Kirschblüten – Hanami

D 2008 (121 Min.)
  • Psychodrama
  • Drama
Die Butho-Tänzerin Yu (Aya Irizuki) zeigt Rudi (Elmar Wepper) den Weg mit seiner Frau auch über den Tod hinaus zu kommunizieren. – Bild: BR/​Majestic Filmverleih GmbH /​ Patrick Zorer Lizenzbild frei
Die Butho-Tänzerin Yu (Aya Irizuki) zeigt Rudi (Elmar Wepper) den Weg mit seiner Frau auch über den Tod hinaus zu kommunizieren.

„Kirschblüten – Hanami“ (2008) von Doris Dörrie ist ein berührender Film über die letzte Reise eines schwer kranken Mannes (Elmar Wepper) nach Japan, der den Lebenstraum seiner verstorbenen Frau (Hannelore Elsner) verwirklichen möchte. Rudi und Trudi sind gemeinsam alt geworden und haben sich in ihrem ereignislosen Alltag auf dem bayerischen Land eingerichtet. Dabei nehmen die beiden in Kauf, dass ihre erwachsenen Kinder – zwei leben in Berlin, eins in Tokio – ihnen fremd geworden sind. Doch Rudi ahnt nicht, dass Trudi heimlich von einem anderen Leben träumt.

Als Trudi von ihrem Arzt erfährt, dass ihr Mann Krebs im Endstadium hat, entscheidet sie sich, ihrem Mann nichts zu sagen. Stattdessen überredet sie ihn zu einer Reise nach Berlin – zu den Kindern Klaus und Karoline und zu den Enkeln, die dort leben. Eigentlich aber ist Japan das Land ihrer geheimen Sehnsüchte, wo sie ihren Lieblingssohn Karl besuchen will. Mit Rudi einmal die Kirschblüte zu erleben und den heiligen Berg Fuji zu sehen, das wäre das Paradies.

In Berlin müssen beide feststellen, dass die Kinder zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, um sich auf ihre Eltern einzulassen. Also entscheiden sie sich, an die Ostsee zu fahren. Dort angekommen, stirbt überraschend Trudi. Rudi ist völlig aus der Bahn geworfen. Als er von einer Freundin seiner Tochter von seiner Krankheit erfährt, beschließt er, den Lebenstraum seiner Frau zu verwirklichen und zur Kirschblüte nach Tokio zu reisen. Doris Dörries melancholisch-lebensfrohes Roadmovie wurde bei seiner Erstaufführung in Deutschland von mehr als einer Million Zuschauerinnen und Zuschauern im Kino gesehen, die BR-Koproduktion „Kirschblüten – Hanami“ gehörte damit zu den erfolgreichsten deutschen Filmen des Jahres 2008. Auch die Kritik zeigte sich begeistert von dem teilweise an Originalschauplätzen in Tokio gedrehten Spielfilm.

So schrieb die Filmzeitschrift „epd Film“: „Auf ebenso berührende wie melancholische Weise kreist Doris Dörries neuer Film um die wiederkehrenden Themen ihres Werkes, um Liebe und Tod, um Trauerarbeit und Familienbeziehungen und um Japan als Perspektive für neuen Lebenssinn“ (epd Film, Heft 3/​2008).

Auf verschiedenen Festivals wurden der Film und die Schauspieler mit Preisen ausgezeichnet. So erhielt Elmar Wepper für seine überragende Leistung u. a. den Bayerischen Filmpreis als bester Darsteller. „Kirschblüten – Hanami“ war ebenfalls bei der Berlinale 2008 für den Goldenen Bären nominiert und erhielt beim Deutschen Filmpreis u. a. den Filmpreis in Silber als bester Spielfilm und eine Auszeichnung für das beste Kostümbild.

Hannelore Elsner starb am 21. April 2019. „(Wenn Doris Dörrie) zu ihren finalen Bildern kommt, Bildern von beinah unwirklicher Schönheit, hält man ungläubig den Atem an: weil sie die Größe hat, diesen Triumph so gar nicht auszukosten, weil sie den Moment mit einer Leichtigkeit wieder ziehen lässt, dass man ihn festhalten will wie eine kostbare Erscheinung, wie das Glück selbst.“ (Süddeutsche Zeitung) (Text: BR Fernsehen)

„Kirschblüten – Hanami“ ist ein zutiefst menschlicher und ergreifender Liebesfilm über zwei Mittsechziger, glänzend gespielt von Elmar Wepper und Hannelore Elsner, die durch den Tod getrennt werden und erst dadurch wirklich zueinanderfinden. Eine poetische Reise in das Innere des Seins und zugleich ein sehr intimes und persönliches Werk der Regisseurin Doris Dörrie, die vor allem durch die Erfolgskomödie „Männer“ von 1985 bekannt geworden ist. Für die Entstehung des Films spielten persönliche Erlebnisse und Eindrücke der Regisseurin eine große Rolle. Auf ihren Reisen nach Tokio und Kamakura faszinierten sie immer wieder das japanische Bewusstsein für die Vergänglichkeit und die besondere Liebe zu allen Dingen, eine Art Aufgehen des Ichs in den Dingen der Welt. Diese Inspirationen sind im Film deutlich zu spüren. Ein Vorbild Dörries war nach eigener Aussage auch Yasujiro Ozu, ein japanischer Regisseur der 30er bis 60er Jahre, der sich dem Thema Familie in besonderer Weise verschrieben hat. 1996, nach dem Tod ihres Mannes, der als Kameramann arbeitete, war Dörrie überzeugt davon, keine Filme mehr machen zu können. Sie bereute es sehr, viele der Reisen nach Japan nicht mit ihm gemeinsam erlebt zu haben. Ein Freund ihres Mannes überredete sie schließlich dazu, wieder mit dem Filmen anzufangen. Der „Deutsche Filmdienst“ beschreibt „Kirschblüten – Hanami“ als „ein subtiles und partiell hoch emotionales filmisches Memento mori, das vom Thema des Todes und der Trauerarbeit stets wieder zum Leben und den Lebenden hinführt. Die Frage, wie wir miteinander umgehen, wird mit kritischem Blick besonders auf das Verhältnis der Generationen vorgetragen. Den beiden hervorragenden Hauptdarstellern gelingt es, die sichtbaren und auch verborgenen Seiten ihrer Figuren glaubhaft und anrührend darzustellen.“ Der vielfach ausgezeichnete Film lief 2008 auf der Berlinale und wurde für den Goldenen Bären nominiert. Elmar Wepper wurde außerdem für seine schauspielerischen Leistungen mit dem Deutschen Filmpreis in Gold für die beste darstellerische Leistung in einer männlichen Hauptrolle belohnt. Doris Dörries neuester Film, das Drama „Glück“, lief 2012 ebenfalls auf der Berlinale. (Text: BR Fernsehen)

Deutsche TV-Premiere25.02.2010arteInternationaler Kinostart2008

Originalsprache: Englisch

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