Das Privatleben des Sherlock Holmes

50 Jahre nach dem Tod von Dr. Watson tauchen Manuskripte über Fälle des großen Sherlock Holmes auf, die seinerzeit nicht veröffentlicht wurden, weil sie delikate Einzelheiten aus dem Privatleben des Meisterdetektivs preisgeben. Auch enthüllen sie, dass es zwischen Holmes und Dr. Watson keineswegs immer friedlich zuging. So auch im Sommer 1887: Sherlock Holmes ist ziemlich verärgert darüber, dass Dr. Watson ihn als frauenfeindlich und drogensüchtig dargestellt hat. Kurz darauf holt man ihn zu der russischen Primaballerina Petrova. Sie wünscht sich dringend ein Kind und hat Sherlock Holmes als Vater ausersehen.

Der verblüffte Detektiv möchte sich aber nicht auf Honorarbasis fortpflanzen und gibt vor, homosexuell zu sein. Das wiederum empört Dr. Watson, weil auch er dadurch ins Gerede kommt. Sehr angetan ist Holmes dagegen von der schönen Gabrielle Valladon, die aus der Themse geborgen wurde und anscheinend ihr Gedächtnis verloren hat. Billy Wilder hat hier dem populären Gespann Sherlock Holmes/​Dr. Watson mit viel Witz und Ironie seine Reverenz erwiesen. Dass die messerscharfe Logik des berühmten Detektivs auch blinde Flecken hat, wenn Gefühle ins Spiel kommen, ist die schönste Pointe. (Text: 3sat)