Niemand ist bei den Kälbern

D 2021 (116 Min.)
  • Drama
Christin (Saskia Rosendahl) beobachtet ihren Freund Jan. – Bild: WDR/​Weydemann Bros. GmbH/​Max Preiss
Christin (Saskia Rosendahl) beobachtet ihren Freund Jan.

Mittsommer in einem Dorf in Mecklenburg. Fünf Häuser, eine Bushaltestelle, Kühe und Felder. Die 24-jährige Christin lebt mit ihrem Freund Jan auf dem Milchviehbetrieb seines Vaters. Von der Aufbruchstimmung der Jahre nach dem Mauerfall ist nichts mehr zu spüren; auch nicht in der Beziehung der jungen Leute. Den Kirschlikör hat Christine immer griffbereit, von den Menschen in ihrer Umgebung ist wenig zu erwarten. Der Vater ihres Freundes toleriert sie bestenfalls und lässt sie seine Missachtung spüren, während ihr eigener Vater längst der Trunksucht verfallen ist.

In der Gluthitze des Sommers scheint die Zeit stillzustehen und Christin will nur noch weg. Wohin sie will und was ihrem Leben wieder Sinn verleihen könnte, weiß sie nicht. Gleichzeitig brodelt unter der Langeweile eine enorme Neugierde, unbändige sexuelle Sehnsucht, der Hunger auf etwas anderes, Neues. Als der Windkraftanlagenbauer Klaus aus Hamburg auftaucht, keimt in der jungen Frau die Hoffnung, dass sich die Welt wieder drehen könnte … Mit seiner dokumentarischen Anmutung – die Kamera verharrt unbeirrbar auf der allgemeinen Trübheit – räumt dieser Film mit dem Mythos des romantischen Landlebens auf.

Saskia Rosendahl als Christin ist ein darstellerisches Ereignis. „Sarabi inszeniert Herbings Geschichte als atmosphärisch dichten, sperrig-spröden Antiheimatfilm mit einem präzisen Blick auf patriarchale Verkrustungen und zwischenmenschliche Erstarrung sowie einer faszinierend widersprüchlichen Protagonistin.“ (epd-Film) (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere08.03.2023arteDeutscher Kinostart20.01.2021Internationaler Kinostart08.08.2021

DVD & Blu-ray

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Sendetermine

Mo 26.02.2024
01:30–03:20
01:30–
Sa 24.02.2024
22:00–23:50
22:00–
Mo 04.09.2023
00:05–01:55
00:05–
Do 09.03.2023
00:15–02:05
00:15–

Cast & Crew

Reviews & Kommentare

  • (geb. 1955) am

    Wer's braucht....
    Das "Landleben" sieht eigentlich so aus, dass man jeden Tag alle Hände voll zu tun hat, und wenn einen das langweilt, KÖNNTE man sich natürlich aufraffen, sich von seinem Partner, der Landwirt ist, trennen, und seine Erfüllung in der tollen, ja viel herzlicheren (z.B. im Berghain) großen Stadt suchen.


    Aber auch in diesem Drehbuch fällt der armen armen Protagonistin nicht mehr ein als ihren Partner zu betrügen, mit diesem Windkraft Ingenieur, der aber als dauerhafte Beziehung auch nicht geeignet ist, und, wie blöd, als sie dann von ihrem Partner rausgeworfen wird, dann bei einem anderen Typen landen zu wollen, der vor ihren Augen verhaftet wird.


    Für mich ist dieser Film keine Absage an das "Landleben", sondern zeigt nur eine Frau, die zwar von allem genervt ist, aber zu bequem/feige/what-ever, fair und aufrecht ein anderes Leben zu suchen:
    - trenn Dich sauber von Deinem Partner, wenn der so schlimm ist, anstatt ihn zu betrügen,
    - geh woanders hin, ist ja kein Gefängnis, das Leben auf dem Land.

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