Die geheime Festung

Sarah Cabot (Roxanne Gaudette-Loiseau) fühlt sich zum gleichaltrigen Julian (Jérome Leclerc-Couture) hingezogen. Aber die Kinder gehören feindlichen Lagern an: Sarah den Konquistadoren, Julian den Indianern, und sie befinden sich mitten im Krieg. Dieser allerdings ist bloss ein Kinderspiel, ohne wirkliche Gewalt und ohne Verletzungen, ein Spiel, das ihre Eltern gespielt haben, als sie noch Kinder waren. Aber das Kriegsspiel ist nicht ohne Ehrgeiz. Vor allem die Erwachsenen wünschen sich, dass ihre Kinder siegen und nicht diejenigen vom Campingplatz am anderen Ufer. Besonders eifrig zeigt sich Louis George Chabot (Hugo Dubé), Sarahs Vater.

Er erträgt es nicht, dass sein Sohn Marc (Matthew Dupis), Anführer der Konquistadoren, von einer Niederlage zur nächsten schlendert. Philippe Beauregard (George Brossard), der Vater von Julian, Künstler und Hobbyfischer, nimmt es etwas gelassener. Schliesslich ist er sicher, beim alljährlichen Angelwettbewerb an ihrem Ferienort den grössten Fang zu landen. Die scheinbare Ruhe seines leicht pummeligen Nachbars treibt Louis-George zur Weissglut. Die Kinder sind nicht immun gegenüber solchen Spannungen, sie führen ihren Krieg mit zunehmender List und Bosheit. Sarah ist hin- und hergerissen.

Tapfer kämpft sie bei Tag an der Seite ihres Bruders Marc mit den Konquistadoren, am Abend jedoch schleicht sie sich zum feindlichen Camp der Indianer hinüber, um mit ihrem Schwarm Julian zu sein. Dabei verrät sie ihm die Kriegspläne ihres Bruders. Marc, sehr um einen Sieg bemüht, nimmt den Indianer Mario (Jeremy Gagnon) gefangen. Die Schiedsrichter – auch sie sind Kinder – warnen vor Missachtung der Kriegsregeln. Aber Marc will sich nicht mehr an die veralteten Konventionen halten. Er will dem Gefangenen alle Geheimnisse entlocken und die scheinbar uneinnehmbare Festung der Indianer stürmen. (Text: SRF)