Eine Stadt der Traurigkeit

TW 1989 (A City of Sadness, 158 Min.)
  • Drama

Der Film beginnt mit der Radioansprache „Gyokuon-hōsō“ von Kaiser Hirohito zur Kapitulation Japans am 15. August 1945 und der Geburt des Sohnes von Wen-heung Lin während eines Stromausfalls (gedreht in Jiufen). Er wird den Namen Kang-ming (‚Licht‘) erhalten. Die Insel Taiwan war während der vergangenen 50 Jahre unter japanischer Herrschaft, bis die chinesische Kuomintang die Insel nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm. Wen-heung Lin als ältester der vier Brüder der Familie Lin tauft sein vormals im japanischen Stil gehaltenes Lokal „Klein Shanghai“, um vom Aufschwung nach dem Krieg zu profitieren. Charakterlich lautstark und der angehende Patriarch, aber er ist auch der einzige, der das Grab der Mutter regelmäßig besucht. Bei einem Umtrunk sinnieren sie über die überholten Flaggen, die jetzt nur noch als Unterwäsche taugen, und sie singen am offenen Fenster. Der zweite Bruder gilt seit dem Krieg als auf den Philippinen vermisst. Der dritte Bruder, aus Shanghai zurückgekehrt und von einem Nervenzusammenbruch genesen, lässt sich mit Shanghaier Zigarettenschmugglern ein. Als der älteste davon Wind bekommt, nimmt er die meiste Ware an sich und verbietet ihm die unsauberen Geschäfte. Die Kriminellen spielen ihre militärischen Verbindungen gegen den dritten Bruder aus, der als japanischer Kollaborateur angeklagt und eingekerkert wird. Als Wen-heung die Streitigkeiten mit den Shanghaiern beilegt, kann der dritte Bruder entlassen werden, kehrt aber als körperliches und psychisches Wrack zurück. Der jüngste Bruder, Wen-ching, ist taubstumm und fotografiert gelegentlich und hofft auf ein Fotostudio. Im Unterschied zu seinen Brüdern ist er kein Analphabet. Wen-ching und seine jungen Kameraden sind überzeugt, der Sozialismus könnte für die Taiwaner ein optimales Werkzeug sein, Kolonialisten zurückzudrängen. Festlandchinesen gegenüber kochen Ressentiments hoch, Japaner werden vertrieben. Im Hospital ist eine Radioansprache von Chen Yi zu hören. Das Blutvergießen des Zwischenfalls vom 28. Februar, der Umschwung in der allgemeinen sozialen Lage und die Teuerung prägen das Leben der Familie. Der taubstumme Wen-ching wird mit Freunden verhaftet. Die Schüsse der Exekution eines Zellengenossen hört er nicht. Er überbringt der Witwe später seinen letzten Willen. Sein bester Freund Hinoe musste aufgrund seiner oppositionellen Verbindungen in die Berge flüchten und sich der Guerilla anschließen. Wen-ching folgt ihm und möchte partizipieren, lässt sich aber überzeugen, in der Heimat zu bleiben und für Hinoes Schwester, die Krankenschwester Hinomi, zu sorgen. Später stirbt der älteste Bruder in einem Kampf mit einem Kriminellen. Kurz nach dessen Beerdigung heiraten Wen-ching und Hinomi zeremoniell, indem sie sich am Familienschrein voreinander und vor den Vorfahren verbeugen, und bald bekommen sie einen Sohn. Sie erhalten einen Brief sehr traurigen Inhalts: wohl, dass Hinoes Kommune aufgeflogen ist und alle verhaftet wurden, oder Schlimmeres („Weißer Terror“). Der technische Fortschritt und die entstehende Infrastruktur im neuen Land zeigen sich an der Eisenbahn. Der Film schließt 1949 mit einem pessimistischen Blick auf die kläglichen Überreste der Familie Lin, deren Kampf um den einfachsten Lebensunterhalt weitergehen wird. Der Großvater speist mit Wen-leung und den Jüngsten. Die nationalchinesische Regierung geht wegen Mao nach Taipeh. Das Kriegsrecht bleibt in Kraft bis zum 15. Juli 1987.

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Deutscher Kinostart10.01.1991Internationaler Kinostart1989

Originalsprache: Japanisch

DVD & Blu-ray

Sendetermine

Do 18.11.1999
22:30–01:00
22:30–

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