Die schönste Zeit unseres Lebens

Free-TV-Premiere: Nach mehr als 40 Jahren scheint es endgültig Schluss zu sein mit der Ehe von Victor (Daniel Auteuil) und Marianne (Fanny Ardant). Der frustrierte Comiczeichner und die ehrgeizige Psychoanalytikerin haben sich auseinandergelebt. Ihr letztes Wortgefecht endet damit, dass Marianne den Gatten vor die Tür setzt. Als Victor dem Eventmanager Antoine (Guillaume Canet) begegnet, eröffnet sich ihm plötzlich eine unerwartete Möglichkeit. Antoine organsiert für seine Kunden inszenierte Zeitreisen in die Vergangenheit mithilfe von Schauspielern, Kostümen und Kulissen.

Etwa ein Abend als Marie Antoinette oder ein Trinkgelage mit Ernest Hemingway. Victor hat nur einen Wunsch: Noch einmal den Abend im Mai 1974 zu erleben, als er Marianne in der Lyoner Kneipe „La Belle Époque“ kennen- und lieben lernte. Antoine organisiert das Treffen derart wahrheitsgetreu und authentisch, dass Victor bald nicht mehr unterscheiden kann zwischen Schein und Realität. Die Tragikomödie „Die schönste Zeit unseres Lebens“ von Nicolas Bedos sprüht nur so über von überraschenden Gags und Wortwitz.

Erstaunlich auch, wie es dem französischen Filmemacher mit viel Detailliebe gelingt, das Zeitgefühl der 1970er-Jahre zu rekonstruieren. Zudem lässt der inszenatorische Einfallsreichtum die Geschichte um eine verlorene große Liebe nie zu rührselig oder kitschig werden. Hervorragend die Leistungen der Protagonisten, allesamt aus Europas Schauspiel-Elite. Daniel Auteuil interpretiert den desillusionierten Cartoonisten Victor, seine ambitionierte Gattin Marianne wird von Fanny Ardant verkörpert. Den cleveren Veranstalter Antoine stellt Guillaume Canet dar. (Text: ServusTV)