Einer muss die Leiche sein

DDR 1978 (Einer muß die Leiche sein, 84 Min.)
  • Krimi
Eine DDR-Touristengruppe an der Schwarzmeerküste: Die hübsche Susanne (Monika Woytowicz, M.) flirtet gern mit Peter Bockisch (Giso Weißbach, l.) ebenso wie mit Hans Fielitz (Hansjürgen Hürrig). Wenig später wird sie tot aufgefunden. – Bild: MDR/​Progress
Eine DDR-Touristengruppe an der Schwarzmeerküste: Die hübsche Susanne (Monika Woytowicz, M.) flirtet gern mit Peter Bockisch (Giso Weißbach, l.) ebenso wie mit Hans Fielitz (Hansjürgen Hürrig). Wenig später wird sie tot aufgefunden.

Urlaubsstimmung am Schwarzen Meer: Eine Touristengruppe aus der DDR macht einen Ausflug auf eine einsame Insel, doch ein Schaden am Motorboot zwingt sie zum Übernachten. Zum Zeitvertreib spielen sie ein „Mörderspiel“ und plötzlich ist die „Leiche“ wirklich tot. Wer von ihnen hat die junge Frau auf dem Gewissen? Bulgarische Schwarzmeerküste: Es soll ein besonderer Höhepunkt werden – der Ausflug einer DDR-Touristengruppe auf eine romantische, einsame Insel. Doch als sie zurückfahren wollen, streikt der Motor des Bootes.

Sie müssen auf der Insel übernachten. Als Zeitvertreib schlägt der Arzt Dr. Enderlein (Helmut Straßburger) ein Spiel vor, bei dem ein Detektiv einen Mörder suchen muss. Und natürlich muss auch einer die Leiche sein. Nicht alle finden die Idee sehr geschmackvoll, aber ehe sie sich zu Tode langweilen … Das Los entscheidet und ausgerechnet die attraktive, lebenslustige Sekretärin Susanne (Monika Woytowicz) zieht „die Leiche“. Wenig später ist Susanne tatsächlich tot, abgestürzt vom Steilufer.

Aus dem makabren Spiel ist tödlicher Ernst geworden. Unfall? Selbstmord? Mord? Die Nerven liegen blank. Jeder der 12 Touristen, aber auch die bulgarische Dolmetscherin (Jana Stoyanowitsch) oder Wassil (Weliko Stojanoff), der Bootsführer, könnte die Tat begangen haben. Der Werkleiter Gotthardt (Herbert Köfer) und Dr. Enderlein ernennen sich zu Ermittlern bis die bulgarische Miliz eintrifft. Bald haben sie keine Zweifel mehr: Es war Mord. Die unheilvolle Situation offenbart nach und nach die Charaktere der Einzelnen, bringt Ehekrisen zu Tage, sehr persönliche Probleme, nährt Gerüchte und Klatsch.

Da ist die hysterische Zahnarztgattin Evelyn Kunack (Karin Gregorek), deren jahrelange Eifersucht in blinden Hass umschlägt; da ist der homosexuelle Versicherungsvertreter und Hobbyfotograf Maiendorff (Hannes Fischer), der in den privaten Beziehungen der anderen schnüffelt; da ist der Junggeselle Hans Fielitz (Giso Weißbach), der ein Verhältnis mit Susanne hatte. Aber zwei reifere liebeshungrige alleinstehende Damen könnten es ebenso gewesen sein wie der zu Unrecht als Papagallo beschimpfte Bootsführer.

Nach und nach fügt sich das Puzzle zusammen, keiner kommt ungeschoren davon. Eine klassische Krimi-Situation: Eine geschlossene Gesellschaft auf der Suche nach dem Mörder. Jeder verdächtigt jeden in der bunt zusammengewürfelten Truppe, verborgene Spannungen und Krisen kommen zum Vorschein, menschliche Eigenschaften wie Heuchelei, Karrierismus oder Neid. Iris Gusner, eine der wenigen DEFA-Regisseurinnen, inszenierte mit „Einer muss die Leiche sein“ einen der wenigen DEFA-Krimis.

Zum prominenten Darstellerensemble gehört als Werkleiter Gotthardt Herbert Köfer, der am 17. Februar seinen 95. Geburtstag feiert. Der Volksschauspieler steht immer noch auf der Bühne. Aber mit dem Stück „Opa ist die beste Oma“ aktuell in der „Comödie Dresden“ will er nach 75 Bühnenjahren zumindest mit Hauptrollen Schluss machen. Der in Berlin geborene Schauspieler wirkte in mehr als 80 Filmen und Fernsehspielen, Schwänken, Familienserien und Krimis mit.

„Rentner haben niemals Zeit“, „Familie Neumann“ oder „Geschichten übern Gartenzaun“ gehörten zu seinen erfolgreichsten Serien. Nach der Wende schaffte er, was nicht jedem seiner Schauspielkollegen gelang: Seine „zweite Karriere“ im wiedervereinten Deutschland begann er am West-Berliner Hansa-Theater in dem Stück „Rosen-Emil“. Danach verpflichtete Rolf von Sydow den Schauspieler für die Fernsehserie „Auto Fritze“, auch in „MS Königstein“, der Erbstreit-Geschichte „Elbflorenz“ sowie in „In aller Freundschaft“ war er zu sehen. (Text: MDR)

Internationaler Kinostart1978

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