Ein Mann, ein Klavier

D 2013 (75 Min.)
  • Portrait

Wunderkind, Schlagerstar, Showtalent und Deutschlands größter Jazzpianist: Paul Kuhn, Jahrgang 1928. Mehr als 70 Jahre begeisterte der gebürtige Wiesbadener sein treues Publikum mit elegantem Swing, beschwingten Evergreens und seiner charakteristischen, musikalischen Lässigkeit. Bereits als Achtjähriger gewann Klein-Paulchen seinen ersten großen Wettbewerb: Allerdings mit dem Akkordeon, dessen Spiel er sich zwei Jahre zuvor selbst beigebracht hatte. Als Jugendlicher wechselte er zum Klavier, studierte nach der Schule am Konservatorium in Wiesbaden und verliebte sich nach Kriegsende in die Musikrichtung, der er sein Leben lang treu sein sollte: Jazz.

Denn auf der Suche nach einem Pianisten engagierte ihn der amerikanische Soldatensender AFN. Mit seiner Combo erspielte sich Paul Kuhn in den Jazzclubs der amerikanischen Besatzer einen bescheidenen Ruhm. „Mein zweiter Bildungsweg“, wie er einmal scherzte und der Beginn einer steilen Karriere, die 1954 mit dem Sprung in die Schlagerbranche noch einmal ganz andere Dimensionen annahm.

Mit dem eingängigen „Der Mann am Klavier“ spielte sich Paul Kuhn in die Herzen des deutschen Fernsehpublikums und brachte mit Hits wie „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ die Bundesrepublik zum Schunkeln. Im Zeitalter der großen Showmaster und Entertainer wie Peter Frankenfeld oder Peter Alexander kam man auch an Paul Kuhn als elegant aufspielendem „Sidekick“ nicht vorbei , und mit der von ihm zwölf Jahre lang geleiteten Bigband des SFB (Sender Freies Berlin) gastierte Paul Kuhn erfolgreich in aller Welt.

Legendär auch die Fernsehreihe „Pauls Party“, für die Kuhn 1971 die „Goldene Kamera“ erhielt. Mitte der 1990er Jahre und längst im Pensionsalter, konzentrierte sich Paul Kuhn schließlich völlig auf seine musikalischen Wurzeln. Er kehrte zurück zu Jazz und Swing und fand damit auch unter den Enkeln seiner Fernsehfans von einst begeisterte Zuhörer. Noch bis kurz vor seinem Tod füllte Paul Kuhn die Konzertsäle. Sei es mit dem „Paul Kuhn Trio“, den „Swing Legenden“ (mit Hugo Strasser und Max Greger) oder mit der Bläser-Formation „The Best“.

Der Autor Olaf Schmidt zeichnet in seinem Dokumentarfilm „Ein Mann, ein Klavier: Paul Kuhn“ Leben und Lebenswerk dieses großen Künstlers nach. Dabei porträtiert er nicht nur den Musiker, den Bandleader, den beliebten Fernsehmoderator und grandiosen Arrangeur, sondern vor allem auch den Menschen. Paul Kuhn war wie seine Musik: charmant und pfiffig, humorvoll und liebenswert, geradlinig und ehrlich. Schmidt besuchte Paul Kuhn privat in der Schweiz und begleitete ihn auf seinen letzten großen Konzerten.

Paul Kuhn gewährte ihm noch kurz vor seinem Tod einen exklusiven Einblick in sein Leben, mit allen Auf und Abs einer bewegten Künstlerbiografie. Mit einer Vielzahl mitreißender Fernsehausschnitte und bisher unveröffentlichtem Video-und Fotomaterial erinnert „Ein Mann, ein Klavier: Paul Kuhn“ an den unvergessenen Künstler. Neben Paul Kuhn selbst kommen viele prominente Freunde und Wegbegleiter aus der Musikszene zu Wort: wie z. B. die schwedische Sängerin Bibi Johns, Sänger Bill Ramsey, der belgische Komponist und Mundharmonikaspieler Toots Thielemans, Trompeter Till Brönner, die holländische Sängerin Greetje Kauffeld, die Bandleader Max Greger und Hugo Strasser, sowie Fernsehproduzent Wolfgang Rademann und neben Paul Kuhns Ehefrau Ute auch Entertainer Götz Alsmann.

Dieser beschrieb Paul Kuhns Klavierspiel einmal so: „Er erzählt dem Klavier einen Witz, das Klavier erwidert die Pointe und das Publikum lacht mit.“ Paul Kuhn starb am 22. September 2013 unmittelbar vor Beendigung der Dreharbeiten für diesen Film. (Text: NDR)

Deutsche TV-Premiere10.12.2013NDR

Sendetermine

Mi 22.04.2015
00:00–01:15
00:00–
Mi 11.12.2013
00:00–01:15
00:00–

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