Göttliche Lage – Eine Stadt erfindet sich neu

Das gesamte Ruhrgebiet hatte in den vergangenen Jahrzehnten den massiven Strukturwandel der Deindustrialisierung zu stemmen. Den alten Dortmunder Arbeiterstadtteil Hörde ereilt mit Arbeitslosigkeit, städtebaulichem Verfall und allgemeiner Perspektivlosigkeit das Schicksal vieler ehemaliger Industriestandorte in Europa und Nordamerika. Doch schon bald werden die Bürger von Hörde durch die Visionen einiger vorausblickender Männer und Frauen aus den Planungsstäben der Stadt geweckt. Kein bis dato typisches Ruhrgebietsszenario ist vorgesehen.

Stattdessen soll ein harmonisches Nebeneinander von hochwertiger Wohnbebauung und renaturierter Landschaft, in der Freizeit und Arbeiten keinen Gegensatz bilden, entstehen. Eine Straße am Rande der Großbaustelle. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Häuser heruntergekommen und in einem schlechten Zustand. Hier bangt die Kioskbesitzerin Anna um Kunden, dreht der Stadtteilpolizist seine Runden und schaut nach dem Rechten. Am Infopoint zeichnet die engagierte Projektentwicklerin das Bild einer Wohnlandschaft der Zukunft, während am gegenüberliegenden Ufer der Vorsitzende des Heimatvereins für das Bewahren der Vergangenheit kämpft.

Wie werden die neuen Bewohner den Stadtteil verändern? Planer und Entwickler wollen eine neue Stadt – mit neuen Menschen. Wie Phönix aus der Asche soll Hörde dabei wieder neu erstehen. Immerhin stecken in dem Projekt rund 230 Millionen Euro, ein großes Investment, das sich rechnen muss. Aber wie wird sich das soziale Leben entwickeln? Die Planer sagen: Der Markt wird’s regeln … (Text: arte)