Die dunkelste Stunde

GB 2017 (Darkest Hour, 125 Min.)
  • Portrait
Churchills (Gary Oldman, M. stehend) Reden stoßen im Parlament auf wenig Begeisterung. – Bild: ZDF und © 2017 FOCUS FEATURES LLC
Churchills (Gary Oldman, M. stehend) Reden stoßen im Parlament auf wenig Begeisterung.

Großbritannien 1940: Winston Churchill, gerade zum neuen britischen Premierminister ernannt, steht vor der dramatischen Entscheidung, wie er sich gegenüber Hitlerdeutschland verhalten soll. „Blut, Mühsal, Tränen und Schweiß“. Churchills Worte aus seiner ersten Unterhaus-Rede als britischer Premier am 13. Mai 1940 haben sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt: als Fanal zum kompromisslosen Kampf gegen die Nazis, die Europas Freiheit bedrohen. Großbritannien in der Anfangsphase des Zweiten Weltkriegs: Kurz nach seinem Amtsantritt im Mai 1940 muss der britische Premierminister Winston Churchill (Gary Oldman) eine schwere Entscheidung treffen.

Soll er die gescheiterte Appeasement-Politik seines Vorgängers Neville Chamberlain (Ronald Pickup) wieder aufnehmen und ein schlechtes Friedensabkommen mit Nazideutschland schließen? Oder soll er den beinahe hoffnungslosen Kampf gegen die übermächtigen deutschen Streitkräfte fortsetzen und damit die Ideale und Freiheiten seines Landes verteidigen? Unterstützt von seiner Frau, der in über dreißig von der Politik dominierten Ehejahren gestählten Clementine (Kristin Scott Thomas), muss sich Churchill gegen starke Strömungen innerhalb seiner Partei, den konservativen Tories, durchsetzen.

Denn seine Parteifreunde halten ihn bestenfalls für zweite Wahl, da sie lieber Lord Halifax (Stephen Dillane), einen weiteren Vertreter der Appeasement-Politik, an der Spitze der Regierung gesehen hätten. Doch der Druck der Labour Party in der neuen Allparteien-Koalition ebnet Churchill den Weg nach ganz oben.

Und zu Anfang teilt auch King George VI. (Ben Mendelsohn) das Misstrauen gegenüber dem als unberechenbar und verantwortungslos verrufenen Churchill, muss ihn jedoch als Premierminister akzeptieren. Als die Drohung einer deutschen Invasion immer stärker wird, während 300 000 britische Soldaten in Dünkirchen eingekesselt in der Falle sitzen, muss Churchill nicht nur nach einer militärischen Lösung suchen, sondern auch seine Landsleute mit motivierenden Reden auf den hohen Preis vorbereiten, den der Krieg gegen Hitlerdeutschland von ihnen fordern wird.

Und hier zeigt sich die große Stärke des neuen Premiers, eine rhetorische Begabung, mit der er die Bevölkerung in mitreißenden Appellen an ihren Durchhaltewillen zu neuen Anstrengungen motiviert. Zu denjenigen, die bereits ein Familienmitglied in diesem Krieg verloren haben, gehört auch seine junge neue Sekretärin Elizabeth Layton (Lily James), der er diese Reden und unzählige Briefe diktiert. Elizabeths Nähe zu denjenigen, denen Churchill mit dem Kampf gegen Deutschland immer neue Opfer abverlangt, hilft dem Premier, die psychischen und emotionalen Folgen seiner Politik der Härte nicht aus den Augen zu verlieren.

„Schiere Verachtung, darauf können wir aufbauen“: Wer sich der widrigen Umstände seines Amtsantritts mit so viel Humor bewusst ist, gibt nicht so schnell auf. Und so gelingt es Churchill trotz vieler Intrigen und der anhaltenden Skepsis seiner eigenen Leute, jedoch mit zunehmender Unterstützung des Königs, seine Politik des Widerstands durchzuhalten. Mit der Operation „Dynamo“ wird er schließlich fast alle von den Deutschen in Dünkirchen eingeschlossenen Soldaten retten und die Freiheit Großbritanniens verteidigen.

Der Titel des Films bezieht sich auf eine Rede Winston Churchills am 18. Juni 1940 im britischen Unterhaus, in der es um die sich abzeichnende militärische Niederlage Frankreichs am Ende des deutschen Westfeldzugs ging – von Churchill als „dunkelste Stunde in der Geschichte Frankreichs“ bezeichnet. Der britische Regisseur Joe Wright, dessen Romanverfilmung „Abbitte“ bereits vor demselben historischen Hintergrund spielte, zeichnet das Bild eines Politikers, dem es gelingt, mit Entschlossenheit und starken Worten die politische Klasse seines Landes, vor allem aber ein ganzes Volk zu mobilisieren.

Wie zuvor schon in Lone Scherfigs „Ihre beste Stunde“, vor allem aber in Christopher Nolans „Dunkirk“, der die dramatische Situation der eingeschlossenen britischen Soldaten vor Ort nacherlebbar machte, ist die zivile Rettung Tausender Soldaten über den Ärmelkanal auch in „Die dunkelste Stunde“ ein historisches Ereignis, das als Beweis der moralischen Stärke Großbritanniens in das nationale Bewusstsein einging.

Churchills unbeirrbare Haltung gegenüber Nazideutschland und eine historische Situation, in der sich Großbritannien angesichts des geschlagenen Frankreich und noch vor dem Kriegseintritt der USA ganz auf sich allein gestellt einer drohenden Invasion ausgesetzt sah, macht es nebenbei auch heutigen Zuschauern leichter, das Brexit-Land des Jahres 2020 zu verstehen: Wer sich einmal unter großen Opfern gegen den Verlust seiner Freiheit gestemmt hat, sieht im Zweifel auch in politisch weniger existentiellen Zeiten eine vermeintliche Unabhängigkeit als das höchste Gut.

Für den 1958 geborenen britischen Schauspieler Gary Oldman („Air Force One“, „Dame, König, As, Spion“) war die Rolle des Winston Churchill der bisherige Höhepunkt seiner Karriere. Bereits für seine Darstellung des Spions George Smiley oscarnominiert, war es dann „Die dunkelste Stunde“, die ihn 2018 schließlich die begehrte Statue als Bester Hauptdarsteller mit nach Hause nehmen ließ. Free-TV-Premiere (Text: ZDF)

Deutsche TV-Premiere21.11.2018Sky CinemaDeutscher Kinostart18.01.2018Internationaler Kinostart01.09.2017

Originalsprache: Englisch

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