Der wirkliche Amerikaner – Joe McCarthy

USA 2011 (The Real American: Joe McCarthy, 90 Min.)
  • Dokumentation
  • Drama
Joe McCarthy (John Sessions, li.) mit seinem engsten Mitarbeiter Roy Cohn (Trystan Gravelle, re.) – Bild: ZDF /​ © Willi Weber
Joe McCarthy (John Sessions, li.) mit seinem engsten Mitarbeiter Roy Cohn (Trystan Gravelle, re.)

Dokudrama über den „Kommunistenjäger“ Joe McCarthy, ein welthistorisch einmaliges Beispiel für die staatliche Hetzkampagne gegen eine Minderheit. Der amerikanische Senator Joe McCarthy ließ in den 50er Jahren, in den Hochzeiten des Kalten Kriegs, vermeintliche Kommunisten und deren Sympathisanten verfolgen, bis er unter anderem deshalb scheiterte, weil er Personen aus der Armee verdächtigte. 1957 starb Senator Joseph Raymond McCarthy im Alter von nur 48 Jahren. Offizielle Todesursache: Hepatitis. In Wahrheit hatte sich der gebürtige Wisconsiner aus Appleton mit deutsch-irischen Wurzeln buchstäblich zu Tode getrunken.

Der nach ihm benannte Ausdruck „McCarthyismus“ steht heute gleichbedeutend mit moralischer Entrüstung und jeder Art daraus hervorgehender Hexenjagd. Präsent sind die audiovisuellen Bilder des McCarthy-Komitees, dem tatsächliche sowie mutmaßliche Kommunisten Rede und Antwort stehen mussten. „Der wirkliche Amerikaner – Joe McCarthy“ ist mehr als ein biografisches Portrait des kontroversen Politikers: Ein Arrangement von exklusiven Zeitzeugeninterviews, jüngst freigegebenen Archivaufnahmen und Reenactment-Szenen verbinden historische Eindrücke kunstvoll mit modernen Standpunkten, persönliche Erinnerungen mit wissenschaftlich belegten Fakten.

Der Film zeichnet den steilen Aufstieg des Farmersohns nach, vom frisch gewählten Senator zum „commie“-jagenden Populisten, und schließlich den Mangel an Voraussicht, der ihn in den Medienrummel der „Army-McCarthy-Hearings“ trieb. Geblendet von seiner Begierde „die Nummer eins in Washington“ zu werden, nahm McCarthy aussichtslose Kämpfe mit der Armee, dem Außenministerium, der CIA und sogar dem Präsidenten selbst auf – bis diese Mächte, allen voran die CIA, aktive Maßnahmen gegen ihn einleiteten.

Auf den Spuren von fünf Jahren ausgiebiger Recherche in internationalen Archiven, erst kürzlich freigegebenem Material, darunter Interviews mit den letzten noch lebenden Familienmitgliedern McCarthys in seiner Heimatstadt Appleton, Wisconsin, und eine Vielzahl von hochkarätigen Augenzeugen und Medienhistorikern, schafft der Film eine Mischung aus Originalmaterial, bisher ungesehenen Archiv-Foto- und Filmaufnahmen, und dem in Szene gesetzten Originaldrehbuch.

Große Namen, unter anderem der frühere Außenminister Henry Kissinger, Pulitzerpreisträger Haynes Johnson, die konservative Bestsellerautorin Ann Coulter, die Watergate-Legenden Ben Bradlee und Carl Bernstein, und Ex-KGB General Oleg Kalugin stellen ihre Stimmen und einzigartigen Einsichten über Aufstieg und Fall des Senators zur Verfügung. (Text: ZDF)

Das Dokudrama von Lutz Hachmeister versucht den Mann vom Mythos zu trennen und präsentiert das erste wirklich umfassende Bild eines der frühen Antagonisten im Fernsehen übertragener Politik, seinen biografischen Hintergrund und die politische und kulturelle Landschaft, die seine Karriere förderten. Mit dem Aufstieg der neuen rechten „Tea Party“-Bewegung hat der Film eine verblüffende politische Aktualität gewonnen. Zum ersten Mal spricht McCarthys früherer Mitarbeiter James Juliana in einem exklusiven Interview über seine Zeit mit dem Senator; der emeritierte Harvard-Professor Leon Kamin berichtet über seine Erfahrung vor dem McCarthy-Komitee; der Schriftsteller und Publizist Sol Stein teilt Bilder seiner Zeit als direktes Ziel von McCarthys Anschuldigungen hinsichtlich seiner Arbeit für die „Voice of America“. Der schottische Schauspieler John Sessions („Gangs of New York“, 2002; „Der gute Hirte“, 2006) und die in Südafrika geborene Schauspielerin Justine Waddell („The Fall“, 2007; „The Mystery of Natalie Wood“, 2004) mimen Joe McCarthy und seine Ehefrau Jean Kerr. In weiteren Rollen spielen Trystan Gravelle als McCarthys oberster Mitarbeiter Roy Cohn und James Garnon als der junge Senator und spätere Vizepräsident und Präsident Richard Nixon. Regisseur und Autor Lutz Hachmeister ist Hochschullehrer für Journalistik, Sachbuchautor, Filmproduzent und langjähriger Leiter des Grimme-Instituts. (Text: Phoenix)

Deutsche TV-Premiere27.08.2013arte

Sendetermine

Mi 06.11.2019
06:00–07:30
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Di 23.08.2016
23:45–01:15
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Sa 04.06.2016
03:30–04:15
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Fr 07.08.2015
22:30–00:00
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Mi 22.07.2015
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Di 10.09.2013
08:55–10:25
08:55–
Di 27.08.2013
20:15–21:50
20:15–

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