Die Russen kommen

DDR 1968 (88 Min.)
  • Kriegsfilm
Fast hätten sie Freunde sein können: der 15-jährige Günter (l., Gert Krause-Melzer) und der gleichaltrige russische Fremdarbeiter Igor (Viktor Perewalow). – Bild: MDR/​DEFA-Stiftung/​Eberhard Daßdorf
Fast hätten sie Freunde sein können: der 15-jährige Günter (l., Gert Krause-Melzer) und der gleichaltrige russische Fremdarbeiter Igor (Viktor Perewalow).

Frühjahr 1945 in einem kleinen Ort an der Ostsee. Der 15-jährige Günter glaubt noch immer an den Endsieg. Er meldet sich freiwillig zum Fronteinsatz. Bei seinem ersten Einsatz wird er von sowjetischen Soldaten aufgegriffen, kann aber nach Hause fliehen. Doch kurz nachdem die Sowjetarmee den Ort besetzt hat, wird Günter verhaftet. Frühjahr 1945 in einem kleinen Ort an der Ostsee. Am Strand finden der 15-jährige Günter (Gert Krause-Melzer) und ein gleichaltriger russischer Fremdarbeiter (Viktor Perewalow) einen toten Soldaten.

Wenig später hetzen Günter, der immer noch an den Endsieg glaubt, und eine Schar Jugendlicher den entflohenen jungen Russen durch den Wald. Während Günter ihn stellt und ihm zuredet, sich zu ergeben, erschießt der Dorfpolizist (Hans Hardt-Hardtloff) den Russen. Stolz nimmt Günter das Eiserne Kreuz entgegen und meldet sich freiwillig zum Fronteinsatz, obwohl sein Vater (Rolf Ludwig) schon im Krieg gefallen ist. Weder seine Freundin Christine (Dorothea Meissner) noch seine Mutter (Lissy Tempelhof) können ihn davon abbringen.

Gleich beim ersten Einsatz wird er von einer sowjetischen Militärstreife aufgegriffen. Doch als ihr Jeep auf eine Mine fährt, überlebt Günter als einziger und flieht nach Hause. Er versteckt sich im Haus von Christines Eltern, kehrt aber zu seiner Mutter zurück, als sich Christines Vater (Norbert Christian) aus Angst vor den herannahenden russischen Truppen das Leben nimmt. Kurz nachdem die Sowjetarmee den Ort besetzt hat, wird Günter wegen Mordes an dem Fremdarbeiter verhaftet. Heiner Carows Film erzählt die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs aus der Perspektive eines Hitlerjungen.

Der Film erhielt 1968 keine staatliche Zulassung, stellt er doch keinen antifaschistischen Helden, sondern einen Mitläufer als Opfer in den Mittelpunkt und verwischt damit provokativ die Grenzen zwischen Schuld und Unschuld. Erst zwanzig Jahre später konnten die Filmemacher „Die Russen kommen“ in einem aufwendigen Rekonstruktionsprozess aus den wenigen noch erhaltenen Teilen des Originalnegativs und Positivfragmenten wieder zusammenfügen.

In einer erneuten Restaurierung ab 2014 fanden Experten der DEFA-Stiftung in der Arbeitskopie zahlreiche bisher nicht entdeckte Fragmente, mit denen sie den Film noch einmal völlig neu zusammensetzten. Günter Walcher: Gert Krause-Melzer Igor: Viktor Perewalow Christine: Dorothea Meissner Golubkow: Wsewolod Safonow Vater Bergschicker: Norbert Christian Mutter Bergschicker: Karla Runkehl Vater Walcher: Rolf Ludwig Mutter Walcher: Lissy Tempelhof Polizist: Hans Hardt-Hardtloff Willi: Claus Küchenmeister und andere (Text: MDR)

Internationaler Kinostart1968

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Sendetermine

Sa 29.01.2022
00:10–01:40
00:10–
Sa 17.04.2021
00:00–01:25
00:00–
Mo 04.05.2020
23:05–00:35
23:05–

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