Jack

D 2014 (102 Min.)
  • Drama
Jack (Ivo Pietzcker, links) und Ophir (Atheer Adel, rechts). – Bild: ZDF und HR/​Port-au-Prince-Filmprodukt
Jack (Ivo Pietzcker, links) und Ophir (Atheer Adel, rechts).

In Windeseile macht der zehnjährige Jack seinem kleinen Bruder Manuel Frühstück, Cornflakes mit Schokoladenstückchen, schlüpft in seine Jeans und rennt los in die Schule, das Marmeladenbrot in der Hand. Am Nachmittag spielen die beiden mit ihrer Mutter Sanna und Freunden im Park. Danach schickt Sanna ihre beiden Jungs ohne Begleitung mit der U-Bahn nach Hause und zieht weiter durch das nächtliche Berlin. Die 26-Jährige ist eigentlich eine liebevolle Mutter, aber sie kennt kein Verantwortungsgefühl, will neben der Arbeit ihr Leben geniessen und überlässt ihre beiden Söhne immer wieder für lange Zeit sich selber. Die Väter der beiden sind schon lange nicht mehr Teil ihres Lebens. Jack ist gezwungen, Verantwortung zu übernehmen und rennt mit einem steten Gefühl der Überforderung durch den Alltag, wäscht, kocht und passt auf seinen Bruder auf.

Als sich Manuel beim Baden mit kochend heissem Wasser verbrüht, weil Jack mal kurz nicht aufgepasst hat, landet die Familie vor dem Jugendamt, und Jack wird in ein Wohnheim gesteckt. Dort leidet er unter Heimweh, eckt immer wieder an und wartet nur auf die Ferien. Doch am letzten Schultag kommt Sanna ihn nicht abholen, sie ruft an und vertröstet ihn. Gemeinsam mit einem anderen Jungen, Danilo , bleibt Jack im Heim zurück. Als er bei einer heftigen Auseinandersetzung den älteren Jungen verletzt, bekommt er es mit der Angst zu tun und haut ab. Der Autobahn entlang und quer durch die Stadt, rennt er nach Hause. Doch Sanna ist nicht da.

Jack holt Manuel, den Sanna bei einer Freundin gelassen hat, und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Mutter. Sie übernachten in Parks und in einer Tiefgarage, flüchten vor der Polizei, treffen auf Erwachsene, die ihnen helfen, und andere, die gleichgültig bleiben. Immer wieder schauen sie zu Hause vorbei in der Hoffnung, dass die Mutter auftaucht. Als sie eines Abends endlich wieder da ist, und tut, als wäre nichts geschehen, weiss Jack, was er zu tun hat.

In «Jack» stehen zwei Kinder im Mittelpunkt und deren Sicht wird übernommen, was die Stärke des Films ausmacht – die Filmcrew aber auch vor Herausforderungen stellte: Da die Dreharbeiten mit Kindern durch gesetzliche Vorgaben auf täglich fünf Stunden begrenzt sind, standen insgesamt 48 halbe Drehtage zur Verfügung. Kameramann Jens Harant drehte zehn Wochen lang aus der Hocke, um auf Augenhöhe des Hauptdarstellers zu sein. Schauspielnovize Ivo Pietzcker, der während des Drehs knapp zwölf Jahre alt war und in einem Casting entdeckt wurde, ist in «Jack» in praktisch jeder Einstellung zu sehen. Er spielt einen ernsthaften Jungen, der sich seiner Verantwortung bewusst ist, nur selten kommt die kindliche Verspieltheit, die man in diesem Alter erwarten würde, zum Zug. (Text: SRF)

So dramatisch wie real er seine Geschichte auf einen Zehnjährigen konzentriert, war er schon die Überraschung des Berliner Wettbewerbs 2014. Beim Deutschen Filmpreis 2014 wurde „Jack“ mit einer Lola in Silber ausgezeichnet. Regisseur Edward Berger wurde 2012 für „Ein guter Sommer“ mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Ivo Pietzcker lässt den Zuschauer die Sichtweise des Kindes Jack miterleben, wie man es selten im deutschen Kino sah: Ungeschönt, desillusioniert und in der bedingungslosen Nähe und Zärtlichkeit für Jack ungeheuer fesselnd. Pietzcker stand nach dieser großartigen Debütrolle inzwischen für Kai Wessels „Nebel im August“ (2016) vor der Kamera. Mehr im Internet unter: arte.tv/​artefilmfestival. (Text: hr-fernsehen)

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