Lola rennt
- D 1998 (Run Lola Run, 81 Min.)
- Episodenfilm
Der kleinkriminelle Manni hat ein Problem. Er sollte für seinen Boss 100.000 D-Mark transportieren und hat sich das Geld abnehmen lassen. In 20 Minuten muss das Geld da sein, sonst ist Mannis Leben in Gefahr. In seiner Verzweiflung ruft er seine Freundin Lola an. Sie soll das Geld beschaffen. Lola überlegt krampfhaft, von wem sie die horrende Summe bekommen könnte, um Manni zu retten. Zuerst jagt Lola zu ihrem Vater, der Filialleiter einer Bank ist. Doch der denkt nicht daran, ihr so viel Geld zu geben.
Lola kommt zu spät zu dem Treffpunkt, den sie mit Manni ausgemacht hatte. Er hat inzwischen einen Supermarkt überfallen, und jetzt gilt es, schnell mit der Kohle abzuhauen. Die Polizei hat jedoch alles abgeriegelt. Es fallen Schüsse, Lola und Manni gehen zu Boden … Alles vorbei? Nein, denn nun beginnt der zweite Spurt. Die Story wird zum Ausgangspunkt zurückgespult und wieder versucht Lola, die 100.000 Mark von ihrem Vater zu bekommen, doch diesmal auf die harte Tour. Mit der Pistole des Wachdienstes prescht sie vor.
Beim dritten Anlauf, die scheinbar unlösbare Aufgabe zu bewältigen, hat Lola im Casino eine Glückssträhne. Sie scheint gewaltig abzuräumen. Die Geschichte von Lola und Manni ist denkbar einfach und doch tiefsinnig zugleich. Beleuchtet wird der Zusammenhang zwischen Schicksal und Zufall. Es sind die unvorhergesehenen Kleinigkeiten, die dem Schicksal eine ganz andere Wendung geben können. Und so werden in „Lola rennt“ scheinbar nebenbei philosophisch-metaphysische Fragen verhandelt. (Text: arte)
Hintergrund: Gedreht wurde natürlich in Berlin. Allerdings wurde die Strecke, die Lola rennt, in Etappen gedreht: Die Orte liegen an verschiedenen Stellen in der Stadt, ihren Run könnte man so, wie er im Film dargestellt wird, gar nicht zusammenhängend ablaufen. Die Lola-Darstellerin Franka Potente wusch sich die sieben Wochen Drehzeit über die Haare nicht: Die rote Farbe wäre herausgegangen! Um das Thema Gefahr optisch zu symbolisieren, kommen in Lolas Szenen häufig Rot vor, in Mannis (Moritz Bleibtreu) Gelb. Die Innenszenen, die im Casino spielen, wurden im Schöneberger Rathaus gefilmt, als Fassade für das Casino diente der Kronprinzenpalais in Unter den Linden. 1.000 Statisten wirkten bei den Dreharbeiten mit. Und fünf Wochen dauerte die Suche nach einem Supermarkt in Berlin, der die Schießerei bei sich aufzeichnen ließ. Die Stimme des Erzählers gehört zu Hans Paetsch, Deutschlands bekanntestem Märchenerzähler. Tom Tykwer steuerte neben der Inszenierung und Produktion auch den Techno-Soundtrack bei (mit Franka Potentes Stimme). Der Film, der etwa 3,5 Millionen D-Mark kostete und allein in den Staaten über 12 Millionen Mark einspielte, erhielt das „Prädikat wertvoll“ der Deutschen Film- und Medienbewertung. Für Yoshiaki Koizumi, den Game-Entwickler von „The Legend of Zelda“ (2000) für den Nintendo 64, nannte „Lola rennt“ seine Inspiration für den Hintergrund des Spiels. Kritik: „Unter Einsatz verschiedenster formaler Mittel erzeugt der Regisseur überaus geschickt einen stakkatoartigen Rhythmus, der sich zu einem mitreißenden, formal brillanten visuellen Feuerwerk verdichtet.“ (Lexikon des internationalen Films) „’Lola rennt’ ist wahrscheinlich ‚der‘ deutsche Film der späten 90er Jahre. Schnell, pulsierend, dynamisch ist der Thriller, der auf herausragende Weise das Lebensgefühl dieser Zeit einfängt. Tom Tykwer schaffte es mit ‚Lola rennt‘, die deutsche Filmindustrie aus ihrem Schneewittchenschlaf zu wecken und auf dem internationalen Parkett zu beweisen, dass auch Filme ‚made in Germany‘ durch Originalität und Experimentierfreudigkeit glänzen können. Für den Regisseur und seine damalige Lebensgefährtin Franka Potente sollte das Werk, welches auf den Filmfestivals weltweit gefeiert und obendrein zu einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Produktionen im Ausland wurde, den großen Durchbruch bedeuten.“ (filmstarts.de) „Das äußerst originelle und intelligente Drehbuch inszenierte Tom Tykwer mit einem wahren Sturzflug von Bildern, die die Verstrickungen der Protagonisten in das Netzwerk der Zeit auf reizvolle Weise variieren. Spielerisch wird dieselbe Geschichte dreimal erzählt, in den Handlungsabläufen wird immer wieder auf den Kopf gestellt und in der Dramaturgie sich geschickt steigernd.“ (Deutsche Film- und Medienbewertung) „Regisseur Tom Tykwer [ …] überraschte mit ‚Lola rennt‘ Kritik wie Publikum: Knackig-kurze 80 Minuten, in denen (er) auch noch gleich drei Varianten einer Geschichte erzählt. [ …] Ansonsten ist der Titel Programm und Franka Potente als Lola rennt beinahe während des gesamten Films. Nahezu alle technischen Möglichkeiten und filmischen Errungenschaften nutzend, wechselt Tykwer von Video- zu Kinofilm, von Digital- über Farb- zu Schwarzweiß- Bildern oder gar von Real- zu Zeichentrickfilm.“ (prisma.de) (Text: Tele 5)
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