Nachtzug nach Lissabon

Free-TV-Premiere im ZDF. Der einsame Lateinlehrer Raimund Gregorius trifft auf der Kirchenfeldbrücke in Bern auf eine verzweifelte, geheimnisvolle junge Portugiesin. Als diese sich in den Fluss stürzen will, kann er sie gerade noch festhalten und retten. Kurz darauf verschwindet die geheimnisvolle Schöne. Zurück bleibt nur ihr Mantel mit einem Buch des portugiesischen Arztes Amadeu de Prado darin. Im Buch entdeckt Gregorius durch Zufall ein Zugticket und entschließt sich spontan, sein Gymnasium in Stich zu lassen und das Ticket zu nutzen.

Der Nachtzug von Bern nach Lissabon ist der Beginn einer abenteuerlichen Reise. Auf der Suche nach dem Schriftsteller und Arzt Amadeu de Prado stößt Raimund Gregorius auf bestürzende emotionale und politische Hintergründe in Lissabon. Amadeu hat unter dem Diktator Salazar gegen Diktatur und Folter gekämpft. Er war ein ebenso genialer wie zerrissener Mensch, davon legen seine Schwester und sein Freund Jorge auch heute noch Zeugnis ab. Amadeu und sein bester Freund Jorge scheint in der Jugend nichts zu entzweien. Gemeinsam entfliehen sie in eine Welt der dunklen, schönen Poesie und Philosophie und bezwingen so das lähmende Schweigen unter Salazars Diktatur.

Als Amadeu eines Nachts gegen seine persönliche und politische Überzeugung, aber seinem ärztlichen Gewissen gehorchend, dem meistgehassten Folterknecht Portugals das Leben rettet, wird er von Freunden und Nachbarn offen angefeindet. Die Zeit der Unschuld ist vorüber. Amadeu entschließt sich, in den politischen Widerstand und Untergrund zu gehen. Dank Mariana, einer portugiesischen Augenärztin, mit der er sich anfreundet, gelingt es Gregorius, das Puzzle dieses genialen Arztlebens im Widerstand vollständig zusammenzusetzen.

Am Ende begreift Gregorius, dass seine Suche nach Erkenntnis auch eine Suche nach persönlichem Glück ist. Der „Nachtzug nach Lissabon“ ist eine Metapher für die große Lebensreise, die jeder – auch der, der lieber unerkannt bleiben möchte – anzutreten hat. Dem renommierten dänischen Regisseur Bille August ist ein ebenso hochkarätiges wie fesselndes Drama gelungen, in dem der britische Oscar-Preisträger Jeremy Irons die Hauptrolle spielt. (Text: ZDF)