Homs – Ein zerstörter Traum

SYR / D 2013 (The Return to Homs, 88 Min.)
  • Dokumentation
Zerstört und menschenleer, die Kairo-Straße, einer der zentralen Orte des Widerstandes. – Bild: HR/​SWR
Zerstört und menschenleer, die Kairo-Straße, einer der zentralen Orte des Widerstandes.

Im Mittelpunkt des Films steht ein Anführer der Revolutionäre der ersten Stunde: ein junger Fußballspieler, der 19-jährige Torwart der Jungendnationalmannschaft Syriens, Abdul-Baset Saroot, kurz Baset genannt. Der charismatische junge Mann begeistert mit seinen revolutionären Songs die Menschen. Begleitet wird Baset bei seinen Auftritten während der Demonstrationen und im Kreis seiner Freunde und anderer Aktivisten von Osama, einem Amateurkameramann und Reporter. Die mit kleiner Handycam aufgezeichneten Videos werden regelmäßig auf YouTube hochgeladen und so einer großen Öffentlichkeit, auch außerhalb des arabischen Raums, zugänglich gemacht.

Immer häufiger erscheint Baset in den Nachrichtensendungen von Al Arabia, Al Jazeera und anderen arabischen Kanälen. In kurzer Zeit wird er zu einem Medienstar. Ein Angebot des syrischen Regimes, in das Nationalteam zurückzukehren, dafür aber seine revolutionären Aktionen gegen die Regierung einzustellen, lehnt Baset kategorisch ab. Der Widerstand der mehrheitlich sunnitischen Bewohner von Homs wächst im Frühsommer 2011 schnell und das Regime beginnt mit brutaler Härte zurückzuschlagen.

Baset steht jetzt ganz oben auf der Fahndungsliste des Geheimdienstes und des Militärs. Bei einem Angriff auf die Wohnung seiner Familie werden sein Bruder Walid und andere Angehörige getötet, was ihn endgültig an einer friedlichen Lösung des Konflikts zweifeln lässt. Als die ersten Demonstranten durch die Kugeln der syrischen Armee den Tod finden, entschließen sich die Aktivisten um Baset, den pazifistischen Widerstand aufzugeben und sich zu bewaffnen.

Der syrische Bürgerkrieg beginnt in Homs. Baset und seine Freunde und Kameraden verlieren Ihre Unschuld als friedliche Demonstranten. Baset richtet im Fernsehsender Al Jazeera einen dramatischen Appell an die Weltöffentlichkeit, endlich einzugreifen und dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten. Der Kampf, die Trauer um die toten Freunde und die Sorge um die Familien, aber auch Hunger und die zeitweise hoffnungslose Versorgungslage haben das Denken und die Gemütslage fast aller jungen Kämpfer tiefgreifend verändert.

Immer häufiger führt Basets und Osamas Weg in die Moschee. Der Glaube wird zum Zufluchtsort. Baset selbst wird während der Kämpfe der letzten Jahre dreimal angeschossen und schwer verletzt. Dennoch gibt er nicht auf. Im Frühsommer 2012, nachdem er seine schweren Verletzungen, auskuriert hat, begibt er sich mit einer Gruppe von Rebellen, darunter jetzt auch einige Salafisten, schwer bewaffnet, erneut auf den Weg nach Homs, um die inzwischen seit vielen Monaten von Regimetruppen belagerten Stadtteile und die dort verbliebenen Bewohner zu befreien.

Baset ist entschlossen, bis zuletzt diesen aussichtslos erscheinenden Kampf zu kämpfen und als Märtyrer zu sterben. Auch zu Beginn des dritten Kriegsjahres konnte die syrische Armee den Widerstand in Homs bisher nicht brechen. Und Baset, inzwischen tief traumatisiert und des Kämpfens müde, gibt nicht auf. Mehr als 300 Stunden gefilmtes Material wurden von dem syrischen Produzenten des Films, Orwa Nyrabia, außer Landes geschmuggelt.

Die Endfertigung des Films und der Schnitt von Anne Fabini und Martin Reimers, fanden im Sommer und Herbst 2013 in Berlin statt. Homs – ein zerstörter Traum ist eine Koproduktion des inzwischen im Exil befindlichen syrischen Produzenten Nyrabia mit seiner Firma Proaction Film und der Berliner Produktionsfirma „Ventana-Film“ von Hans Robert Eisenhauer mit dem Südwestrundfunk, ARTE, und dem schwedischen Fernsehen SVT. Weitere beteiligte Fernsehsender sind das Schweizer Fernsehen RTS, der japanische Sender NHK und der kanadische Sender „Radio Canada“.

Die viel beachtete Weltpremiere des Films fand im November des vergangenen Jahres zur Eröffnung des Dokumentarfilmfestival IDFA in Amsterdam statt. Der von der IDFA geschaffene Filmfond IDFA-Berta-Fund hatte bereits die Entwicklung des Films unterstützt. Homs – ein zerstörter Traum hat im Januar 2014 beim von Robert Redford gegründeten Sundance Film Festival im US-Bundesstaat Utah den großen Preis der Jury für den besten internationalen Dokumentarfilm gewonnen. (Text: SWR)

Mehr als 300 Stunden gefilmtes Material wurden von dem syrischen Produzenten des Films, Orwa Nyrabia, außer Landes geschmuggelt. Die Endfertigung des Films und der Schnitt von Anne Fabini und Martin Reimers fanden im Sommer und Herbst 2013 in Berlin statt. „Homs – Ein zerstörter Traum“ ist eine Koproduktion des inzwischen im Exil lebenden syrischen Produzenten mit seiner Firma Proaction Film und der Berliner Produktionsfirma Ventana Film von Hans Robert Eisenhauer mit dem Südwestrundfunk, ARTE, und dem schwedischen Fernsehen SVT. Weitere beteiligte Fernsehsender sind das Schweizer Fernsehen RTS, der japanische Sender NHK und Radio Canada. Die viel beachtete Weltpremiere des Films fand im November 2013 zur Eröffnung des Dokumentarfilmfestivals IDFA in Amsterdam statt. Der von der IDFA geschaffene Filmfonds IDFA Bertha Fund hatte bereits die Entwicklung des Films unterstützt. „Homs – ein zerstörter Traum“ wurde beim Sundance Film Festival 2014 mit dem World Cinema Grand Jury Prize: Documentary ausgezeichnet. Inzwischen wurde der Film auf über 70 Festivals in der ganzen Welt gezeigt und erhielt 25 internationale Preise. Mehr im Internet auf ARTE Info unter: info.arte.tv (Text: SWR)

Deutsche TV-Premiere04.03.2014arteInternationaler Kinostart20.11.2013

Originalsprache: Arabisch

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Di 04.03.2014
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