Der Fremdenlegionär

F 1999 (Beau travail, 90 Min.)
  • Kriegsfilm
  • Drama
 – Bild: arte

Galoup ist Adjutant einer Gruppe von Fremdenlegionären. Er kennt nichts anderes als die Kameraden und das klar geregelte Leben einer Gemeinschaft. Doch als ein neuer Rekrut am Standort eintrifft, setzt er mit einer scheinbar kühl berechneten Tat alles aufs Spiel. (Text: arte)

Das Drehbuch zu „Der Fremdenlegionär“ ist inspiriert von Herman Melvilles Erzählung „Billy Budd“. Claire Denis ist es mit diesem Stoff gelungen, einen kontemplativen, meist durch die monotone Off-Stimme von Galoup in betrachtender Distanz erzählten Film über die Fremdenlegion und ihren abenteuerlichen Mythos zu drehen. Angesichts der Unbeweglichkeit der gewaltigen, rauen, unbarmherzigen Natur der nordafrikanischen Landschaft wirken die Anstrengungen der Legionäre beim Drill wie auch bei ihren alltäglichen Arbeiten fast grotesk. Und wenn „Der Fremdenlegionär“ auch als Hymne an die Männlichkeit durchtrainierter Körper wirkt, so bleibt diese Hymne doch gebrochen und dissonant. Die Regisseurin zeigt die starre Disziplin des Soldatendaseins gerade in Szenen abseits des männlichen Klischees: beim Bügeln, Waschen oder Kochen. Bei den choreographisch inszenierten Kampftrainingszenen überwiegen dann wieder die ästhetischen Darstellungen schöner, stolzer Männer, die einem extremen Beruf nachgehen. „Der Fremdenlegionär“ wurde 2000 bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin im Internationalen Forum des Jungen Films gezeigt. Die FAZ bescheinigte dem Film „eine Stilhöhe und -dichte, die im Forum nur wenige Spielfilme erreichen“. 1999 wurde „Der Fremdenlegionär“ in Montreal mit der „Louve d’or“ ausgezeichnet. Im selben Jahr gewann der Film beim Genfer Festival „Tout Ecran“ den Preis der Jury für die Beste Regie. Auch in Venedig erregte er großes Aufsehen. Die Zeitung Le Temps lobte: „Claire Denis filmt die Männer in einer nie da gewesenen Sinnlichkeit und einer Mischung aus Naivität und Stolz … einer der besten Filme des Jahres“. Die Zeitung Libération sieht in „Der Fremdenlegionär“ den „körperlichsten, bildstärksten Film Claire Denis’“. Regisseurin Claire Denis war Assistentin von Wim Wenders, sie realisierte 1988 ihren ersten eigenen Spielfilm „Chocolat – Verbotene Sehnsucht“. 1990 drehte sie ihren zweiten Spielfilm „Scheiß auf den Tod“ und 1991 den Dokumentarfilm „Jacques Rivette, le veilleur“. Ihrem Kinofilm „J’ai pas sommeil“ (1993) folgte 1994 der Fernsehfilm „US Go Home“. 1996 wurde der Kinofilm „Nénette et Boni“ in Locarno mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet. Nach „Der Fremdenlegionär“ folgten bis heute noch fünf Spielfilme, ein Dokumentar- und ein Kurzfilm. Wie in den anderen Filmen von Claire Denis führte auch hier wieder Agnès Godard die Kamera, die für diese Arbeit mit einem César belohnt wurde Hauptdarsteller Denis Lavant ist vor allem bekannt durch seine Rolle des Straßenkünstlers Alex in Léos Carax’ Film „Die Liebenden vom Pont Neuf“ (1991), die ihm eine Nominierung für den europäischen Filmpreis als Bester Darsteller einbrachte. (Text: arte)

Deutscher Kinostart05.04.2001Internationaler Kinostart1999

Originalsprache: Italienisch

DVD & Blu-ray

Sendetermine

Mi 20.03.2019
13:50–15:50
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Mi 20.10.2010
01:15–02:45
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Sa 02.10.2010
14:00–15:30
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Di 10.08.2004
15:15–17:00
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So 01.08.2004
01:25–02:55
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Do 29.07.2004
15:15–16:50
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Di 27.07.2004
22:45–00:15
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Di 11.02.2003
23:00–00:30
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Mo 17.04.2000
23:15–00:45
23:15–

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