Die Mutter der Braut

Julia ist Anwältin für Scheidungsprozesse. Seit dem Tod ihres Mannes lebt sie mit ihrer erwachsenen Tochter Nina allein. Umso mehr trifft es sie wie ein Schock, als sich Nina Hals über Kopf in Jan, einen holländischen Jazzmusiker, verliebt und ihn heiraten will. Für Julia ersetzt Nina die ganze Familie, sie ist Freundin, Lebenspartnerin und Kumpel. Achim, ein Kollege, der Julia seit Jahren erfolglos umwirbt und den sie um freundschaftlichen Rat fragt, kann an Ninas Entscheidung nichts Verwerfliches finden. Erst jetzt merkt Julia, dass sie sich in ihrem betriebsamen Alltag, besetzt durch vielfältige berufliche Kontakte mit anderen Menschen und deren Problemen, selbst aus den Augen verloren hat. Die bevorstehende Trennung von der Tochter macht ihr plötzlich klar: Sie ist allein.

Diese Erkenntnis ist mit einer Fülle komischer, bewegender, schmerzlicher und turbulenter Szenen rund um die Hochzeitsvorbereitungen und das Fest verbunden. Und schließlich erkennt eine reife, in aller Augen erfolgreiche und ausgefüllt lebende Frau ihre Lebenssituation neu. Sie begreift, dass ihr Beruf, ihre Tochter und die Probleme anderer nicht alles sind, dass auch sie selbst noch da ist: Eine Frau mit dem Verlangen und dem Anspruch auf Liebe und Glück. (Text: Einsfestival)