Im Auftrag des Drachen

Kunstprofessor und Gemäldesammler Jonathan Hemlock wird von dem Geheimdienstchef „Drache“ gezwungen, eine gefährliche Mission zu übernehmen. Hemlock soll einen feindlichen Agenten exekutieren, von dem lediglich bekannt ist, dass er als Expeditionsmitglied an einer Besteigung der Eiger-Nordwand teilnehmen wird. Um die Identität seines Gegners herauszufinden, begibt sich der Geheimagent wider Willen in die Schweiz. Hinter der unscheinbaren Fassade ist der Kunstprofessor und Hobbybergsteiger Jonathan Hemlock tatsächlich ein ehemaliger Auftragskiller der Geheimorganisation „C2“. Da Hemlock sich über die Jahre eine wertvolle Gemäldesammlung unter Umgehung der Zollbestimmungen zugelegt hat, erpresst ihn sein ehemaliger Vorgesetzter „Drache“ zu einem neuen Auftrag.

Hemlocks neue Mission verschlägt ihn nach Zürich, wo ein „C2“-Agent von zwei Mitgliedern einer gegnerischen Organisation erschossen wurde. Hemlock soll die beiden Täter aufstöbern und ausschalten. Bei dem ersten Mann erweist sich dies als verhältnismäßig einfach. Doch wer ist der zweite Mann? Als Hemlock von dem „Drachen“ erfährt, dass der mysteriöse Killer als Mitglied eines internationalen Teams an der Besteigung der Eiger-Nordwand teilnehmen wird, beschließt er, sich der Bergtour anzuschließen.

Mit seinem alten Freund Ben Bowman trainiert er in Arizona, dann begeben sich beide in die Schweiz. Am nächsten Tag beginnt der gefährliche Aufstieg an der Eiger-Nordwand, bei dem Hemlock hofft, endlich seinen Gegner enttarnen zu können. Doch dann fordern ein Steinschlag und ein Eissturm erste Opfer. Mit „Im Auftrag des Drachen“ legte Clint Eastwood 1975 seine bislang vierte Regiearbeit vor: einen wilden Genremix aus Thriller, Agentenabenteuer und Bergfilm, die sich trotz der spektakulären Bilder nur selten ernst nimmt und an die James-Bond-Serie angelehnt ist.

Die Romanvorlage von Rod Whitaker (unter dem Pseudonym Trevanian veröffentlicht) war Anfang der 1970er-Jahre ein Bestseller. In den Bergsteigerszenen ließ sich Eastwood, der auch die Hauptrolle spielte, nicht doubeln. Die riskanten Dreharbeiten an der Eiger-Nordwand, wegen ihrer Gefährlichkeit auch bekannt als „Mordwand“, wurden überschattet durch eine Vielzahl von Unfällen und den tragischen Tod eines 27-jährigen Teammitgliedes, der am zweiten Drehtag von einem Felsbrocken erschlagen wurde. „Schon die kaum zu vereinbarenden Professionen des Protagonisten zeigen, wie wenig ernst sich (der Film) nimmt ….

So liegt der Reiz (von ‚Im Auftrag des Drachen‘) vor allem in seinem Camp-Charme und seinen parodistischen Momenten. … Einige der visuellen Umsetzungen sind … außerordentlich gelungen. … Frank Stanleys Kameraarbeit (akzentuiert) … zugleich das Aufgehen der Männer in der Natur wie auch die Gefahr, die von dieser ausgeht. Die zerklüftete Landschaft der Eiger-Nordwand bildet einen Raum, der weniger befreit denn einschließt, eher Gefahr verheißt als Freiheit.“ (Harald Steinwender, www.filmzentrale.com) (Text: BR Fernsehen)

Der Eiger hat nicht nur eine bewegte Besteigungsgeschichte, auch für Filme bietet der Berg mit der berühmten Nordwand die gewünschte Dramatik. Clint Eastwood nutzte schon vor 35 Jahren diese Möglichkeit, als er «The Eiger Sanction» (zu Deutsch etwa: «Best (Text: HD Suisse)