Mit den Mauren von Spanien nach Nordafrika

Nach Santiago de Compostela ist Granada die nächste Station in Spanien. 250 Jahre herrschten hier die arabischen Nasriden und erbauten zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert die Alhambra, den weltbekannten Sultanspalast. Islamische Ornamentik, ein Farbenmeer aus Kacheln und eine kunstvolle Wasser-Architektur verleihen der Alhambra orientalischen Zauber. Hinter dem Stadttor von Fes liegt eine eigene Welt mit fremden Farben und Gerüchen. Handwerk und Handel machten Fes zu einer blühenden Stadt, doch ihr Reichtum versteckte sich hinter unscheinbaren Fassaden. Der Film führt zu Orten des Glaubens und zu Palästen mit unvorstellbarem Luxus.

Er folgt dem Wohlstand bis an den Ort seiner Entstehung – in das stinkende, lärmerfüllte Viertel der Gerber. Kairouan ist die vierte heilige Stätte des Islam nach Mekka, Medina und Jerusalem. Hier rammte der Heerführer Oqba ibn Nafi seinen Speer in den unwirtlichen Steppenboden und gründete die erste arabische Stadt Afrikas. Abseits der Touristenmassen an den Stränden Tunesiens trotzt Kairouan der Moderne, hier lebt man im Rhythmus des Islam. Timbuktu in Westafrika war im 15. und 16. Jahrhundert die intellektuelle und geistige Hauptstadt sowie das Zentrum der Islamausbreitung Afrikas.

Die drei großen Moscheen, Djingerber, Sankore und Sidi Yahia stehen für das Goldene Zeitalter Timbuktus. Der Afrikaforscher Heinrich Barth betrat 1853 als dritter Europäer die Stadt und beschrieb die Menschen, ihre Häuser und Moscheen aus Lehm. Rudi Gutendorf, der 76jährige Fußballtrainer, arbeitete in über 54 Ländern auf allen fünf Kontinenten der Erde. Er spricht mit Raoul Schrott über das verbindende Element Fußball, das sogar verfeindete Stammesangehörige dazu bringt, sich nach einem gewonnenen Spiel jubelnd in den Armen zu liegen. Seine erste außereuropäische Trainerstation war 1962 in Tunesien. (Text: SWR)