Petting statt Pershing

1983: Die kluge Schülerin Ursula will mit 17 Jahren endlich Sex haben. Es ist die Ära der Friedens- und Anti-Atomkraft Bewegung, der Geist der 68er hat mit einiger Verzögerung in der hessischen Provinz Einzug gehalten. Ansonsten gibt es hier nichts außer flaches Land, Langeweile und Mitschüler:innen, die Ursula wegen ihrer Leibesfülle „Obelix“ nennen. Ralf schläft mit allen Mädchen, Ursula aber klaut er nur den BH. Linksalternative, die sogenannten „Müslis“, bewohnen einen Hof in der Nähe. Sie predigen freie Liebe, es gibt eine Vagina-Entdeckungsgruppe für Frauen und Vollkorn-Backkurse. Der neue Lehrer Siegfried Grimm ist hübsch, hört sich die Sorgen aller Frauen an und nimmt sie in den Arm. Ursula verliebt sich sofort, muss aber feststellen, dass Grimm es auf die erwachsenen Frauen im Dorf abgesehen hat. Auch ihre spießige Mutter Inge, die Handarbeitslehrerin, hat plötzlich Schmetterlinge im Bauch. Als Ursula die beiden beim Sex in der Turnhalle erwischt, sinnt sie auf Rache.“ (Text: SWR)

Die erfahrene Drehbuchautorin Petra Lüschow inszeniert mit „Petting statt Pershing“ die 80er Jahre auf groteske Weise. Für ihre Arbeit als Regisseurin erhielt sie auf dem Internationalen Film Festival in Cleveland eine Auszeichnung in der Kategorie „New Direction Competition Award“. Die Schauspielerin Christina Große ist unter anderem bekannt für ihre Darstellung in „Neufeld, mitkommen“ (2014) für die sie den Deutschen Fernsehfilmpreis als „Beste Hauptdarstellerin“ bekam. Florian Stetter wurde 2001 auf dem Max Ophüls Festival für seine Darbietung in dem Film „L’amour, l’argent, l’armour“ (2000) als „Bester Schauspieler“ ausgezeichnet. (Text: arte)