Die Verrohung des Franz Blum

D 1974 (105 Min.)
  • Drama

Franz Blum beginnt nach dem Abitur eine erfolgversprechende Karriere als Versicherungsangestellter. Doch dann beteiligt er sich an einem Banküberfall, wird gefasst und zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Blum kommt aus einem sozial bessergestellten Milieu als die große Mehrheit seiner Mitgefangenen. Deshalb leidet er anfangs enorm unter den ungewohnten Bedingungen des Gefängnisalltags. Er muss sich erst in die anstaltsinternen Spielregeln einfinden. Die Gefangenenhierarchie dominiert der von allen gefürchtete Schwerverbrecher Walter Kuul. Am unteren Ende der Hackordnung rangiert der herzkranke Ex-Student Bielich, der vom Gefängnisarzt als Simulant angesehen wird. Vergeblich hatte Bielich in der Vergangenheit versucht, die Gefangenen zu agitieren. Einzelhaft und die gesteigerte Abneigung seiner „Leidensgenossen“ handelte sich der intellektuelle Außenseiter damit ein. Bei einem Hofgang erleidet Bielich einen Schwächeanfall und wird dabei von Kuul mit Schlägen und Fußtritten misshandelt. Stumpf oder schadenfroh nehmen die Mithäftlinge den Vorfall kaum wahr, bis auf Blum, der bei der Gefängnisverwaltung gegen den Schläger aussagt. Dieses ungewöhnliche Vorkommnis sowie ein gescheiterter Versuch Bielichs, mithilfe einer Pistolenattrappe eine ärztliche Untersuchung zu erzwingen, tragen zu einer angespannten Situation im Gefängnis bei. Zellenverlegungen stehen an. Auch der Langzeitinsasse Kuul soll von einem Mitgefangenen, mit dem ihn eine homosexuelle Beziehung verbindet, getrennt werden. Nachdem er vom rachsüchtigen Kuul brutal zusammengeschlagen wurde, ist Blum am Tiefpunkt angelangt und begeht einen Selbstmordversuch. Als ein Häftlingskommando zum Torfstechen in ein Arbeitslager geschickt wird, ist Kuul zunächst nicht dabei. Der intelligente Blum lernt nun schnell dazu. Im Moor nutzt er die Abwesenheit des Leithammels, um seine eigene Position zu verbessern. Unter anderem spielt er Mitgefangene mit Sonderrationen gegeneinander aus, die er den Aufsichtsbeamten abgepresst hat. Schließlich bleibt er in einer Schlägerei mit Kuul Sieger; allerdings hatte er dem körperlich überlegenen Hünen zuvor heimlich Schlaftropfen in den Nachtisch gemischt. So steigt Blum zur Führungsperson innerhalb der Häftlinge auf. Er erwirbt sich den Respekt des Justizpersonals. Die Leiter decken Blum, denn schließlich „sorgt er für Ruhe“. Auch mit Hilfe von Tricks wird Blum zum Vorsitzenden des neu gegründeten Gefangenensportvereins gewählt. Er und seine Clique wollen aus dieser Position heraus vor allem den gefängnisinternen Handel mit Tabak, Kaffee und Schnaps beherrschen. Ein Mithäftling fabriziert auf Blums Anordnung einen angeblich von Kuul stammenden Kassiber, worin Anstaltsbedienstete beschimpft und Fluchtpläne angedeutet werden. Dem Anstaltsleiter wird die Fälschung übergeben. Blums Erzfeind und Geschäftskonkurrent Kuul ist damit kaltgestellt und kommt in die Arrestzelle. Blum versucht, den skeptischen Einzelgänger Bielich endgültig auf seine Seite zu ziehen, und bietet ihm ein dringend benötigtes Herzmedikament an. Bielich weist die Hilfe zurück, denn Blums rücksichtsloses Gewinnstreben lehnt er ab. Er droht sogar, Behörden und Öffentlichkeit einzuschalten und die Geschäfte innerhalb der Anstalt auffliegen zu lassen. Blum gerät noch einmal unter Druck, räumt aber Bielich die Möglichkeit ein, während der Sportstunde vor den versammelten Mitgefangenen zu sprechen. Der Außenseiter eckt erneut an, stößt auf völliges Unverständnis und wird niedergeschrien. Verärgert startet man zu einem Dauerlauf, in dem Bielich, gleichsam zu Tode gehetzt, an Herzversagen stirbt. Danach wird Blum wegen guter Führung vorzeitig entlassen und kann als vermeintlich Resozialisierter in die bürgerliche Welt zurückkehren.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Die Verrohung des Franz Blum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Deutscher Kinostart09.08.1974Internationaler Kinostart1974

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Sendetermine

Sa 25.05.2002
01:00–02:30
01:00–
Di 10.07.2001
17:15–19:00
17:15–
Fr 06.07.2001
01:05–02:45
01:05–
Di 26.06.2001
22:55–00:35
22:55–

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