Das Mädchen und die Spinne

Endlich ist es so weit: Lisa zieht in ihre erste eigene Wohnung, nachdem sie längere Zeit zusammen mit Mara und Markus in einer WG gelebt hat. Während Lisa dem Umbruch mit froher Betriebsamkeit entgegenschaut, löst er in Mara eine emotionale Achterbahn aus.

Am Tag vor dem Umzug werden mit Hilfe von Familie, Freunden und Nachbarn Kisten gepackt, Kleider aussortiert sowie die neue Wohnung gestrichen und mit ersten Möbeln bestückt. Dabei kommen Sehnsüchte, heimliche Begehren und Spannungen zum Vorschein. So missfällt es etwa Lisa, dass ihre Mutter zunehmend offensiv mit dem Handwerker Jurek flirtet. Und zwischen Jureks Gehilfen Jan und Mara entsteht eine sonderbare Dynamik.

Schliesslich taucht auch noch die neue Nachbarin Karen auf, mit der sich Lisa auf Anhieb gut versteht, was bei Mara für Eifersucht sorgt. Abends, nach getaner Arbeit, feiert Lisa in der WG eine ausgelassene Abschiedsparty. Auch Jan kommt vorbei, doch anstatt Mara näher zu kommen, landet er im Bett von Nachbarin Kerstin, deren sonderbare Mitbewohnerin Nora gespenstisch durch die Wohnung schleicht. Nach einer fiebrigen Nacht findet am nächsten Tag Lisas eigentlicher Umzug statt. Die Mutter von Lisa hilft wieder mit, obwohl sich der Konflikt zwischen den beiden verschärft hat und die Stimmung explosiv ist.

Auch Jan stösst dazu, der bei Kerstin übernachtet hat. Beflügelt von der gemeinsamen Nacht, wird er zum Spielball eines psychosexuellen Begehrenskarussells. Erst abgewiesen von Mara, dann verletzt durch Kerstin, wird er schliesslich den Fängen Noras zugeführt. Während in der Folge Lisas Hab und Gut abtransportiert und der Umzug von den Nachbarskindern sabotiert wird, spitzen sich die Beziehungsdynamiken weiter zu.

Nach «Das merkwürdige Kätzchen» (2013) ist «Das Mädchen und die Spinne» der zweite Teil einer Trilogie über menschliches Zusammensein. Der Film wurde an der Berlinale 2021 mit dem Regiepreis in der Sektion Encounters ausgezeichnet. (Text: SRF)