Kochen ist Chefsache

Jacky Bonnot fühlt sich von Kindesbeinen an als Koch zu Höherem berufen: Er beherrscht die Rezepte berühmter Meister im Schlaf und hört sogar das Gemüse in der Pfanne sprechen. Leider steht er in Etablissements am Herd, in denen seine kulinarischen Künste nicht geschätzt werden. Weil sich Jacky mit den Restaurantbesitzern anlegt und die Gäste bei der Bestellung schulmeisterlich belehrt, hält keine Anstellung über die Probezeit hinaus. Wegen seiner Art fliegt er letztlich überall in hohem Bogen raus. Seine Freundin Béatrice will und kann dies nicht mehr hinnehmen.

Sie ist schwanger und Jacky soll endlich regelmäßig Geld nach Hause bringen. Deshalb sucht Béatrice für ihn einen Aushilfsjob als Mädchen für alles in einem Altersheim. Ausgerechnet dort läuft ihm sein Vorbild über den Weg: der berühmte Alexandre, Namensgeber eines Gourmettempels und Star seiner TV-Kochsendung. Die lebende Legende steckt ebenfalls in Nöten. Seine Küchenchefs wurden abgeworben und er selbst steht bei dem neuen Boss Stanislas Matter auf der Abschussliste, weil er sich nicht mit der trendigen Molekularküche anfreunden mag. Als wäre dies nicht genug, ist sein dritter Michelin Stern ebenfalls in Gefahr.

Für ihn ist das Supertalent Jacky sein letzter Strohhalm, denn dieser beherrscht die hypermoderne Molekularküche. Außerdem fällt Alexandre nichts mehr Neues für seine Frühlingskarte ein. Doch der neue Souschef auf Probe ändert eigenmächtig seine Rezepte, was für ihn schlicht Majestätsbeleidigung ist. Allerdings bleibt Alexandre nichts anderes übrig: Will er nicht selbst abserviert werden, muss er sich mit dem dickköpfigen Jacky zusammenraufen. Für die kulinarische Komödie legt Superstar Jean Reno („Léon – der Profi“, „Im Rausch der Tiefe“, „Mission: Impossible“) die Schürze an, um die französische Küche gegen molekulare und künstliche Zutaten zu verteidigen.

Sein Meisterschüler steht seinem Idol zwar treu zur Seite, lässt sich aber in Geschmackfragen nicht unterbuttern. Regisseur Daniel Cohen bereitete seine Hommage an die noble französische Küche mit viel Liebe zu – abgeschmeckt mit einem romantischen Seitenstrang und gewürzt mit reichlich Wortwitz. Das Kinomärchen macht Lust auf raffiniertes Kochen, feinste Zutaten, genussvolles Essen – und kam in mehr als 50 Ländern auf die Leinwand. (Text: rbb)