Ein Tag in Auschwitz

D 2019 (90 Min.)
  • Dokumentation
Aus einem Gedicht von Moses Schulstein: „Wir sind die Schuhe, wir sind die letzten Zeugen. Wir sind Schuhe von Enkeln und Großvätern. Aus Prag, Paris und Amsterdam. Und weil wir nur aus Leder und Stoff gemacht sind, und nicht aus Fleisch und Blut, blieb uns das Höllenfeuer erspart.“ – Bild: ZDF und Winfried Laasch.
Aus einem Gedicht von Moses Schulstein: „Wir sind die Schuhe, wir sind die letzten Zeugen. Wir sind Schuhe von Enkeln und Großvätern. Aus Prag, Paris und Amsterdam. Und weil wir nur aus Leder und Stoff gemacht sind, und nicht aus Fleisch und Blut, blieb uns das Höllenfeuer erspart.“

Die Todesfabrik Auschwitz sollte ihre „Effizienz“ 1944 noch steigern. Täglich starben Tausende Juden. Was die Opfer erlebten und die Täter antrieb, zeigen erschütternde Zeugnisse. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee Auschwitz. Der Ort gilt heute als Synonym für den Holocaust. Der Film erzählt aus Sicht der Opfer und einiger Täter von einem Tag in Auschwitz im Mai 1944 – auch an diesem Tag war der Massenmord Routine. Ausgangspunkt für den Film ist ein einzigartiges Dokument, das sich in der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem befindet: ein Fotoalbum von Auschwitz, angelegt von den SS-Tätern selbst.

Fast alle Fotos darin entstanden Ende Mai 1944, an nur wenigen Tagen. Sie zeigen die grausame Routine im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau: die Ankunft der jüdischen Opfer in vollgepackten Viehwaggons, ihre „Selektion“ auf der Rampe in Arbeitsfähige und Todgeweihte, den Raub ihres Eigentums und die Verwandlung all derer, die nicht gleich getötet wurden, in kahl rasierte, uniformierte Arbeitssklaven. Die Fotos sind authentische Momentaufnahmen des Verbrechens. Sicher ist: Die meisten Menschen auf den Bildern waren wenige Stunden nach der Aufnahme tot, ermordet.

Doch von denen, die Ende Mai 1944 in Auschwitz eintrafen, überlebten einige wenige. Eine von ihnen ist die heute 88-jährige Irina Weiss, die sich im Interview erinnert, wie sie als 13-Jährige auf der Rampe von Auschwitz stand und ihrer kleinen Schwester hinterherblickte, die – von ihr getrennt – in den Tod geschickt wurde. Auf einem Foto erkennt Irina Weiss ihre kleinen Brüder und ihre Mutter – ahnungslos wartend, in der Nähe des Krematoriums, in dem sie kurz darauf umgebracht wurden. Die SS-Fotografen hielten all dies fest.

Hatten sie kein Mitleid, wenigstens mit den Kindern, war es für sie ganz normale „Arbeit“? So dreht sich der Film auch um das Psychogramm der Täter, zu denen die Fotografen des Auschwitz-Albums zählen. Ihre Identität ist heute bekannt: Einer von ihnen war Bernhard Walter, ein Stabsscharführer der SS, der mit Frau und drei Kindern in der Nähe des Vernichtungslagers wohnte. Die Autoren suchen nach Antworten auf die immer noch beklemmende Frage, was scheinbar „ganz normale Männer“ zu willigen Helfern einer Mordmaschinerie macht. Die Dokumentation fokussiert einen „typischen“ Tag in Auschwitz, Ende Mai 1944. Doch sie beleuchtet auch verschiedene Wege, die Opfer, aber auch Täter nahmen, bevor sie in das Konzentrations- und Vernichtungslager kamen.

Authentische Fotos, Zeichnungen von KZ-Häftlingen, aber auch Selbstzeugnisse der Lager-SS werden filmisch und grafisch in die 90-minütige Dokumentation eingefügt, Schauplätze auf den Fotografien mit Orten der Gedenk-Anlage heute abgeglichen, der Weg durch den Tag vor Ort rekonstruiert – in den geschichtlichen Kontext gestellt und durch Zeitzeugen und Historiker gedeutet. (Text: ZDF)

Deutsche TV-Premiere28.01.2020ZDF

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