Die Faust im Nacken
- USA 1954 (On the Waterfront, 108 Min.)
- Drama
Im Hafen von New York zählt nur das Recht des Stärkeren. Gewerkschaftsboss Johnny Friendly (Lee J. Cobb) führt ein striktes Regime und terrorisiert mit seinen Handlangern ständig die Hafenarbeiter. Als eines Tages sein Bruder Charley (Rod Steiger) ums Leben kommt, beschließt Ex-Boxer Terry (Marlon Brando) sich zu wehren. Doch nach seiner Zeugenaussage vor Gericht wird er von Friendlys Männern brutal zusammengeschlagen. Terry lässt sich aber nicht unterkriegen. Mit Hilfe des Paters Berry (Karl Malden) gewinnt er bald das Vertrauen der Hafenarbeiter und führt sie in einen Kampf gegen Friendlys Terrorregime …
Das packende Drama über die skandalösen Arbeitsbedingungen der New Yorker Hafenarbeiter in den späten 1940er-Jahren wurde mit sage und schreibe acht Oscars ausgezeichnet, darunter jenen für „Bester Film“. Unverkennbar die Einflüsse des italienischen Neorealismus und des „Method Acting“, letzteres vor allem im Spiel von Hauptdarsteller Marlon Brando, der für seine überragende Leistung ebenfalls mit einem Oscar geehrt wurde. (Text: ServusTV)
Hintergrund: Die Idee zu dem Film entstand durch eine Serie von 24 Artikeln, die der dafür mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnete Reporter Malcolm Johnson für The New York Sun über die Zustände an den Hafendocks der Stadt schrieb. Drehbuchautor Budd Schulberg faszinierte das Thema. Er begann alles zu sammeln, was er dazu in die Hände bekam, und vertiefte sich mehr und mehr in das Milieu. Er besuchte Bars in West Side Manhattan und Long Island und interviewte Hafenführer und Priester in Hell’s Kitchen. Die Hauptcharaktere des Films beziehen sich auf echte Personen: Die Figur des Terry Malloy beruht auf dem Hafenarbeiter und Whistleblower Anthony De Vincenzo, Pater Barry hat den Hafenpriester John M. Corridan zum Vorbild und Johnny Friendly basiert auf dem Gangster Albert Anastasia. Gedreht wurde in etwas mehr als einem Monat an Original-Schauplätzen und als Statisten fungierten echte Hafenarbeiter aus Hoboken, New Jersey. Das Budget lag bei 800.000 US-Dollar. Hauptdarsteller Marlon Brando, das stand extra in seinem Vertrag, verließ jeden Tag um 16 Uhr das Set und besuchte einen Therapeuten. Kurz zuvor war seine Mutter gestorben und Brando wollte so die Beziehung zu seinen Eltern aufarbeiten. So kam es, dass Rod Steiger die berühmte Szene, in der er mit Brando auf der Rückband im Taxi spricht, alleine drehen musste. Der Part von Brando wurde ihm von Crew-Mitgliedern vorgelesen. Steiger nahm das noch Jahre lang übel und sprach oft in Interviews davon. Seinen Ärger darüber packte er zudem einfach in sein Schauspiel. Kritik: „Elia Kazans Drama, geehrt mit acht (!) Oscars, atmet den Geist des italienischen Neorealismus: Milieu und Atmosphäre sind absolut glaubhaft. ‚Method Actor‘ Brando spielt furios, Eva Marie Saint gibt ihr Oscar-gekröntes Kinodebüt als seine Freundin Edie, und Karl Malden ist der engagierte Pater Barry. Als Vorlage diente eine preisgekrönte Zeitungsreportage. Fazit: Ein wuchtiges, mitreißendes Meisterwerk.“ (cinema.de) „Das auf Tatsachen basierende und mit Oscars überschüttete Drama nach dem Buch von Budd Schulberg wurde zum Vorreiter eines Kinos des Realismus: Regielegende Elia Kazan verwandte größte Sorgfalt auf Milieu und Atmosphäre, führte seine Darsteller zu packenden Leistungen, scheute nicht vor starkem sozialen Pathos zurück – und machte den jungen Marlon Brando zum Star.“ (kino.de) „Alles in allem ist ‚On the Waterfront‘ [ …] dann eben doch einer der besten Filme, und nicht umsonst steht er unter den ersten 100 in der Internet-Movie Database-Topliste.“ (filmstarts.de) „Prädikat wertvoll“ der Deutschen Film und Medienbewertung (FBW) (Text: Tele 5)
Originalsprache: Englisch
DVD & Blu-ray
Streaming & Mediatheken
Sendetermine
Cast & Crew
Reviews & Kommentare
Stefan_G (geb. 1963) am
Großartiger Film! Wusste gar nicht, daß der 8(!!) Oscars eingeheimst hatte.
Meine, den Film zuerst 1976 im ZDF gesehen zu haben...
TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Die Faust im Nacken online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.Erinnerungs-Service per
E-Mail