Die Geschwister Savage

Mitten in der Nacht wird der Philosophie-Dozent Jon Savage (Philip Seymour Hoffman) vom Anruf seiner hysterischen Schwester Wendy (Laura Linney) geweckt. Ihr Vater Lenny (Philip Bosco) hat das Badezimmer des Bungalows in Arizona, wo er mit seiner Lebenspartnerin Doris (Rosemary Murphy) lebt, mit Kot beschmiert. Dies findet Jon noch nicht alarmierend, doch als Doris stirbt, müssen die Geschwister, welche ihren Vater jahrelang nicht gesehen haben, in die Altersresidenz Sun City reisen. Dort treffen sie ihren Vater bereits im fortgeschrittenen Stadium der Demenz an.

Da der Bungalow sowieso verkauft werden soll und ihr Vater auch kaum mehr alleine leben könnte, müssen Jon und Wendy eine Lösung für ihn finden. Jon sieht das pragmatisch: Der Vater soll in Buffalo, wo Jon unterrichtet, in ein Pflegeheim. Wendy dagegen findet das schrecklich und fühlt sich schuldig, dass sie ihren Vater so einfach „abschieben“. Doch die beiden Geschwister müssen sich schliesslich auch eingestehen, dass sie mehr für ihren nun kranken, aber immer schon egoistischen Vater tun, als er je für seine Kinder getan hat.

„The Savages“, der 2007 am Filmfestival in Sundance Premiere feierte, ist ein Familiendrama, das für einmal nicht von den grossen Tragödien erzählt, sondern von den kleinen, alltäglichen Sorgen. Wie geht man damit um, wenn die Eltern plötzlich nicht mehr alleine leben können? Dabei verschiebt sich im Film der Fokus dieser Auseinandersetzung immer mehr auch auf die Beziehung der beiden Geschwister zu ihren Eltern, aber auch zueinander und zu ihrem eigenen Leben. (Text: SRF)