Ein Schneemann für Afrika

Karli ist Seemann und ein junger dazu. Auf einer Reise hat er seiner kleinen afrikanischen Freundin Asina versprochen, ihr etwas mitzubringen, was es bei ihr zu Hause nicht gibt. Und ein einmal gegebenes Versprechen muss natürlich erfüllt werden. Zum Glück fällt es ihm gerade im letzten Augenblick noch ein, als das Schiff schon ablegt. Woher aber jetzt ein außergewöhnliches Geschenk nehmen? Da sieht er auf der Pier einen Schneemann stehen, und da nimmt er ihn und schleppt ihn – mit Einverständnis derjenigen, die ihn gebaut haben – an Bord und verstaut ihn in der Kühlkammer der Kombüse.

Der Koch und die anderen Besatzungsmitglieder machen natürlich Augen und später auch Ohren, weiter südlich nämlich. Denn genau als das Schiff den Äquator überquert, beginnt der Schneemann zu sprechen Am Strand von Coccatuttibana aber wartet inzwischen jeden Tag ein Mädchen auf die „Wismar“, die ihren Freund und sein Geschenk bringen soll. Als das Schiff endlich ankommt, ist die Freude riesengroß. Trotz mancher Zwischenfälle hat der Schneemann die weite Reise unbeschadet überstanden, und Asina schließt mit ihm Freundschaft.

Doch das afrikanische Klima ist für einen Schneemann keineswegs ideal. Und als das Kühlmittel zu Ende geht, von dem der Schneemann jeden Tag einen tüchtigen Schluck nehmen musste, um nicht zur Pfütze zu werden, ist guter Rat teuer. Asina und Karli finden jedoch einen Ausweg: Sie schicken den Schneemann Kasimir mit einem sowjetischen Dampfer nach Schneeland, wo die Heimat der Schneemänner ist. (Text: MDR)