Königin im Ring

„Ab dem Moment, wo ich das erste Mal gewonnen hatte, wusste ich, dieses Gefühl, das will ich immer haben,“ so die Wegbereiterin des Frauenboxsports in Deutschland, Regina Halmich. Was folgt ist eine jahrelange Besessenheit, mit der sie sich in die Weltklasse und zur Weltmeisterin in drei Gewichtsklassen empor boxt. Um der Motivation dieser archaischen Leidenschaft auf den Grund zu gehen und einen privaten Blick, abseits von allem Medienrummel, auf Regina Halmich werfen zu können, haben Filmemacherin Simone Jung und Kameramann Kai Wiehagen sie von Juni 2007 bis zu ihrem letzten Kampf begleitet.

Im Zentrum stehen dabei die harte und entbehrungsreiche Welt des Boxsports vor und während der intensiven Trainingsphasen sowie ihr privates Umfeld. Regina Halmich stammt aus einem bürgerlichen, behüteten Elternhaus. All die Jahre vergingen ihre Eltern vor Sorge bei jedem Kampf. Nicht einen Einzigen haben sie live gesehen. Sie ließen sich von Reginas Schwester Yvonne telefonisch das Ergebnis mitteilen und ob es Regina gutgeht.

Die Familie, Freunde, Nachbarn, Trainer, Wegbegleiter – die Dokumentation zeigt das Verhältnis zueinander auf. Wie geht Regina Halmich mit dem Erwartungs- und Mediendruck um, ihrem Image als Boxluder und hübsch anzusehende Nummer? Fragen nach ihrer Weiblichkeit, die ihr von der Presse oft gestellt werden. Das sind für sie Schläge, die mehr schmerzen als jeder Boxhieb. Und schließlich das Jahres-Event 2001 bei Stefan Raab im Fernsehsender Pro7, das sie endgültig ins Medienkarussell katapultierte. (Text: arte)