„Ghost Light“ von John Neumeier

D 2020 (107 Min.)
  • Ballett
Nicolas Gläsmann und Madoka Sugai tanzen John Neumeiers neue Choreografie Ghost Light. – Bild: SWR/​Kiran West /​ © SWR/​Kiran West
Nicolas Gläsmann und Madoka Sugai tanzen John Neumeiers neue Choreografie Ghost Light.

Das Hamburg Ballett John Neumeier gehört international zu den ersten Compagnien, die nach dem Shutdown die Arbeit im Ballettsaal wieder aufgenommen haben. Auf der Basis eines ausgefeilten Hygienekonzepts finden seit dem 29. April täglich zehn klassische Balletttrainings in Kleingruppen statt. Bald darauf entwickelte John Neumeier die Idee, ein Ballett zu kreieren, das das geltende Abstandsgebot nicht nur respektiert, sondern es zugleich zur Grundlage der Struktur macht. Das Werk war eine Übung in Kreativität, entstanden aus einem Bedürfnis des Choreographen und seiner Tänzerinnen und Tänzer.

Nach vier Wochen der Kreation setzt John Neumeier die Arbeit an seinem Ballett fort, das inzwischen den Titel Ghost Light trägt und zu Solo-Klaviermusik von Franz Schubert entsteht. John Neumeiers Konzept bezieht alle 60 Tänzerinnen und Tänzer seiner Compagnie mit ein. Mit Blick auf das Abstandsgebot gestaltet er die praktische Arbeit in Kleingruppen von zwei bis maximal acht Tänzerinnen und Tänzer. „Ghost Light ist ein Ensemble-Ballett, das ich in Fragmenten entwickle.

Es ist vergleichbar mit einzelnen Instrumentalstimmen einer Symphonie – oder einem traditionellen japanischen Essen: eine Folge sorgsam arrangierter, hoffentlich köstlicher Miniaturen. Wie die einzelnen Teile sich letztlich zu einem Werk verbinden, wird von dem Moment abhängen, an dem wir uns auf der Bühne wieder nahekommen und anfassen dürfen“, so John Neumeier. John Neumeier knüpft mit dem Titel Ghost Light an eine Tradition des amerikanischen Theaters an. Nach Proben oder Aufführungen wird mitten auf der Bühne ein Metallständer mit einer einzigen Glühbirne aufgestellt.

Die Lampe zeigt an, dass niemand die Bühne nutzen darf. Das Ghost Light brennt die ganze Nacht hindurch – bis sich die Bühne wieder mit Leben füllt. „Ein unübersehbares Zeichen gegen die totale Düsternis – und deshalb vielleicht die wichtigste Uraufführung seit langem“, schreibt Peter Jungblut in seiner Kritik für BR Klassik. Ghost Light feierte am 6. September 2020 in Hamburg Premiere. Aufzeichnung vom 11. Oktober 2020 aus dem Festspielhaus Baden-Baden. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere24.01.2021arte

Sendetermine

Di 23.01.2024
01:10–03:00
01:10–
Sa 13.11.2021
21:00–22:45
21:00–
So 24.01.2021
23:05–00:55
23:05–

Cast & Crew

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