburg, der Prinz von Homburg, wird schlafwandelnd im Schlosspark zu Fehrbellin von der Hofgesellschaft beobachtet: Im Traum hat er sich einen Lorbeerkranz geflochten und spricht Prin­zessin Natalie, die Nichte des Kurfürsten, als seine Braut an. Doch die Wahnvorstellungen des Träu­menden werden vom Kurfürsten zurückgewiesen.

Erwacht findet der Prinz einen Handschuh der Prinzessin und deutet dies als einen Wink des Schick­sals. Privates Glück und Heldenträume im Sinn, ist er nicht bei der Sache, als ihm die Schlachtordnung des Kurfürsten mitgeteilt wird. Er missachtet diese Weisungen im Gefecht, führt im Rausch seiner Ge­fühle die Reiterei vorzeitig in den Kampf und schmälert so die Erfolgschancen der Strategie des Kur­fürsten.

Der Kurfürst sieht durch Homburgs Verhalten die Ordnung des Staatswesens bedroht: Ein Kriegsge­richt verurteilt nach Recht und Gesetz den Prinzen zum Tode. Der fühlt sich und seine Motive missver­standen, sucht Hilfe, macht sich auf den Weg zur Kurfürstin – und kommt an dem für ihn ausgehobe­nen Grab vorbei. In Todesangst bittet der Prinz die Kurfürstin und Natalie um Fürsprache: Er ist bereit, für sein Leben auf seine Ämter und auf die ersehnte Vermählung mit Natalie zu verzichten.

Natalie bittet für ihn beim Kurfürsten, der bereit ist seinen General zu begnadigen, „wenn er den Spruch (= das Urteil) für ungerecht halten kann“. So zum Richter über sich selbst ernannt, findet der Prinz zur Einsicht, dass er sich dem Gesetz der Gemeinschaft stellen muss. Auch eine Bittschrift des Offizierskorps zu seinen Gunsten weist er dankend zurück. Er will keine Begnadigung mehr, „will das heilige Gesetz des Krieges … durch einen freien Tod verherrlichen“ und unterwirft sich dem Todesur­teil.

Mit verbundenen Augen erwartet er den Tod. Der Kurfürst, der ihn begnadigt hat, führt ihm Natalie zu, die ihn mit einem Lorbeer bekränzt. Der Prinz fällt in Ohnmacht. „Ist es ein Traum?“, fragt er, als er erwacht. Ein Freund gibt ihm die Antwort „Ein Traum, was sonst?“ (Text: Bayerisches Fernsehen)

Zur Inszenierung:
„Nein, es ist kein Traum: ein solches Maß an inständiger Genauigkeit, an formaler Stringenz und span­nungsreicher Abgründigkeit ist auf einer deutschen Bühne nicht nur möglich, sondern Wirklichkeit.
Dorns analytisch strenge, im sparsam genauen Einsatz der Mittel ökonomisch weise und doch keines­wegs intellektuell ausgekühlte, sondern phantasiereich sinnenhafte und emotional hochverdichtete Inszenierung ist im allerbesten Sinne ‚werktreu‘ zu nennen: Sie drängt sich mit ihren Einsichten nicht vor, sondern schafft ihnen Raum durch konzentrierteste Aufmerksamkeit für die Dimensionenvielfalt des Textes …“ (Hans Krieger).
Aufzeichnung unter studioähnlichen Bedingungen im Sommer 1997 in den Münchner Kammerspielen. (Text: Bayerisches Fernsehen)

Sendetermine

Mo 02.05.2005
12:00–15:00
12:00–
Fr 01.04.2005
12:00–15:00
12:00–
Fr 01.04.2005
04:15–07:15
04:15–
Do 31.03.2005
20:15–23:15
20:15–
Sa 22.11.2003
20:15–23:10
20:15–
Sa 31.08.2002
22:00–00:55
22:00–
Sa 11.09.1999
21:30–00:25
21:30–

Cast & Crew

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