Junges Licht

D 2016 (115 Min.)
  • Gesellschaft
  • Drama
Charly Hübner, Greta Sophie Schmidt, Oscar Brose – Bild: WDR/​Willi Weber
Charly Hübner, Greta Sophie Schmidt, Oscar Brose

Ein Sommer im Ruhrgebiet, Anfang der 60er-Jahre. Die sogenannten Gastarbeiter sind da, es gibt noch Tante-Emma-Läden, Rauchen gilt nicht als gesundheitsgefährdend und Currywurst als nahrhaft. Julian Collien ist fast zwölf Jahre alt und lebt in einer Siedlung, die geprägt ist vom Bergbau und gekennzeichnet durch Armut und Brutalität. Er ist ein sensibler Beobachter. Sein Vater Walter schuftet unter Tage, während Mutter Liesel von chronischen Gallenkoliken geplagt wird. Nach einem Nervenzusammenbruch fährt sie mit Julians kleiner Schwester Sophie zur Schwiegermutter ans Meer.

Vater und Sohn bleiben allein zurück. Das Nachbarmädchen Marusha fasziniert und verwirrt Julian zugleich. Ihrer verbalen und sexuellen Direktheit ist er hilflos ausgeliefert. So lässt er sie nicht nur den roten Nagellack der Mutter benutzen und die filterlosen Zigaretten des Vaters rauchen, sondern auch mit ihrem Bettgenossen Jonny nachts in die Wohnung. Am Sonntag nimmt Vater Walter Julian und Marusha mit zu seinem Kumpel Lippek. Aber der harmlose Ausflug entwickelt sich zu einem turbulenten Saufgelage, an dessen Ende Marusha dem Vater verspricht, sich zu revanchieren.

In der Nacht werden Julian und auch Vermieter Gorny Zeuge, wie Vater Walter nur in Unterhose Marushas Zimmer verlässt. Woraufhin die Familie aus der Wohnung geworfen wird. Nach ihrer Rückkehr will Julians gereizte Mutter ihre Wut wie schon so oft an ihrem Sohn auslassen. Doch dieser kann sie zum ersten Mal abwehren und läuft weg. In der Kirche vertraut sich Julian dem Pfarrer an. Er fühlt sich schuldig, seinen Vater nicht vor dem Ehebruch bewahrt zu haben. Aber kann man überhaupt die Sünden eines anderen beichten? (Text: arte)

Regisseur Adolf Winkelmann: „Ralf Rothmanns ‚Junges Licht‘ hat mich vom ersten Satz an fasziniert. Keine Figur, keine Szene, die mich nicht sofort an meine eigene Kindheit erinnert hätte … ‚Junges Licht‘ beleuchtet das Nachkriegsdeutschland durch die Augen eines Zwölfjährigen – eine ganz zarte und zugleich brutale Geschichte aus dem Dreckloch der Republik.“Das Ehepaar Collien wird verkörpert von Charly Hübner („Wildes Herz“) und Lina Beckmann („Resturlaub“), die auch im echten Leben miteinander verheiratet sind. (Text: ARD)

Deutsche TV-Premiere29.03.2018arteDeutscher Kinostart12.05.2016

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Sendetermine

Mi 02.11.2022
23:50–02:00
23:50–
So 08.11.2020
01:40–03:35
01:40–
Mo 18.03.2019
00:05–02:03
00:05–
Do 29.03.2018
22:25–00:25
22:25–

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