Korczak

PL / D / GB 1990 (115 Min.)
  • Geschichte
  • Drama
Deutsche Soldaten deportieren Juden, die in der Gaskammer eines Konzentrationslagers den Tod finden werden. – Bild: MDR/​ARD Degeto
Deutsche Soldaten deportieren Juden, die in der Gaskammer eines Konzentrationslagers den Tod finden werden.

Der Kinderarzt und Schriftsteller Janusz Korczak ist Leiter eines Heims für jüdische Waisenkinder. Nach dem deutschen Überfall auf Polen zwingen die Nazis den Pädagogen, sein Kinderheim ins Warschauer Getto zu verlegen. Freunde mit guten Verbindungen wollen ihn zur Flucht überreden, doch Korczak lässt die Kinder nicht im Stich. Mit großer Hingabe moderiert Janusz Korczak (Wojciech Pszoniak) eine seiner beliebten Warschauer Radiosendungen. Hinterher muss er erfahren, dass es die Letzte war: Als Jude erscheint er den polnischen Behörden 1936 nicht mehr tragbar.

Korczak, ein international profilierter Mediziner und Schriftsteller, konzentriert sich nun ganz auf die Leitung des von ihm gegründeten Heims für jüdische Kinder. Die Prinzipien seiner erzieherischen Arbeit sind anti-autoritär, von klein auf lernen Kinder in Korczaks Modellwaisenhaus, sich selbst zu verwalten und Verantwortung zu übernehmen. Nachdem deutsche Truppen Polen überfallen, muss der leidenschaftliche Pädagoge mit seinen Kindern ins Getto umziehen.

Durch die Grausamkeit und Unbarmherzigkeit der deutschen Bewacher spitzt sich die Lage für die Juden hier immer mehr zu. Korczak setzt alles daran, seinen Kindern angesichts der täglichen Bedrohung ihre Ängste zu nehmen. Um ihnen das alltägliche Sterben auf den Straßen begreiflich zu machen, inszeniert er mit ihnen ein Theaterstück über den Tod. Unermüdlich durchstreift Korczak das Getto auf der Suche nach Lebensmitteln für seine 200 hungrigen Mäuler und ist sich dabei nicht zu schade, Geld von reichen Getto-Juden anzunehmen, die an der Misere ihrer Landsleute noch verdienen.

Dabei gerät Korczak immer wieder in große Gefahr, denn der Unbeugsame weigert sich standhaft, einen Judenstern zu tragen. Mehrmals versuchen einflussreiche Freunde, ihm mit gefälschten Papieren zur Flucht zu verhelfen, doch Korczak lehnt ab. 1942 stirbt er mit seinen Kindern im Konzentrationslager Treblinka. Dr. Janusz Korczak ist das Pseudonym von Henryk Goldszmit, der als polnischer Nationalheld gilt. Nach einem Buch der prominenten Autorin und Regisseurin Agnieszka Holland schuf der große polnische Regisseur Andrzej Wajda einen bewegenden Film über die letzten Lebensjahre des vielseitigen Schriftstellers, Mediziners und Pädagogen.

Mit zwischengeschnittenen dokumentarischen Aufnahmen aus dem Warschauer Getto und einer eher beiläufigen Darstellung von Gewalt und Brutalität macht Wajda die ständige Präsenz des Nazi-Terrors spürbar. Wojciech Pszoniak spielt den Pädagogen mit großer Intensität. „Korczak“ ist ein erschütterndes Plädoyer für Humanismus in inhumaner Zeit. (Text: MDR)

Gestützt auf Berichte und Tagebuchaufzeichnungen erzählt der Film vom Leben und Wirken des polnisch-jüdischen Arztes, Schriftstellers und Pädagogen Janusz Korczak, der im Ghetto von Warschau unter bedrückendsten Umständen während der Naziherrschaft ein Waisenhaus mit 200 Kindern leitete, bis er 1942 mit seinen Zöglingen und den Mitarbeitern in den Gaskammern von Treblinka ermordet wurde. (Text: MDR)

Deutscher Kinostart21.03.1991Internationaler Kinostart1990

Originalsprache: Polnisch

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