Me Too – Wer will schon normal sein?

Der Spanier Daniel, 34 Jahre alt, tritt voller Tatendrang seinen ersten Job im Büro der Behindertenbehörde Sevillas an. Von seinen Arbeitskollegen erntet er neugierige und zweifelnde Blicke, denn Daniel leidet am Down-Syndrom. Leidenschaftlich kämpft Daniel gegen Vorurteile, die durch seine Behinderung entstehen. Seine Kollegin Laura ist die einzige, die ihm offen gegenübertritt. Daniel verliebt sich Hals über Kopf in sie. Der 34-jährige Daniel (Pablo Pineda) leidet unter dem Down-Syndrom, das auf einen Chromosomdefekt zurückzuführen ist. Der intelligente Daniel, will sich aber mit dem Schicksal, von der „normalen Gesellschaft“ als Mensch zweiter Klasse angesehen zu werden, nicht abfinden.

So tritt er voller Elan seinen ersten Job im Büro der staatlichen Behindertenbehörde von Sevilla an. Die überraschten, neugierigen, oft auch abwertenden Blicke und Kommentare seiner neuen Kollegen entgehen ihm nicht, aber er ignoriert sie, so gut er kann. Bei der Arbeit lernt Daniel Laura (Lola Dueñas) kennen. Die gereifte blonde Single-Frau driftet durchs Leben und versucht ihre Einsamkeit mithilfe von Alkohol und One-Night-Stands zu kompensieren – was ihren seelischen Zustand nur noch verschlimmert. Aber sie ist die einzige im Büro, die Daniel wirklich auf Augenhöhe begegnet.

Bald entsteht zwischen den beiden eine tiefe Vertrautheit, die in ihrer Umgebung so manchen Argwohn heraufbeschwört. Für Daniel, der auch im Familien- und Freundeskreis mit seiner unangepassten Willensstärke nicht immer auf Verständnis stößt, ist es sogar mehr: Er verliebt sich in Laura und interpretiert deren offene Art als Avancen. Seine Kollegin gibt ihm jedoch schnell zu verstehen, dass eine intime Beziehung für sie nicht infrage kommt. Während einer Bürofeier, bei der reichlich Alkohol im Spiel ist, kommt es zum Eklat, als sich Daniel seiner Angebeteten allzu aufdringlich nähert.

In der Freundschaft der beiden Seelenverwandten tut sich eine Kluft auf, die dringend der Klärung bedarf. „Me Too – Wer will schon normal sein?“ ist ein in vieler Hinsicht erstaunlicher Film, der 2010 zweimal den Spanischen Filmpreis Goya (Hauptdarstellerin, Musik) gewann. Er entstand nach persönlichen Erfahrungen, denn sowohl die Schwester des Regisseurs Antonio Naharro als auch die Tochter des Produzenten Julio Medem haben das Down-Syndrom. Und Pablo Pineda, der Darsteller des Daniel, ist tatsächlich der erste Europäer mit dieser Behinderung, der einen Hochschulabschluss erworben hat. (Text: MDR)