Der Duft des Orient Die Weihrauchstraße

D 2009 (45 Min.)
  • Dokumentation
  • Kunst & Kultur
Max Moor – Bild: ZDF und ARD
Max Moor

Weihrauch stimmt die Götter gnädig und reinigt die Lebenden wie die Toten: Max Moor folgt den Spuren dieses mythischen und aromatischen Rauchs auf einer der ältesten Handelsstraßen der Welt. Weihrauch wächst ausschließlich in Somalia, im Jemen und in der Provinz Dhofar im Sultanat Oman auf der südlichen arabischen Halbinsel. Ganzjährige Temperaturen um die 30 Grad und der karge Wüstenboden sind ideal für die Weihrauchbäume. Weihrauch ist der Wundsaft eines knorrigen, in der Trockenzeit laublosen Baumes, des Boswellia sacra. Er gehört zur Familie der Balsambaumgewächse und kann bis zu fünf Meter hoch wachsen.

Der Baum ist nicht kultivierbar, man kann ihn nur schwer gezielt anpflanzen. Beduinen ernten den Weihrauch heute genauso wie vor 2.000 Jahren. Das Wort Weihrauch entstammt dem Althochdeutschen „Wihrouch“ und meint „heiliges Räucherwerk“. Die genaue Herkunft des Weihrauchs wussten die damaligen Händler lange geheim zu halten. Sie wollten sich vor den Begehrlichkeiten anderer schützen und mit ihrem Exklusivwissen die Preise hoch halten. Das Geheimnis um die Herkunft des Gummiharzes hat wesentlich zu seinem Mythos beigetragen, der sich bis in die Gegenwart gehalten hat.

In Südarabien heißt Weihrauch „Liban“, „weiß“. Je heller seine Farbe, desto besser ist seine Qualität. Salalah im Oman ist berühmt für seine exotischen Räuchermischungen, die in Familienarbeit hergestellt werden. Nach alten, mündlich weitergegebenen Geheimrezepturen werden Sandelholz, Myrrhe, Moschus und natürlich Weihrauch gemischt. Weihrauch, der Duft, den die Heiligen Drei Könige in den Stall von Bethlehem gebracht haben sollen, narkotisiert und reinigt nicht nur die Seele: Im Oman weiß man auch um die medizinischen Vorzüge. Er desinfiziert Wunden und hilft bei Magenbeschwerden.

Heute sind die meisten der alten Karawanenwege der Weihrauchstraße verweht, ihre Städte im Sand versunken. Wie aus dem Nichts tauchen ab und an Oasen auf. 1984 wurde auf Satellitenaufnahmen eine Kreuzung von drei Handelswegen geortet. Man begann mit Ausgrabungen und fand die Ruinen einer Stadt, die manche für das sagenhafte Wubar halten. In den Märchen aus „Tausendundeiner Nacht“ wurde der Ort ebenso erwähnt wie im Koran. Dort steht, dass die Stadt wegen des Hochmuts ihrer Bewohner von Allah vernichtet wurde. Für Lawrence von Arabien war Wubar das „Atlantis der Wüste“. Er hatte den Ort vergeblich gesucht. (Text: 3sat)

Deutsche TV-Premiere20.12.20093sat

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So 20.12.2009
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