Der König der Löwen

Alle Tiere pilgern zum Königsfelsen, wo Mufasa, der König der Löwen, seinen neugeborenen Sohn Simba vorstellt. Der zum Nachfolger seines Vaters bestimmte Kleine wird vom weisen Rafik gesalbt. Mufasa, der sein Land mit Güte und Weisheit regiert, lehrt Simba den «Kreis des Lebens» und dass alles miteinander im Gleichgewicht verbunden ist. Es wird später Simbas Aufgabe sein, dieses Gleichgewicht zu erhalten. Aber noch ist Simba ein leichtsinniger kleiner Bursche und es ist für seinen Onkel Scar, der selbst die Herrschaft anstrebt, ein Leichtes, seinen Neffen in eine Falle zu locken.

Er stiftet den Kleinen an, sich in ein verbotenes Revier zu begeben, wo dieser prompt in die Stampede einer aufgescheuchten Gnu-Herde gerät. Ausgelöst wurde diese von den drei Hyänen, die Scar bei seinen düsteren Plänen unterstützen. Mufasa, der seinem Sohn zu Hilfe eilt, gerät bei dessen Rettung selbst in Todesgefahr. Im letzten Moment kann er sich an einem Felsvorsprung festkrallen. Doch anstatt seinem Bruder zu helfen, gibt der herbeigeeilte Scar ihm den Todesstoss. Simba aber lässt er im Glauben, er selbst habe die Schuld am Tod des Vaters. Beschämt und untröstlich kehrt Simba seiner Heimat den Rücken und flieht in die Fremde.

Inhaltlich bleibt die Realverfilmung dem Zeichentrickfilm-Original aus dem Jahr 1994 verpflichtet. Wobei die Bezeichnung Realfilm irreführend ist, denn auch wenn es täuschend echt aussieht, sind doch alle Schauplätze und Tiere ausnahmslos am Computer generiert. Thematisiert werden erneut vermeintliche Schuld, die Last des Erwachsenwerdens sowie die Verantwortung für andere.

Die Perfektion und Makellosigkeit der Bilder dürfte auch die grössten Skeptikerinnen und Skeptiker überzeugen, denn sowohl mit der detailfreudigen Animation der Tiere als auch mit der Schönheit der fotorealistischen Landschaften gelingt es Regisseur Jon Favreau dem gezeichneten Original das Wasser zu reichen. Ebenso fangen erneut komische Zwischenspiele die Düsternis der Erzählung auf. (Text: SRF)